Die EMP Plattenkiste steht im Zeichen der afrikanische Hitze, die im Moment Deutschland überquert. Da werden die Schreie nach dem Winter schon wieder lauter und man kann sich nicht so recht entscheiden, ob das Wetter nun genau das ist, was man sich gewünscht hat. Wir hier finden es super, da zum einen dieses Wochenende die Festivals in eine weitere Runde gehen und zum anderen eh die Diskussionen immer hitzig sind, wenn es darum geht, welche Alben es in die EMP Plattenkiste schaffen. Ein jeder sieht ein anderes Album vorne und letztendlich arbeitet man sich mit einem ausgeklügelten Punktesystem durch alle Alben. Auch diese Woche hat die Diskussion wieder ein versöhnliches Ende genommen und wir präsentieren voller Stolz die EMP Plattenkiste zum 21. Juni 2013:
Brachial geht es direkt mit dem neuen Amon Amarth Album „Deceiver Of The Gods“ los. Ein wahres Brett in Sachen Melodic Death Metal liefern die Schweden ab und zeigen, dass sie in ihrem Bereich fast nicht einzuholen sind. Das von Andy Sneap perfekt in Szene gesetzte Werk haut mit Songs wie „As Loke Falls“ oder „Hel“ unbarmherzig rein. Gerade „Hel“, welcher eine Zusammenarbeit mit Ex-Candlemass-Sänger Messiah Marcolin darstellt, zeigt, dass Amon Amarth sich aber auch auf ihrem neunten Album nicht wiederholen sondern immer wieder für eine Überraschung gut sind. Und diese Überraschung ist ihnen mit „Deceiver Of The Gods“ mehr als gelungen.
Orphaned Land kommen aus Israel und haben seither – unserer Meinung nach – nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die die Band verdient hätte. Dies wird sich hoffentlich mit „All Is One“ ändern, welches das fünfte Album von Orphaned Land ist. Progressiver Metal trifft den Nagel wohl am besten auf den Kopf, wenn man Jemandem die Musik von Orphaned Land beschreiben will. Aber hey, damit ist es noch lange nicht getan, denn Orphaned Land haben einiges auf dem Kasten, wie die Produktion alleine schon aufzeigt. Mehr als 40 Musiker waren zu Gange, davon 25 Chorsänger und acht Musiker aus dem klassischen Umfeld. Der Aufwand hat sich gelohnt, wie die 14 Lieder eindrucksvoll zeigen. Und noch eine eher politische Anmerkung: Orphaned Land sind der beste Beweis, dass multi-kulturelle Zusammenarbeit bestens funktionieren kann, wie die Einflüsse und die Zusammenarbeiten hier deutlich zeigen.
Queensryche mussten sich für das neue und gleichnamig betitelte Album einen neuen Sänger suchen, nachdem Geoff Tate seine Vision der Band in Queensryche auslebt. Hier sprechen wir aber von dem Album mit Todd La Torre, der sich hinter Tate sicherlich nicht verstecken muss. Eine Trennung kann auch etwas Tolles beinhalten und dies spürt man an 11 Songs, die wirklich authentisch sind und zeigen, dass Queensryche eine der Hardrock– Bands sind, die nach wie vor die Szene prägen. 30 Jahre lang nun schon und mit dem neuen Werk hoffentlich noch einige Jahre mehr. An der Musik kann es fast nicht scheitern.
Auch Oliva ist kein unbekanntes Gesicht. Mit Jon Oliva‘s Pain und vor allem Savatage kennt man den Herren nur zu gut. Nun wurde es Zeit für sein erstes Soloalbum, welches mit „Raise The Curtain“ endlich vorliegt. Oliva hat aber nicht nur die Vocals beigesteuert, sondern auch den Großteil der Instrumente bei den Aufnahmen gespielt. Die Songs sind in den letzten 5 Jahren entstanden und mussten nun endlich veröffentlicht werden. Mit „Raise The Curtain“ fängt man direkt eindrucksvoll an, um mit „The Truth“ nach insgesamt 12 Songs zu enden. Oliva zeigt über die komplette Länge, dass er nicht ohne Grund dieses Standing hat.
Zu guter letzt noch das neue Werk „In A Warzone“ von den Transplants. Mit Tim Armstrong von Rancid und Travis Barker von Blink 182 hat die Band ja schon mal namhafte Prominenz in ihren Reihen. Das dies aber nicht ausreicht, sondern auch die Qualität der Musik passen muss, kennt man von vielen anderen Projekten und Bands. Hier muss man sich keine Sorge machen, denn die Transplants spielen ihre Mischung aus Punk und Rap perfekt runter. Das Punk schnell ist und in der Kürze quasi die Würze liegt, wird auch hier gezeigt: Mit einer Spielzeit von 30 Minuten werden die 12 Granaten auf uns abgefeuert. Hätte etwas länger sein können, aber dafür gibt es hier keinen einzigen Ausfall. Dann lieber kurz und schmerzlos.