Die EMP Plattenkiste kommt zum Glück nicht per Kurier zu euch, sondern ihr könnt sie direkt im Netz aufrufen. März haben wir und der Winter hat es sich nochmals anders überlegt: Er dreht noch eine Extrarunde und beschert uns eine amtliche Ladung an Schnee. Wir dagegen, gut wie wir zu euch sind, bescheren euch einen gesunden und Querschnitt über die Veröffentlichungen der Woche. Die EMP Plattenkiste für den 15. März 2013 startet durch und ihr schippt danach auch bitte Schnee.
Six Feet Under sind im Moment sehr umtriebig und dies in jeglicher Hinsicht. Das personelle Karussell drehte sich bei den Amerikanern um Chris Barnes in den letzten zwei Jahren relativ schnell und dennoch konnte man mit „Undead“ den Grundstein für das jetzige neue Album „Unborn“ legen. Den Neuzugang an der Gitarre hört man dem neuen Album definitiv an und so wirkt „Unborn“ auf der einen Seite melodischer hinsichtlich der Musik und brachialer im Gesang. Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an und so wird aus dem Album ein wahres Death Metal- Manifest!
Eric Fish hier, Eric Fish da. Der Frontmann von Subway To Sally ist anscheinend überall und man stellt sich die Frage, wann der Mann noch Zeit findet, Soloalben zu machen, wenn er mit seiner Hauptband das Jahr über unterwegs ist und auch hier noch Alben aufs Volk loslässt. Abwechslungsreicher wirkt „Kaskade“ im Gegensatz zu „Gegen den Strom“ und „Alles im Fluss“. Sentimentaler, optimistischer und auch wütender. Widersprüchlich? Ja und Nein, denn Eric Fish schafft es in seinen 12 Songs. Er gibt einem Zeit zum Nachdenken, nachdem er das Denken selbst angestossen hat.
Zehn Alben haben Clutch nun schon auf dem Markt und leider – und dies ist wirklich ernst gemeint – hat diese Band noch lange nicht den Respekt bekommen, den Clutch verdient hätten. Clutch sind Alles und passen dennoch in keine Schublade. Clutch sind ehrlicher Rock und Clutch sind bewegend. Clutch sind sich treu, solide, überzeugend und direkt. All das und noch viel mehr bietet „Earth Rocker“ und den 11 Songs. Perfekte Musiker, perfekte Songs mit perfekten Texten. So muss ein Rock-Album sein, was mit der Vergangenheit bricht um Platz für neue musikalische Visionen zu machen.
Appetit können Gamma Ray einem schon machen. „Master Of Confusion“ ist so ein Zwischending zwischen Live-Album und EP. 10 Songs enthält die neuste Veröffentlichung der Band um Kai Hansen und der Titel ist irgendwie Programm, ohne auch nur ansatzweise die musikalische Seite zu bemängeln. Mit „Master Of Confusion“ und „Empire Of The Undead“ kommen direkt zwei neue Songs daher, die zeigen, dass die Band nach wie vor überzeugen kann. Man wünscht sich direkt ein neues Studioalbum her. Mit „Death Or Glory“ von Holocaust und „Lost Angel“ von den Glam-Rockern Sweet, werfen Gamma Ray aber auch direkt noch zwei Coverversionen ins Rennen. 6 Livesongs, die so noch nicht erschienen sind und die Band dazu noch auf deutschen Boden zeigt, runden das Paket ab. Ob nun Speed oder Power Metal ist bei Gamma Ray letztendlich egal, da der Output einfach passt.
Eben noch durch die deutschen Clubs getingelt, kommt nun auch das neue Album von Agrypnie in den Handel, welches den Avantgarde- Metal weiter verfolgt. „Aetas Cineris“ war ursprünglich für das letzte Jahr angedacht, aber dann verschoben worden. Nun lag das Werk nicht in der Schublade und versauerte, sondern wurde geschliffen wie ein Rohdiamant. Düster, episch und mit Tristesse strotzend, steht „Aetas Cineris“ aber nun in seiner vollen Länge dem Hörer zu Verfügung. Zweifelsohne sind Agrypnie Meister ihres Schaffens und können locker überzeugen, wenn das gewillte Ohr sich auf die Band einlässt. „Aetas Cineris“ bietet auf jeden Fall das Potential für ultimativen Hörgenuss.