Die EMP Plattenkiste genau einen Monat vor der 5. Jahreszeit. Das Jahr neigt sich schon so langsam wieder dem Ende und man steht da und muss ungläubig den Kopf schütteln. Gerade noch Sylvester gefeiert, die Festivals mitgenommen und den Sommer erlebt. Nun also schon wieder Herbst, Halloween und die Zeitumstellung. Da wird es ratzfatz dunkel und eigentlich schon gar nicht mehr so richtig hell. Weihnachtskram steht schon in den Regalen, die Feiern werden geplant und in Kölle tobt in einem Monat der Bär, da ein paar lustige Menschen meinen, dass nun die 5. Jahreszeit allen wieder aufs Auge gedrückt werden muss. Da loben wir uns doch die Veröffentlichungen, die jede Woche ein paar Highlights offenbaren. Diese Woche war es auch mal wieder so richtig schwer, die Perlen zu finden und dabei einigermaßen ausgeglichen zu bleiben, was die Richtung angeht. Aber schaut selbst auf die EMP Plattenkiste für den 11. Oktober 2013.
Pearl Jam sind zurück. Mit „Lightning Bolt“ setzen sie endlich wieder ein Album in die Welt. „Backspacer“ ist auch schon etliche Jahre alt, wie man feststellen musste. Nun also das 10. Album und ja, es ist einfach mal wieder Pearl Jam. Getrieben von Perfektion, schaffen es die ehemaligen Grunger, ein Album abzuliefern, welches wohl so als das „facettenreichste“ deklariert werden kann. „Mind Your Manners“ knallt nach vorne und man fühlt sich etwas in die Zeit von „Vitalogy“ versetzt. Aber auch ruhigere Töne schafft man auf „Lightning Bolt“ und zeigt, dass es nicht immer auf die 12 sein muss. Großartige Songs schafft man auch mit sanfteren Tönen, wobei diese hier niemals lächerlich, aufgesetzt oder sogar altbacken klingen. Pearl Jam, wie Pearl Jam eben sind und dennoch stets für eine Überraschung gut.
Mit Jupiter Jones haben wir auch eine deutsche Band im Reigen, die vielleicht bei euch Irritationen auslösen wird. Aber beruhigt sein: Wir empfehlen nichts, was nicht gut ist. Aus der Eifel kommend, haben es die Herren geschafft, sich nach oben zu kämpfen. Sicher hat die Single „Still“ ihren Teil dazu beigetragen, aber ein Song macht meist noch keine Karriere. Mit „Das Gegenteil von Allem“ ist im Titel schon provokant und so hält es die Band auch bei ihrem Album. Einordnen geht nicht und man wundert sich, wie es diese Band schafft, so viele unterschiedliche Musikfreunde zu versammeln. Sei es mit der neuen Single „Rennen + Stolpern“ oder „Treppenwitz“ oder „Zuckerwasser“ oder oder oder. Jupiter Jones lassen sich nicht festnageln und dies ist sicherlich das Rezept der Band. Aus dem Bauch heraus und dabei nur das Ehrlichste nach außen tragen. Jupiter Jones machen es vor!
Betontod können auch auf Erfolge blicken. Einst noch etwas belächelt, schaffte man es mit dem letzten Album die Hallen zu Füllen. Wie sehr man mittlerweile bewegt, zeigt sich auf „Viva Punk – Mit Vollgas durch die Hölle“. Die Blu-ray/DVD/CD- Sache ist quasi ein Fazit zur letzten Tour. In Hamburg vor rund 1600 Menschen aufgenommen, spielt sich die Band einmal quer durch ihre Hits. Die Meute feiert mit und man merkt direkt, dass hier die beste Laune herrscht. 20 Songs wurden abgefeuert und man muss schon genau hinsehen, um die Band noch zu erkennen, die einst auf jeder kleinen Bühne gespielt hat. Der Sound und das Bild ist perfekt und als Bonus gibt es noch eine Dokumentation zur Band obendrauf. Somit sollte ein jeder Fan von Betontod zufrieden sein.
Trivium schießen mit dem sechsten Album wieder aus allen Rohren. „Vegeance Falls“ ist laut Band das Album, welches sie immer machen wollten. Mit dem Disturbed-Sänger als Produzent hat man es nun also geschafft, wie Matt auch sichtlich erleichtert zugibt. „Brave This Storm“ eröffnet das Geballer und zeigt, dass sich einiges getan hat. Punktuell noch besser und raffinierter, ackert man sich durch die 10 Songs – OK, die limited hat mehr – und strotzt vor Sicherheit. „To Believe“ und „At The End Of This War“ sind weitere Beweise, dass Trivium sich im Jahre 2013 wirklich nach vorne entwickelt haben. So sehr der Sound nach Trivium klingt, so sehr sind Veränderungen erkennbar, die durch neues Songwriting und Pushen bis zum Maximalen begründet sind, wie die Band zugibt. Ein wirklicher Brocken an Album, der erst nach etlichen Durchläufen seine Komplexität komplett zeigt. Da muss man „Vengeance Falls“ schon mehrmals hören!
Das Konzept ist schnell erklärt. Man nimmt zwei Herren, die sich mal zusammen gefunden haben, um beispielsweise Nirvana zu spielen. Das sollte nicht von Erfolg gekrönt sein. Anderer Plan: Wieder die zwei Herren in Cowboy-Outfit und auf einmal geht es. Das siebte Album „Flames Of Fame“ ist der Beweis. Nach 1,5 Millionen verkauften Alben alleine in Deutschland, müssen sich die zwei Herren namens Boss Burns und Hoss Power hinter nichts mehr verstecken. Das merkt man auch auf dem neuen Album, welches sämtliche Register zieht, die man ziehen kann. Da lebt der Swag bei Krachern wie „God Loves Cowboys“, der auch eine Ansage macht, dass man sich mit The BossHoss nicht anlegen sollte. Will auch keiner, denn die musikalisch schießwütigen Herren fackeln nicht lange.
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