Disturbed sind so eine Band, die man hasst oder liebt. Dem einen Lager zu US-like und klischeebehaft, feiert das andere Lager die Alben ab. Daran hat sich auch mit dem 2015er-Album „Immortalized“ nichts geändert. Nun meldet sich die Band zu Hetzkommentaren zu Wort.
Disturbed haben es seit ihrer Gründung nicht ganz leicht! Mit dem ersten Werk „The Sickness“ brach geradezu ein Shitstorm auf die Band herein. Besonders David Draiman steht immer wieder wegen seines markantes Gesangs im Fokus. Er könne eigentlich nicht singen und Songs wie „Down With The Sickness“ seien der beste Beweis dafür. Da spielt es quasi keine Rolle, dass Disturbed sich über die Jahre hinweg zu einer ganz großen Band entwickelt haben. Bereits das zweite Album „Believe“ stieg auf Platz 1 der US-Charts ein und daran hat sich auch bei den folgenden Alben nichts geändert. Erwartungsgemäß auch beim diesjährigen Album „Immortalized“, was geradezu im Stillen aufgenommen wurde. Die Band lag davor auf Eis und man wollte einen ganz großen Überraschungseffekt. Hat funktioniert und auch die hiesigen Charts honorierten das Comeback mit Platz 2. Doch was bleibt? Eben, die Kritik an der Band!
Disturbed und die Parodie ihrer Hits
Immer wieder im Fokus steht Draiman, über den sogar ein Witz-Video mit dem Namen „The Greatest Hits Of Disturbed“ im Netz kursiert.
Diese Parodie sagt sogar dem Frontmann von Disturbed zu und darauf angesprochen, zeigt er sich sehr amüsiert darüber.
Draiman spricht Kommentare an, die der Band nicht schmecken
Doch nun ist auch mal Schluss mit lustig! Auch der Geduldsfaden von Draiman reißt irgendwann und wenn selbst ein Simon & Garfunkel Cover in Form von „Sounds Of Silence“ die Kritiker nicht überzeugen will, dann kann man auch mal Tacheles reden. Tacheles hinsichtlich der Frage, ob Disturbed überhaupt Kommentare und Kritiken lesen.
„Ich lese solche Dinge nicht mehr. Ich schaue auf Zahlen. Ich lese auch keine Kommentare mehr, denn Leute, die etwas kommentieren, haben nichts besseres zu tun als zu kommentieren. Der durchschnittliche Hörer, also die normale Person, schaut sich etwas an oder eben nicht. Sie mögen etwas oder eben auch nicht. Leute, die ihre Zeit damit verbringen, um Dinge zu schreiben und uns an den Karren zu fahren, sind meine Zeit nicht wert.“
Und am Ende geht es doch nur um die Fans
Verletzter Stolz? Draiman verneint und relativiert seine Aussage. Sehr wohl sei man ab und an auf der Facebook-Seite von Disturbed und beobachte das Treiben. Jedoch lese man sehr selektiv, denn Kritiken, die persönlich und unqualifiziert seien, wäre die Band schon gewohnt. Disturbed haben sich anscheinend über die Jahre angeeignet diese Kritiken an sich abprallen zu lassen. Letztendlich wäre Disturbed eine Band, die dafür auf der Bühne stehen würde, um Menschen eine gute Zeit zu bescheren. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
„Die Menschen da draußen wollen unsere Musik zu einem gewissen Grad hören. Letztendlich ist es den Menschen selbst überlassen, Disturbed zu hören oder nicht. In welcher Art und Weise ist ihnen überlassen. Man muss nicht immer total fokussiert sein auf Musik, die eben läuft. Sie kann im Hintergrund stehen. Letztendlich muss aber jeder die Art und Weise wie er Musik hört und welche Musik, für sich selbst entscheiden. Solange sie aber Zuspruch findet sind wir gewillt da rauszugehen, die Songs live zu spielen und neue Songs aufzunehmen.“
So sehr man Disturbed schlecht findet und so sehr man sich an der musikalischen Ausrichtung auch stören mag, Disturbed haben ihre Daseinsberechtigung. Dies zeigt nicht nur das phänomenale Comeback, welches dieses Jahr über die Bretter ging, sondern auch die kontinuierliche Weiterentwicklung, welche Disturbed – trotz ihres charismatischen Sounds – hingelegt hat. Sowas verdient Respekt! Punkt!