Die EMP Plattenkiste für den 24. Januar 2020 ist für euch geöffnet. Wieder einmal die 5 Platten, die uns diese Woche wirklich beeindruckt haben. Musik, die diese Woche erscheint und von euch gehört werden sollte. Aber schaut selbst rein. Et voilá!
Midnight – Rebirth By Blasphemy
Midnight veröffentlichen ein neues Album und ja, sie ebnen den Weg in die Hölle. Auf direktem Weg wird man dahin verfrachtet, wenn man sich die Ausgeburt des Bösen mit dem Namen „Rebirth By Blasphemy“ zu Gemüte führt. Die Mischung aus Speed Metal, Black, aber eben auch Punk ist ein derart boshafter Zeitgenosse, der einem regelrecht den Boden unter den Füßen wegzieht. Parallelen zu Venom sind nicht von der Hand zu weisen, jedoch machen es Midnight – für mich – irgendwie besser. Den Vorgänger „Sweet Death And Ecstasy“ hat man etwas ausgeblendet und knüpft eher an das Erstwerk an. Mittlerweile gewitzter, technisch versierter und letztendlich stimmiger zeigt man sich. Mit Epik gespickt, mit Tempo versehen, wird hier über 10 Songs hinweg gezeigt, welch Qualität die Band aufweisen kann. Das musikalische Rad wird dabei keinesfalls neu entwickelt, jedoch geht es darum auch nicht. Die Platte macht Laune und dies auf ganzer Linie!
Novelists – C’est La Vie
Direkt vorweg: Wir werden die Band auch weiterhin Novelists nennen. Auch wenn die Band sich nun den Zusatz FR gegeben hat um klar zu unterstreichen, wer sie sind. Sei es drum oder wie der Franzose auch sagt „C’est La Vie“. Da wären wir auch schon beim Titel des dritten Albums. Doch wo unsereiner diesen Ausspruch leichtsinnig in den Raum wirft, steckt bei der Band viel Arbeit dahinter. Man hat sich zurückgezogen und tüftelte ein Album aus, welches wieder Genre-übergreifend daher kommt. Ob nun Metalcore, Djent und einfach progressiver Metal, alles dabei. Mit Tempowechsel hier, intensivem Gesang dort und einer faszinierenden Instrumentalisierung an anderen Stellen, zeigen sich Novelists überaus spannend. Der musikalische Rundumschlag reicht von Incubus bis hin zu den ganz großen Namen der Core-Szene. Stilistisch nicht greifbar, ist dieses Album aber insbesondere den Menschen ans Herz gelegt, die ein langanhaltendes Album suchen.
Kirk Windstein – Dream In Motion
Bekannt ist der kleine bärtige Mann durchaus. Kirk Windstein hat sich einen Namen gemacht mit Down, Crowbar und Kingdom Of Sorrow. Nun greift er erneut an und ist hierbei auf sich gestellt. Mit „Dream In Motion“ sprechen wir von dem ersten Soloalbum des Mannes. Es ist als eigenständiges Werk erkennbar, wenn sich der musikalische Wirkungskreis nun nicht unfassbar weit von den bisherigen Projekten entfernt. Dennoch muss man Windstein attestieren, dass er sich insbesondere den atmosphärischen Momenten widmet und durchaus sentimental zur Sache geht. Dies ist in keiner Weise negativ zu verstehen, sondern unterstreicht eher, dass der Mann kein raubeiniger und ungehobelter Kerl ist. Mit Emotionen gespickt, behutsam agierend und dennoch sein Können stets ausspielend, macht sich Kirk hier Luft. Als ob man bisher immer harte Musik von ihm erwartet hat, serviert er nun die „Doom Light“-Platte, die es derbe in sich hat. Eine Herzensplatte in jeder Hinsicht!
MGLA – Age Of Excuse
MGLA sind zweifelsohne in aller Munde. Die Polen haben einen gewissen Wow-Effekt verursacht, der die Band bekannt machte. Die EPs als Vorreiter für die Studioalben, agiert diese Truppe äusserst präzise. Nun kann man nicht behaupten, dass sie das musikalische Rad neu erfunden haben, jedoch durch jede Menge zusätzlicher Zahnräder die Sache runder laufen lassen. Doch mit „Age Of Excuse“ kommen MGLA nun erneut auf den Prüfstand. Vorab kann man sagen, dass das Album eine beachtliche Qualität aufweist. Und dennoch muss man sagen, dass der Wow-Effekt sich in Grenzen hält. Dies ist sicherlich dem Umstand geschuldet, dass der Hörer immer mehr von einer Band verlangt. Jammern auf höchstem Niveau aber, wenn man sich die 6 Songs anhört. Brutal, diabolisch und immer der Melancholie untergeordnet, machen sich die Polen hier wieder frei von allen Erwartungen, die der Black Metal mit sich bringt. Erneut ein durchweg starkes Album!
Mono Inc. – The Book Of Fire
Mono Inc. haben sich durchgesetzt. Wenn es um Gothic Rock geht haben die Hamburger bewiesen, dass sie zu den Zugpferden gehören. Mit „Welcome To Hell“ erreichte man hohe Chartplatzierungen, die zugehörige Tour absolvierte man in großen Hallen. Kurzum, die jahrelange Arbeit sollte sich auszeichnen. Mit „The Book Of Fire“ nun der nächste Angriff, welcher erneut größtenteils aus der Feder von Martin Engler stammte. Das 12 Songs umfassende Konzeptalbum stellt sich erneut als „aus einem Guss“ heraus, was den Umstand schwer macht, die Platte an einzelnen Songs zu bewerten. So ist es das Gesamtkonzept, die Produktion und der Umstand, dass das Songwriting durchdacht ist, der dieses Album zu einem „in Gänze konsumieren“ macht. Spannend inszeniert, gehaltvoll dargeboten und mit jeder Menge erstklassiger Hooks und Melodien ausgestattet, ist dieses neue Mono Inc. Album eine Großtat. Der Erfolg wird es ihnen attestieren und wir haben euch bereits jetzt darauf aufmerksam gemacht!