Die EMP Plattenkiste für den 21. August ist am Start! Wir wissen, ihr habt letzte Woche auf die Kiste gewartet und wir konnten nicht abliefern. Jaja, aber wir waren voll im Festivalstress beim Summer Breeze. Den ein oder anderen von euch konnte man ja dort persönlich treffen und einen kurzen Schnack abhalten. Nun, nach einer enormen Mütze voll Schlaf sitzen wir wieder am Platz und haben direkt die Plattenkiste für diese Woche zusammen gebastelt. Dann wollen wir nicht lange fackeln und hauen sie raus. Die EMP Plattenkiste für den 21. August 2015!
Ghost – zwischenzeitlich auch Ghost B.C. – haben in den letzten Jahren im Sektor „Rock mit okkultem Touch“ Aufsehen erregt wie kaum eine andere Band. Auch das neue Album „Meliora“ sorgte schon wieder für Aufsehen und warf lange Schatten voraus. Man erhoffte sich ein zweites „Infestissumam“, was nun aber nicht eingetreten ist. Ghost schauen sich Bands wie Black Sabbath an und huldigen Led Zeppelin in feiner Art und Weise. Der Fan wird den ersten Durchlauf verstört hinnehmen und danach entweder dem Album einen weiteren Durchlauf gewähren oder eben die Platte beiseite legen. Wir empfehlen: Hört euch das Ding mindestens zweimal an, denn dann wird erst die Genialität der Platte offensichtlich. „Absolution“, „Mummy Dust“ oder der Übersong „From The Pinnacle To The Pit“ ziehen erst hier richtig, hauen euch aber dann komplett um. Ghost schaffen ein Album, was bisherige musikalische Grenzen aufbricht und unterstreicht, dass die Nameless Ghouls und ihr Meister Papa Emeritus III zurecht solchen Zuspruch verdienen.
P.O.D. hatten enormen Erfolg vor geraumer Zeit. P.O.D. waren bei jeder Party-Playlist dabei und P.O.D. waren letztendlich ein Aushängeschild für den Nu Metal. In den letzten Jahren wurde es ruhiger um die Band, obwohl man noch Alben veröffentlichte. Der Spot lag aber nicht mehr auf Nu Metal und P.O.D. mussten etwas darunter leiden. Doch nun ist mit „The Awakening“ ein neues Album am Start, welches qualitativ an das Überalbum „Satellite“ anknüpfen könnte, wenn man schon Vergleiche heranziehen will. Schon der Opener „Am I Awake“ setzt klare Zeichen und sorgt mit der Stimme von Sonny direkt für Gänsehaut. „This Goes Out To You“ macht weiter im Programm, kommt schon geradezu rockend daher lediglich der stellenweise Rap-Gesang erinnert an die alten Tage des Nu Metal. Rock schreibt man sich auf die Fahne, wenn ach die Zusammenarbeit von Lou Koller bei „Revolución“ einen klaren Ausflug in den Sektor Hardcore macht. Der Sick Of It All-Sänger sorgt noch für ein bisschen mehr Drive durch seine markante Stimme, wenn auch P.O.D. das Ding locker alleine hätten stemmen können. Rundum ein geiles Album und ein klares Lebenszeichen von P.O.D.
Klammheimlich haben Disturbed ein Album eingespielt. Vor einigen Jahren auf Eis gelegt, wollte sich die Band nicht zu lange Zeit lassen und startete bereits im Jahre 2014 mit Demos, Aufnahmen und einem Zusammenfinden der Mitglieder. Mit „The Vengeful One“ ließ man die Bombe platzen und meldete sich erneut zu Wort: Disturbed are back! Was gibt es zu berichten? Nun, Disturbed lebten schon immer durch ihren eigenen Stil und die Stimme von David Draiman, was sich auch auf dem sechsten Album nicht geändert hat. Und dennoch ist auffällig, dass die Songs mehr Biss haben und darüber hinaus homogener wirken. Man spielt mit ruhigeren Momenten, stampft aber dennoch bei einigen Songs in typischer Manier los. Draiman hat aber wohl die beste Wandlung hingelegt und die Pause genutzt um seine Stimme noch mehr auszubauen. Songs wie „The Light“ sprechen Bände, wenn auch die Simon & Garfunkel-Nummer „The Sound Of Silence“ die krasseste Überraschung ist. Es gibt Songs, die sollte man nicht covern und dieser gehört definitiv dazu. Was aber Disturbed daraus gemacht haben, zeigt, dass Regeln letztendlich für’n Arsch sind. Hammer Song, hammer Album!
Ehrlich gesagt kann ich diesen Retro-Boom nicht verstehen! Was soll ich neue Bands abfeiern, die auf Teufel komm raus auf alt machen? Ehrlich, das gab es doch schon mal und damals wirkte es weniger aufgesetzt. Ich habe mich mit Händen und Füßen gewehrt Bands wie Kadavar anzuhören, doch diese Bastion sollte mit „Berlin“ nun auch fallen. Und wisst ihr was? Geile Scheisse, was war ich doch dumm! Diese Band rockt, treibt und kommt schnörkellos daher, dass einem die Kinnlade runterfällt. Kadavar schaffen es mit 11 Songs den Sack zuzumachen, den so manche große Band nicht schließen konnte. Sei es „Pale Blue Eyes“ oder „The Old Man“, „Into The Night“ oder „Spanish Wild Rose“, Kadavar wissen wie man auf den Punkt kommt. Es sind 11 Songs, die überzeugen! Wobei der Bonustrack „Reich der Träume“ der Rockerin NICO wohl die Überraschung schlechthin ist. Eine beeindruckende Hommage an „Berlin“- die Stadt, aber auch das Album!
Yüth Forever sind alte Bekannte. Agierte man unter dem Namen Villains bisher, hat man sich für „Freudian Slip“ nun umbenannt. Auch musikalisch legte man sich eine neue Fassade zu und räubert nun im Sektor „Djent“. Mit 13 Songs und einem frischen Tatendrang kann man auch schon mal die Sau rauslassen, was sich Yüth Forever nicht zweimal sagen lassen wollen und kurzerhand Alles kurz und klein schlagen, was sich in den Weg stellt. „Rital(in)“ pendelt sich zwischen kontrolliertem Wahnsinn und musikalischem Hirnfick ein, was bei „Lonely Bastard“ ebenfalls als Rahmen angesehen werden kann. Mit Songtiteln wie „Ketamine“ – wir erinnern uns daran, dass Oliver Sykes von BMTH davon abhängig war – und der passenden Musik, ist diese Musik sicherlich nicht für jeden Musikfan gedacht. Wer auf abgedrehten Scheiss steht, musikalische Grenzen überflüssig findet und/oder Djent mag, der wird dieses Album lieben!