Die EMP Plattenkiste zum 20. März 2015 | EMP Blog

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Die EMP Plattenkiste zum 20. März 2015

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Auch am 20. März gibt es wieder eine Plattenkiste. Musikalisch sind wir dieses Mal sowas von zerfahren, dass man sich fragen muss, ob wir noch alle Tassen im Schrank haben. So feiern wir neumodische Musik mit While She Sleeps ab, um dann den Reigen mit Toto zu schliessen. Dazwischen gibt es noch die Herren von Eskimo Callboy, Der Weg Einer Freiheit und ja, auch Platz für Newcomer wie Annisokay haben wir noch! Und wieso? Weil die Alben uns überzeugt haben und wir euch daran teilhaben lassen möchten. In diesem Sinne, viel Spaß mit der EMP Plattenkiste für den 20. März 2015.

WhileSheSleeps

While She Sleeps spülen euch mit Brainwashed wirklich das Hirn durch.

Als Achtungserfolg kann man „This Is The Six“ von While She Sleeps nicht mehr definieren. Zumindest nun nicht mehr mit dem nötigen Abstand. Denn was geblieben ist, ist grenzenloser Respekt. Kaum eine Band aus UK hat es so eindrucksvoll geschafft, mit einem Album das Ruder für sich rumzureissen. Fuck, waren das intensive Shows! Wo andere mit angezogener Handbremse rumeiern, hauen die Jungs einfach mal alles raus, was man raushauen kann. „Brainwashed“ musste folglich schon im Vorfeld einen enormen Druck auf While She Sleeps ausgeübt haben. Wie topt man sowas? Wie kann man das nochmals so auf den Punkt bringen? Einfach machen, scheint die Devise gewesen zu sein, denn „Brainwashed“ verkörpert musikalische Anarchie, Rebellion und ganz viel Energie. Schon im Vorfeld mit „Four Walls“ angedeutet, treffen die anderen 11 Songs wieder den Nerv der Zeit. „The Devide“ stellt ein Intro dar, welches „New World Torture“ einläutet und klar macht, Aggression ist vorhanden, spielerisches Vermögen ebenfalls und Frontsau Loz ist wieder komplett genesen, was seine Stimme angeht. Ein fettes Ding und jetzt schon unter den Top 10 meiner Alben 2015.

EkimoCallboy

Die Herren von Eskimo Callboy mal wieder. Hier im fetten Bundle bei uns zu haben.

Die Herren von Eskimo Callboy sind eine Klasse für sich. Man hat sie oft belächelt und geradezu gewartet, dass sie wieder in das Erdloch abtauchen, aus dem sie für so manchen Metal-Fan hervor gekrochen kamen. Tja, die Rechnung hat man wohl ohne die Band aus dem schönen Castrop-Rauxel gemacht. Die sind immer noch am Start und erfreuen sich bester Gesundheit. Mit „Crystals“ geht es in die nächste Runde in Sachen Wahnsinn. Fette Hooklines, brachiales Geballer und jede Menge Dancefloor. Soweit die erste Bestandsaufnahme. Doch unter der Haube der Band steckt noch mehr. Bei „Bestday“ holt man sich SIDO ins Boot und macht die Nummer zu einem wahren Juwelen. Melancholischer geht es dann hier zur Sache und ja, auch Sushi und Co können Ernsthaftigkeit versprühen. „Monsters“ ist wohl das krasse Gegenteil und der Name ist regelrecht Programm. Chorale Klänge, Leidenschaft und wahnsinnig viel Beat! Wer Eskimo Callboy bis dato noch nicht verstanden hat, wird es wohl auch nicht mehr. Die Band macht, wonach ihr der Schnabel steht. Das aber ausgesprochen gut und famos. Mit „Crystals“ ist ihnen nun der Quantensprung gelungen und die Band wird dieses Album selbst erstmal topen müssen.

DerWegEinerFreiheit

Der Weg Einer Freiheit sind anmutig, zerstörend und vor allem talentiert.

Der Weg, den die Würzburger hingelegt haben, ist schon verblüffend. Geradezu aus der Einöde kommend, sind Der Weg Einer Freiheit nun mit ihrem dritten Album am Start. „Stellar“ der Name, welches sich auch sicher wieder bei Kreator-Frontmann Mille größter Beliebtheit erfreuen wird. Hat er doch die Band zum letzten Album schon abgefeiert und jedem Hörer ans Herz gelegt. So muss innovative Musik klingen. Man muss sich doch wundern, wie es Mastermind Nikita immer wieder auf den Punkt bringt und sich dabei jedes Mal aufs Neue selbst entdeckt. So hat der Song „Einkehr“ zwar seine Wurzeln im Jahre 2011, aber jetzt anscheinend erst die Reife bekommen, dass er nun auch veröffentlicht wird. Zwischen tiefsten Black Metal und sphärischen Elementen schwankend, ist Der Weg Einer Freiheit dieser Spagat mit einer erschreckenden Leichtigkeit gelungen und wird nun praktiziert. „Stellar“ stellt Alles bisherige in den Schatten, hat unfassbar große, aber auch böse Momente und ist wohl das, was man als Meisterleistung deklarieren muss. Großes Tennis!

Annisokay

Angst vor Pop haben Annisokay sicher nicht. Wieso auch, wenn es passt?

Annisokay habe ich im letzten Jahr entdeckt. Auf dem Summer Breeze stehend, vernahm ich die Klänge der Herren und musste doch ein paar Meter näher treten. OK, Metalcore so die Devise und auch das schnelle Urteil. Doch als ich nun dieser Tage das Album „Enigmatic Smile“ auf dem Tisch hatte, musste ich meine Meinung revidieren. Sicherlich sind Metalcore-Spuren vorhanden, aber so ganz wollen sich die Jungs dann doch nicht festlegen. Man hat auch noch ein Ohr für poppige Elemente, muss nicht alles in Grund und Boden schreien und zeigt so, dass man auf dem mittlerweile zweiten Album die jugendliche Aggressivität beiseite gelegt hat. Wer nun aber denkt, dass Annisokay so komplett kuscheln wollen, der hat sich dann doch geirrt. Die Musik hat enormen Wums, ist amtlich produziert (der Produzent legte auch schon bei Asking Alexandria seine Finger an die Regler) und mit dem enormen Gespür für Härte und Melodie zeigen Annisokay, dass man auf dem besten Wege ist, sich auch nachhaltig in den Gehörgänge der Fans zu platzieren.

Toto

Das Warten hat sich gelohnt. Toto schaffen auch nach 9 Jahren den Anschluss an die alten Tage.

Neun geschlagene Jahre hat es nun gedauert, bis Toto ein neues Album rausbringen wollten. „Toto XIV“ ist das neue Werk, welches nach Aussage der Band das Jahr 2014 komplett vereinnahmt hat. Mehr als 5000 (!) Alben haben die Mitglieder in ihrer Schaffensphase zusammen veröffentlicht und die gingen doch eine halbe Billion mal über den Ladentisch. Kann man noch mehr Profi sein? Wohl kaum und so verwundert es auch nicht, dass der Nachfolger von „Falling In Between“ ein klasse Album geworden ist. Es kam Alles sehr natürlich zusammen und Toto hatte den Eindruck, dass die Band nie eine Auszeit vom Studio genommen haben. Doch bei all den Einflüssen der jeweiligen Künstler, muss man sich immer wieder wundern wie spielend leicht der Truppe das Alles von der Hand geht. Sei es Rock, Jazz, aber eben auch Blues und Progressive. Toto schaffen mit 11 Songs das schier Unmögliche und schliessen nahtlos an die alten Tage an. Ohne „wenn“ und „aber“ ist man wieder ganz auf der Höhe. Und auch Gründungsmitglied David Hungate konnte sich Steve Lukather, David Paich und Steve Porcaro anschliessen. So muss es sein!

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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