Die EMP Plattenkiste zum 18. September 2015

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EMP Plattenkiste Banner 2015

Die EMP Plattenkiste zum 18. September 2015

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Es ist EMP Plattenkiste-Zeit, was auf einen Freitag hinweist. Freitag, der Freitag nach der Slayer-Veröffentlichung. Meine Herren, was war das für eine Sause die letzten Tage. Man fühlte sich geradezu auf einem Camping-Platz, denn an jeder Ecke wurde ein beherztes „Slaaaayer“ gebrüllt. Slayer in aller Munde, Slayer überall und Slayer überhaupt und immer. Da ging die Meldung fast unter, dass Iron Maiden mit ihrem aktuellen Album die Nummer 1 der Charts erklommen haben. Vor Helene Fischer übrigens, die nun eventuell heulend im Schosse von ihrem Florian Silbereisen liegen wird. Zeigt aber auch, dass Metal angesagt ist und man sich doch nicht zu oft Sorgen machen muss um die Musik, die bei uns konsumiert wird. Sei es drum! Damit wir weiter geile Scheiben in die Charts bekommen, wollen wir unseren Teil dazu beitragen. Die EMP Plattenkiste für den 18. September 2015. Bäm!

The Black Dahlia Murder

Bei The Black Dahlia Murder geht es gewohnt stark zur Sache. Wie immer ein Fest!

Abysmal“ sieht schon nach Krawall und Remmidemmi aus. The Black Dahlia Murder haben aber schon immer mit dunklen und apokalyptischen Artworks geliebäugelt, was nun ebenfalls wieder der Fall ist. Auch eine Konstante bei der Band ist das massive Tempo und das technisch versierte Auftreten der Kapelle. Man muss schon lange suchen – und wir dennoch nicht fündig – um ein schwaches Album der Band zu finden. Und gerade hier liegt wohl die Schwierigkeit einer Rezension: Ist man verwöhnt von einer Band und ist eine Band immer auf höchstem Niveau, so geht man strenger mit einer Band ins Gericht, wenn es um eine neue Platte geht. Aber hier passt einfach wieder alles. Sei es die Liebe zu den Gitarrensoli. Sei es das markante Auftreten von Sänger Trevor und dann wäre noch dieses Drum zu erwähnen. Wer hier nacheifern will, sollte erst mal ein paar Jahre Unterricht nehmen. 10 Tracks die wie Peitschenhiebe agieren und 10 Tracks, die keine Zweifel offen lassen, dass The Black Dahlia Murder eine unfassbar starke Band sind.

Harlott

Harlott kommen aus Down Under und machen feinsten Thrash.

Australien hat so einige Bands am Start, aber eine, die sich dem typischen Bay-Area-Sound widmen, gab es schon lange nicht mehr. Nun legen Harlott aus Down Under den Hebel um und Metal Blade veröffentlicht die Scheibe, welche bereits im April diesen Jahres unter eigener Regie der Band veröffentlicht wurde. Man musste quasi ein Die-Hard-Fan der Szene sein um diese Platte überhaupt mitzubekommen, doch mit dem Plattendeal jetzt, wird das feine Werk auch einer breiteren Masse ans Herz gelegt. Wir sprechen bei „Proliferation“ sicher nicht von einem Demo, was nun einen Anstrich bekommen hat, sondern vielmehr von einem erstklassigen Album, was besonders durch feinste Gitarrenarbeit besticht. Man wird an Testament erinnert, wenn es ruppiger zugeht an Demolition Hammer und dennoch ist die Band eigenständig und muss sich nicht verstecken. Das Schöne an diesem Album ist, dass die Band noch unverbraucht klingt und so auch auf 12 Songs agiert. Ein Feuerwerk an Hooks und Riffs! Sauber!

Tesseract

Tesseract sind Grenzgänger und bewegen sich in so vielen Richtungen. Nun haben sie ein Meisterwerk abgeliefert.

Tesseract konnten bereits mit „Altered State“ und „One“ ihr Können unter Beweis stellen, was nun erneut zum Vorschein kommen soll. Man muss es so direkt sagen, denn „Polaris“ ist ihr bis dato stärkstes Werk. Waren Tesseract immer eine Band, die sich im Djent bewegte, so war es auch immer ein Anliegen der Herren, catchy Momente zu schaffen und mit Melodie zu überzeugen. Das Ganze wurde stets von einem anspruchsvollen Rahmen, was die musikalische Umsetzung betraf, begleitet. Hier treffen Meshuggah auf Muse und das auf knallharte Art und Weise. Aber auch gesanglich hat man noch einen Zacken zugelegt und Songs wie „Phoenix“ zeigen, dass mehrstimmig der Band auch gut zu Gesicht steht. Wer nun noch mehr Vergleiche braucht, dem sei Tool ans Herz gelegt, die man bei Tesseract ab und an im Bass-Spiel finden kann. Ohne zu überschwänglich zu wirken und vielleicht ins Lächerliche abzudriften, aber Tesseract haben mit „Polaris“ ein absolut empfehlenswertes Meisterstück geschrieben, was jedem Musikliebhaber ans Herz gelegt werden muss, der offen für Musikrichtungen ist und sich nicht entscheiden will zwischen „Hau auf die Fresse“ und „ich brauche Kuschel-Momente“.

Ohrenfeindt

Ohrenfeindt kommen aus Hamburg und machen Rock! Fetten Rock, der immer noch Tiefgang hat! Anhören!

„20 Jahre und kein bisschen leiser geworden“ könnte man zum diesjährigen Jubiläum der Nordlichter von Ohrenfeindt sagen. „20 Jahre ein Fels in der Brandung“ was handgemachten Rock betrifft, wäre eine andere Schlagzeile und auch diese würde den Nagel auf den Kopf treffen. „Motor An!“ ist auch eine Meldung wert, wenn es sich hierbei auch um den Titel des neuen Werkes handelt. Das siebte wohlgemerkt und Ohrenfeindt bleiben sich und ihrer Linie erneut treu. Das Trio spielt eine Mischung aus AC/DC und Social Distortion! Das Trio agiert mit lauten Gitarren, fetten Riffs und einem gepflegten Schlagzeug-Sound, der Rocker begeistern wird. Auf dem Hamburger Kiez zu Hause, saugen sie quasi all den gelebten Rock auf, welcher dann in ihren Songs mündet. Von besinnlich bis bluesig, von treibend bis nachdenklich, Ohrenfeindt sind abwechslungsreich und machen Laune. 10 Songs, die einen dazu animieren werden, die Luftgitarre auszupacken und gute 40 Minuten derbe abzufeiern!

Ugly Kid Joe

Nach 19 Jahren trauen sich Ugly Kid Joe an ein neues Album. Sie können es immer noch wie damals!

Der Rubel rollt im Hause Ugly Kid Joe schon lange nicht mehr so gut, wie einst, als man „Cat’s In The Cradle“ veröffentlicht hat. OK, seit 1993 sind auch ein paar Jahre ins Land gezogen, die man intensiv dafür nutzen konnte, das Geld auszugeben. Mit „Motel California“ hat man sich 1996 dann verabschiedet und nun 19 Jahre später, ein neues Album namens „Uglier Than They Used Ta Be“. Das gute Stück wurde über eine Crowd-Funding-Aktion finanziert, was den Druck auf die Band sicher erhöht haben sollte. Will der spendende Fan doch ein gutes Teil haben für die investierten Flocken. Von 11 Songs müssen zwei direkt mal abgezogen werden, da mit „Ace Of Spades“ und „Papa Was A Rolling Stone“ zwei Cover-Songs aus dem Hause Motörhead und Rare Earth sich unter der Tracklist befinden. Soll aber nun keinesfalls die Qualität der Songs schmälern, denn die sind einfach nur gut umgesetzt! Mit „Let the Record Play“ und „Bad Seed“ kommen aber direkt wieder die alten Ugly Kid Joe Zeiten hoch. Da sind sie, die prägnanten Riffs, die Überstimme von Whitfield Crane und das tighte Zusammenspiel der Band. Ugly Kid Joe können es nach wie vor und die Jam-Session-ausgelegte Nummer „Mirror On The Man“ belegt, dass auch die Band Bock auf Musik hat. Rundum ein sehr gelungenes Comeback und rundum ein Zeichen dafür, dass man Ugly Kid Joe nicht abschreiben sollte. Noch lange nicht!

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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