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Die EMP Plattenkiste zum 18. Juni 2021 ist am Start. Mit jeder Menge Sonne kommen auch diesen Freitag wieder geile Platten raus. Da macht das Grillen doch direkt mehr Spaß, wenn die passende Musik dazu vorhanden ist. Schaut euch um, holt euch die geilen Platten und habt Spaß.
Nervosa – Perpetual Chaos
„Rumpeldipumpel, weg waren die Kumpel“ hieß es letztes Jahr bei Nervosa. Gitarristin Prika Amaral setzte ihre beiden Mitstreiter kurzerhand vor die Tür und machte umgehend als Quartett weiter. Massiver Eingriff in das Bandgefüge und man stellt sich die Frage, ob „Perpetual Chaos“ darunter leiden musste. So lautet nämlich der Titel des neuen Albums. Musikalisch hat sich per se nichts geändert und die Mischung aus Death und Thrash geht auf. Das vierte Album hat mit „People Of The Abyss“, „Guided By Evil“ oder auch „Pursued By Judgement“ starke Songs aufzuweisen. Aber auch der Titelsong groovt derart wunderbar, dass man sich entspannt zurücklehnen kann. „Time To Fight“ kommt mit einem wunderbaren Punk-Vibe daher, der das Album direkt auflockert. Die knochenharte und trockene Produktion von „Perpetual Chaos“ verpasst der Platte noch den letzten Schliff. Mit 13 Songs ausgestattet, dürfte der Fan auch genügend neues Futter bekommen. Nun auf Vinyl!
Dead Sun – The End Of Eternity
Die Band Dead Sun lässt nun das Album „End Of Eternity“ auf uns los. Vorab muss angebracht werden, dass der Titel des Albums auf dem Buch „The End Of Eternity“ basiert, welches 1955 von Isaac Asimov veröffentlicht wurde. Science Fiction war das Thema, welches mit jeder Menge Thriller und Mystik daher kam. Und hier bekommen wir den Brückenschlag zu der Band Dead Sun hin. Die Skandinavier hauen 9 Songs raus, welche eben diese Elemente auch vorweisen können. Das Konzeptalbum fährt mit jeder Menge Wums auf. Die Riffs werden eure Knochen brechen, aber der angsteinflössende Gesang ist wohl das bemerkenswerteste Merkmal dieses Albums. Eigentlich im Death Metal verortet, loten Dead Sun dieses Musikgenre neu aus. Seien es symphonische Auswüchse oder der Umstand, dass man progressive Passagen einbaut. Nichts scheint Dead Sun heilig zu sein. Letztendlich ist dies aber ein bemerkenswertes Qualitätsmerkmal, denn so darf man sicher sein, dass keine Langeweile aufkommt.
Silverchair – Freak Show
Wir schreiben das Jahr 1997 und der Grunge ist quasi wieder nebensächlich geworden. Cobain ist tot, andere Bands haben ihren Sound etwas verändert. Einer Band sagte man immer nach, dass sie ebenfalls Grunge machen, was für mich bis heute nicht nachvollziehbar ist. Ja, Silverchair fahren die selben Instrumente auf und machen (platt gesprochen) Rock. Doch irgendwie keinen Grunge. Das sollte beim zweiten Album „Freak Show“ nochmals unterstrichen werden. Dieses Überalbum ist nun wieder auf Vinyl zu haben. Insbesondere „Petrol & Chlorine“ oder auch „The Closing“ zeigten eine andere Seite des Trios. Diese Entwicklung sollte mit späteren Alben noch weiter vollzogen werden. Aber klar, „Slave“, „The Door“, „Abuse Me“ oder eben auch „Freak“ waren die Songs der damaligen Zeit. Jeder kannte sie und sie sind heute noch phänomenal gut. Welch musikalisches Genie insbesondere in Daniel Johns steckt, kann man hier sehr eindrucksvoll sehen. Sollte man definitiv haben, wenn man den Sound liebt.
dArtagnan – Feuer & Flamme
Zugegeben, bei der Band dArtagnan musste man den Begriff „Folk-Rock“ etwas breiter fassen. So ganz wollte die Band nicht in das Genre passen, wenn man auch dieses bediente. Vergleiche mit Santiano waren hier nicht ganz unschuldig. Sei es drum, denn nun sind es eben wieder dArtagnan, die sich zurückmelden. „Feuer & Flamme“ ist der Titel des Albums, welches klanglich doch etwas anders daher kommt. Man mausert sich kurzerhand zu einer Rockband, die man eben nicht mehr belächeln kann. Bereits der Opener „C’est La Vie“ macht dies klar. Sympathisch ausgelegt, ist der Song bereits eine solide Rock-Nummer. Das vierte Album kommt wahrlich mit mehr Druck daher? So ist es und der Folk wird auch anders dargeboten. „Feste Feiern“ ist eine Partynummer, der Titeltrack eine ausgebuffte Rock-Nummer, wie sie im Bilderbuch stehen muss. Unter dem Strich muss man der Band attestieren, dass sie sich neu ausgerichtet habe. Solider Rock!
Incardine – Seeds Of Doom
Ein etwas älteres Album nun Hier und Jetzt! Incardine und ihr Überwerk „Seeds Of Doom“. 1993 wurde das Ding eingespielt und man servierte herrlichen Death Metal. Federführend war hier Frederik Fokare, der 1996 zu Unleashed wechselte. Folglich sollten auch schon die „Rahmenbedingungen“ klar sein. Der Umstand, dass Peter Tägtgren sich für die Produktion verantwortlich zeigte, gibt dem Ganzen nochmals einen Schub. 2019 wurde dann endlich das Teil veröffentlicht, wenn auch in einer geringen Stückzahl. Nun der Nachschlag zu den 14 Tracks, die wahrlich keine Wünsche offen lassen. Doch abseits der typischen Death Metal DNA machen Incardine ihr Ding. Man agiert flott und zackig, serviert knüppelharte Songs, die aber auf den Buzzsaw-Kettensägen-Sound verzichten. Vielmehr steht der Reibeisen-Gesang von David im Vordergrund, der kurzerhand Alles in Grund und Boden stampft. Es gibt keinerlei Schwachstellen und ja, geil, dass dieses Brett nun für jeden zu haben ist. Wurde auch Zeit.
Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!