Die EMP Plattenkiste für den 14. Oktober ist da! Ja, es geht mit großen Schritten durch den Herbst. Weihnachten ist auch schon irgendwie greifbar und so langsam macht man sich nen Kopf, was man zum feste schenken soll. Aber hey, wie wäre es mit ein paar schicken Alben. Wenn ihr euch mal die Plattenkisten für dieses Jahr anschaut, dann sollten doch einige Ideen dabei sein. Auch heute haben wir wieder Platten, die man unter den Baum legen kann. Oder sich direkt selbst kaufen darf. Schaut rein in die EMP Plattenkiste für den 14. Oktober 2016.
Sonic Syndicate – Confessions
Von den ursprünglichen Mitgliedern der schwedischen Band Sonic Syndicate ist nicht viel übrig geblieben. Nachdem man sich 2002 unter dem Namen Fallen Angels formiert, benannte man sich 2004 in Sonic Syndicate um. 2005 bis 2010 war man fleißig, was die Alben betraf. Bis 2014 musste man warten, bis das gleichnamige Album veröffentlicht wurde. Das Personal-Karussell sollte sich noch mal drehen. Nun hat es wieder zwei Jahre gedauert, bis man „Confessions“ in die Finger bekommen hat. Der Rohentwurf flog bei Sonic Syndicate kurzerhand wieder in den Mülleimer. Man begann die Arbeiten von Vorne! Das Resultat ist faszinierend, wenn aber auch gleichzeitig ein Stilbruch, der den ein oder anderen Fan schmerzen könnte. Vorbei mit Hardcore-Shouts und aggressiven Riffs. Vielmehr regiert der Synthie, was dem Album und seinen Songs aber keinen Abbruch tut. Feinste Arrangements machen das Album zu einem wahren Hitalbum. Wenn auch eher mit Rock als mit Metal! Dennoch – oder gerade deshalb – aber sehr überzeugend!
Beastie Boys – Licensed To Ill
„Licensed To Ill“ ist ein Meilenstein in der Musikrichtung. Das Debüt von den Beastie Boys war ein Album, was sprachlos machte. Ich kann mich noch gut dran erinnern, als mein ansonsten doch so Metal-treuer Cousin mit dem Album ums Eck kam. Der heimische Plattenspieler wurde beschlagnahmt und es sollte ein Hit nach dem anderen folgen. Mit „Rhymin & Stealin“ ging es los und die Samples für den Song liehen sich die Beastie Boys bei Black Sabbath, The Clash und Led Zeppelin. Was? Ja, richtig gehört. Ohne Frage ein Hip Hop Album, aber das Trio entspringt ja dem Punk-Sektor. Auch „Flick Of The Switch“ von AC/DC wurde verarbeitet. Zu hören bei „Slow And Low“. Schon 1986 war klar, dass dieses Album Geschichte schreiben würde. Und Rick Rubin als Produzent konnte damals zeigen, dass er Gespür für große Bands hat. Klar, der Überhit „(You Gotta) Fight for Your Right (To Party!)“ läuft auf jeder anständigen Party und „No Sleep Till Brooklyn“ ebenfalls. 30 Jahre ist das Album nun schon alt. Grund genug das Ding wieder auf Vinyl zu veröffentlichen. Wir haben euch mal ein Exemplare besorgt. Greift zu!
Kings Of Leon – Walls
Kings Of Leon entspringen der Southern Richtung. Doch diese Tage sind seit ein paar Alben schon Geschichte. Bei „Youth & Young Manhood“ war das damals noch anders. Aber hey, zum Release von „Walls“ wird das erste Werk auch direkt wieder neu aufgelegt. OK, „Walls“ der Name des neuen Werkes, welches die Band endgültig in den ganz großen Stadien ankommen lassen wird. Wobei, selbst die haben die vier Herren mit dem Nachnamen Followill schon bespielt. Der Titel ist ein Akronym für „We Are Like Love Songs“, aber dies nur als Randnotiz. Das Album beinhaltet Songs wie „Find Me“ oder „Waste A Moment“, die mit Hymnen arbeiten. Songs, für die man Kings Of Leon liebt und schätzt. Aber auch Songs, die an Neil Young erinnern, können die Herren spielen. „Around The World“ wird Erinnerungen an „Sex On Fire“ wecken. „Over“ reißt mit und man ist sich bereits nach einem Durchlauf darüber im Klaren, dass Kings Of Leon seit langer Zeit nicht mehr so mitreissend waren. Glückwunsch!
Red Fang – Only Ghosts
Red Fang sind eine Wucht! Nicht nur musikalisch, sondern auch mit ihrer Optik und ihren Videos. Wenn man die Band hört, greift man unweigerlich zum Dosenbier. Man öffnet es und der erste Schluck macht sich in der Kehle breit. Dazu lauscht man den Klängen der Band. Diese Tage wieder geschehen und zwar zum neuen Album „Only Ghosts„. „Flies“ stampft bedächtig los, um dann doch direkt mal Fahrt aufzunehmen. Zum Trinken vielleicht den ein oder anderen Takt zu schnell, aber der Refrain entschädigt unglaublich dafür, dass man vielleicht das Bier zur Seite stellen muss. Eine Tanznummer vor dem Herrn. „Cut It Short“ ist da schon etwas rücksichtsvoller, was Bierkonsum angeht. „Flames“ versteht sich als Interlude, „No Air“ erklingt etwas düster und fast schon mit einem Doom-Touch. Aber so unterschiedlich die Songs auch zuerst erscheinen mögen, über allen thront der Big Muff-Effekt! Ein absolutes Groove-Monster ist „The Deep“, welches gesanglich sehr locker und hell daher kommt, um dann von Mastodon-ähnlichen Klängen unterbrochen zu werden. Red Fang haben sich weiterentwickelt und dies hört man! Für uns in die richtige Richtung, denn „Whales And Leeches“ aus dem Jahre 2013 war schon etwas enttäuschend! Nun aber sind Red Fang wieder auf der Spur!
Blackberry Smoke – Like An Arrow
Blackberry Smoke spielen schon länger eine Rolle in meinem Leben. Damals, auf ihrer ersten Tour, als sich nur ein paar Menschen verirrt haben in den Saal, war die Band noch zum Anfassen. Mittlerweile ist die Band größer und hat ein paar Alben mehr im Rücken. Es gesellt sich nun ein neues dazu, welches auf den Namen „Like An Arrow“ hört. Und hier soll der Titel Programm sein. Selten geschieht es ja, dass man quasi vom musikalischen Blitz getroffen wird, was hier aber der Fall sein soll. Mit „Waiting For The Hunter“ geht man direkt in die vollen. Hier bekommen die Nachwuchs-Bands im Sektor Southern gleich mal aufgezeigt, dass Blackberry Smoke das Sagen haben. Zu viele Konzerte hat man schon absolviert und über die Jahre hinweg die Fähigkeiten derbe ausgebaut! Aber auch tanzbar zeigt sich die Band 2016. Mit „3 Steps“ hat man einen Song im Gepäck, der hier und da sicher mal einen Club beschallen wird. Insgesamt groovt man sehr viel auf dem schicken Album, welches die Band selbst produziert hat. Man hätte es fast nicht für möglich gehalten, aber Blackberry Smoke schaffen es immer wieder, den ansonsten doch streckenweise langweiligen Southern Rock, mit Leben zu füllen. Geiles Ding!