Die EMP Plattenkiste für den 13. November ist da. Das Jahr neigt sich wieder rapide dem Ende entgegen und man wird schon wieder leicht melancholisch. Was hat man gerissen im aktuellen Jahr? Werden die letzten Projekte noch über die Bühne gehen? Dinge, die man sich in diesen Tagen immer wieder fragt. Da sind wir relativ entspannt und schauen lieber in die EMP Plattenkiste. Die kommt jede Woche und das klappt auch schon ne ganze Weile so. Starten wir und hoffen doch, dass das ein oder andere Scheibchen für euch dabei ist. Natürlich gibt es im Shop noch so einiges mehr zu entdecken.
Revocation legen endlich ihr Debüt von 2008 neu auf. Wieso? Nun, damals in Eigenregie und auf 1000 Exemplare beschränkt, hat das schicke Ding in den letzten Jahren beachtlich an Nachfrage gewonnen. Viele Fans der neuen Scheiben wollten eben auch das Ding von damals haben. Horrende Preise wurden aufgerufen und man schluckte schon beachtlich, aber der „Haben-Faktor“ war einfach da. Das Album „Empire Of The Obscene“ war und ist ein Biest an Death Metal, der mit technisch-versierten Menschen dargeboten wird. Diese Kombination aus Tech-Death und ein bisschen Thrash faszinierte schon die Fans der frühen Tage. Damals waren es 11 Songs. In der Neuauflage sind es 14, denn Revocation haben noch 3 Demo-Songs aus dem Jahre 2006 draufgelegt. Darüber hinaus hat man der Neuauflage ein neues Artwork verpasst, was sowohl die alten, wie auch die neuen Fans begeistern wird.
Die Finnen von Swallow The Sun sind manchmal „over the top“. Aber dies im positiven Sinne. Wo so viele Bands mit „Ach und Krach“ mal 12 Songs zusammen bekommen, spielen sich die Jungs bei der Anzahl quasi erst so richtig ein. Das neue Album „Songs From The North I, II & III“ lässt schon erahnen, dass es sich um mehr als üblich handelt. Aber nein, es sind nicht 3 Kapitel, sondern einfach mal 3 Tonträger. In Summe sprechen wir von 21 Songs, die unterstreichen, dass Swallow The Sun eine besondere Band sind. Die Doom/Death-Offenbarung, wenn man so will, wenn auch nicht durchweg. Denn im Gegensatz zu Part 1, kommt der zweite Tonträger melancholisch daher, während der dritte Teil dann schon wieder an Funeral Doom erinnert. So setzen die Herren pro Album Akzente, ohne dabei ihren musikalischen Background zu verlassen. Wer es ganz dicke haben will, der legt sich die 5-LP + 3-CD-Variante zu. Bei uns gibt es aber auch die Ausführung mit einem schicken Shirt. Hammer Ding!
Der Film schlug schon verdammt hohe Wellen und faszinierte Fans, als auch Kritiker gleichermassen. „Montage Of Heck“ war die Beleuchtung von Kurt Cobain, der bekanntermaßen seinem Leben 1994 ein jähes Ende setzte. Emotional, tiefsinnig und dennoch ehrlich war man bei der Aufarbeitung seines Lebens. Selbst ehemaliger Mitstreiter Dave Grohl zeigte sich bewegt von dieser Dokumentation. Nun war lange Zeit die Musik zum Film nicht erhältlich, was jetzt der Fall ist. „Montage of Heck – The Home Recordings“ erscheint in drei Formaten, die alle ihre Daseinsberechtigung haben. Zum einen gibt es die Standard-Version mit 13 Songs. Quasi eine Zusammenfassung der Musik. Die Deluxe-Edition umfasst 31 Tracks, die sowohl Sprachschnipsel, Demos, aber eben auch noch vollständige Songs beinhaltet. Wer es nun ganz 90er haben will, dem sei die Musikkassette ans Herz gelegt. Einen Bleistift zum Aufwickeln des Band-Salats müsst ihr euch leider selbst besorgen. Wer die Anfangstage des rastlosen Mannes Kurt Cobain intensiv erleben will, der braucht diese Veröffentlichung definitiv.
Wenn wir schon bei Nirvana sind, dann bleiben wir doch mal nen Moment hier. Das posthum veröffentlichte „Best Of“-Album aus dem Jahre 2002 hat ebenfalls einen neuen Anstrich bekommen. Aber nur für die Kollegen, die der CD etwas abgeneigter sind. Neben der Einfach-Lp-Version, gibt es nun auch noch die Doppel-Vinyl-Edition. Freunde des hochkarätigen Sounds können sich nun auch die Blu-Ray-Version anschaffen, welche aber kein Bildmaterial beinhaltet, sondern Sound-Puristen in Ekstase katapultieren soll. Zum Inhalt der Veröffentlichung gibt es nur bedingt was zu sagen. Neben dem zu Lebzeiten nicht veröffentlichten „You Know You’re Right“, welches sicherlich zu den besten Songs der Band gehören wird, bietet das Best-Of einen Querschnitt durch die Schaffenszeit von Kurt Cobain, Krist Novoselic und Dave Grohl unter dem Namen Nirvana. Neben den bekannten Hits, kommen auch ältere Songs wie „About A Girl“ oder Nummern aus der „Unplugged“-Scheibe zum Tragen. Für mich auch nach 13 Jahren ein besonderes Best-Of, was gerne gehört wird.
Zuletzt noch eine Band, die man bis dato noch nicht auf dem Schirm hatte, aber haben sollte. Aus Bayern kommend hauen GWLT die EP „Die Grundmauern der Furcht“ raus, welche ein Vorbote zum Album „Stein und Eisen“ sein soll, welches im Januar das Licht der Welt erblicken wird. Was gibt es zu GWLT – ausgesprochen wird es „Gewalt“ – zu sagen? GWLT sind eine Neuauflage des Crossovers. Wo Such A Surge eventuell sich damals zu verspielt gezeigt haben, setzt die Band nun an. Eine Mischung aus Bodycount, Rage Against The Machine und der Offenheit des „Judgment Night“-Samplers ist das Resultat ihres Zusammentreffens. Mit dem Titelsong „Die Grundmauern der Furcht“ und „Ruhe und Frieden“ gibt es zwei unfassbar fette Songs. Mit „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ kommt noch ein Cover der Band Ton Steine Scherben zum Vorschein, welches für mich das beste Cover dieses Songs ist. Abgerundet wird die EP noch mit einem Remix des Titelsongs, sowie einer instrumentalen Version. Ein wirklich schicker Vorbote zum Album und ja, man kann sich auf Januar freuen.