Die EMP Plattenkiste zeigt sich wieder am Horizont. Freitag ist Plattentag und natürlich haben wir erneut keine Kosten und Mühen gescheut um für euch die Granaten der Woche rauszusuchen. Schwer fiel uns die Auswahl in dieser Woche, denn es waren wieder mehr Scheiben auf dem Tisch als Plätze in den „Top 5“ der Woche. Ein Blick in den Shop wird euch zeigen, dass es noch mehr schmissige Alben gibt und wir hier natürlich noch weitere Perlen für euch bereithalten. Aber das solltet ihr längst wissen. Deshalb kürzen wir das Ganze hier ab und sagen „Vorhang auf für die EMP Plattenkiste zum 12. September 2014“.
Da ist es nun endlich. Das neue Album der Lieblings-Band der Nation im Sektor Indie-Punk. Kraftklub hauen endlich „In Schwarz“ raus und das Ding wird den perfiden Plan der Weltherrschaft weiter vorantreiben. Was kann man aber erwarten, wenn man sich das Debüt „Mit K“ anhört? Kann man sowas noch toppen? Oh ja, man kann und Kraftklub zeigen, wo der Hammer hängt. So einfallsreich das Debüt schon war, so wegweisend ist nun „In Schwarz“, da die Band einfach sehr viel Erfahrung dazu gewonnen hat. Unzählige Shows, massig Routine und versiertes Auftreten machen die 16 Songs zu einem wahren Feuerwerk. Sicherlich sind die Indie-Elemente, die Up-Tempo-Riffs und die mit Wortwitz gespickten Texte nicht für jedes Ohr brauchbar, aber darum geht es nicht. Kraftklub sind fett und das bis auf Mark und Bein.
Ebenfalls sehnsüchtig erwartet wird das Album von Slash. Der Mann mit dem Zylinder hat sich mit „World On Fire“ ebenfalls wieder mächtig ins Zeug gelegt, wenn wir auch nichts anderes erwartet haben. Das dritte Album des ehemaligen Guns n‘ Roses Gitarristen ist einfach Rock wie er schnörkelloser nicht sein kann. Jetzt behaupten ja immer wieder Leute, dass durch den Gesangpart des Alter Bridge-Sängers Miles Kennedy etwas von der Magie und des Zaubers verloren gehen würde, den Slash mit seiner Gitarre in diese Welt trägt, aber ehrlich: Das konnten wir nicht feststellen. Im Gegenteil, Slash bedient sich anderen hochklassigen Musikern um eben nicht durch stundenlanges Gedudel zu langweilen. So haut das Anti-Kriegs-Stück „The Dissident“ „The Unholy“ und „Wicked Stone“ nicht nur amtlich ans Knie was die Musik betrifft, nein, es geht auch bei den Texten um Dinge, die man mal überdenken sollte. Sei es die Sucht als Problem der Gesellschaft oder der Kindesmissbrauch der katholischen Kirche. Slash mutiert zu einem Mann, der neben Gitarre auch noch das Aufgreifen von Alltagsproblemen zu seinem Können macht.
Wer auf Death Metal steht, sollte an Cannibal Corpse nicht vorbei gekommen sein. Was haben wir die Alben damals vergöttert, die Cover auf Shirts und Pullis in die Welt getragen und gerne die kritischen Blicke des Lehrerkollektivs geerntet. Zwei Jahre nach „Torture“ melden sich die US-ler mit „A Skeletal Domain“ erneut zurück. Der Zauber der alten Tage ist wieder da. Man hört ein „Butchered At Birth“ hier und da, aber letztendlich ist das 10. Album dunkel und schwer geworden. In 44 Minuten beißt man sich durch 12 Songs, wie man es von Cannibal Corpse so vielleicht nicht erwartet hat. Lediglich der Opener „High Velocity Impact Spatter“ reißt die 4-Minuten-Marke. Der Rest der Platte bleibt akkurat darunter. Blast Beats schmettern einem entgegen, dass man verwundert auf das Cover schaut, ob es sich wirklich noch um Cannibal Corpse handelt. Der neue Anstrich steht der Band und zeigt klar, dass diese Band nach wie vor zu den ganz großen Bands des Death Metals gehört.
Manchmal wird eine Frau auf Dinge reduziert, mit denen sie so gar nix am Hut hat. Ähnlich könnte es sich bei Crucified Barbara verhalten. So mancher Macho hat die Damen aus Schweden sicherlich schon ganz dumm von der Seite angemacht um sie dann später auf der Bühne zu sehen, wie sie quasi mit ihrer Musik dem männlichen Möchtegern-Verkoster zwischen die Beine treten. Beweise sollten mit den Alben aus den Jahren 2005, 2009 und 2012 vorliegen und wer es bis dato immer noch nicht kapiert hat, der holt sich den Tritt in die Weichteile nun mit „In The Red“ ein weiteres Mal ab. Was die Damen gemacht haben, machen sie noch immer. Rock der ballert, der mitreißt und der lebt. Somit könnte man nun sagen, dass eine Veränderung nicht vorzufinden ist, aber ehrlich, wenn man mit den bisherigen Alben schon Energie, Rock und eine Portion Schweiß in die Waagschale geworfen hat, dann muss man an diesem Rezept nichts mehr ändern.
Jimmy Eat World lassen im Moment wenig von sich hören. Frontmann Jim Adkins ist sogar mit einer Akustik-Gitarre unterwegs um hier und da Songs zu spielen. Nun erscheint das Album „Static Prevails“ aus dem Jahre 1996 endlich auf Vinyl. Sicher fehlte es der Band hier und da noch an der Portion Schmiss wie man diese bei „Bleed American“ vorgefunden hat, aber das zweite Werk der Band überzeugt in vielen Belangen. Man warf der Band damals vor ihre punkigen Wurzeln hinter sich gelassen zu haben, da man bei einem großen Label angedockt hatte. Vorwürfe, die man Jimmy Eat World im Nachhinein sicher nicht machen kann. Die Veränderung des Sounds hatte vielmehr damit zu tun, dass Jimmy Eat World sich komplett neu ausrichten wollten. Mit den Songs „Call It The Air“, “Caveman“, „Robot Factory“ und „What Would I Say To You Now“ haben Jimmy Eat World schon damals bewiesen, dass sie Ohrwürmer schreiben können. Aber auch der Rest der insgesamt 14 Songs überzeugt. Wer bis heute das Album nicht kannte, sollte dies schnellst möglichst nachholen. Auf Vinyl noch einen Ticken schöner!