Freitag ist Veröffentlichungszeit! Wie gewohnt wollen wir euch auch diese Woche wieder unsere Highlights ans Herz legen, die uns direkt begeistern konnten. Da hier und da immer Fragen aufkommen, wie wir die Zusammenstellung machen, lösen wir mal auf: Es muss rocken, überzeugen und Laune machen. Es muss fesseln uns umhauen und dabei ist es völlig egal ob es Metal, Power Metal oder Rock ist. So einfach kann es sein und so einfach ist es auch! Aber wir wollen euch nicht weiter langweilen sondern starten durch mit der EMP Plattenkiste für den 12. Juni 2015!
Palace Of The King kommen aus Australien und haben sich dem klassischen Hardrock verschrieben. Man sollte denken, dass dies schon zum Scheitern verurteilt ist, wenn man den Schatten von AC/DC in diesen Tagen wieder in den Stadien dieser Republik sieht. Aber die Band aus Melbourne macht mit 10 Songs klar, dass man sich auch heute noch neben AC/DC platzieren kann ohne dabei in Unwichtigkeit zu versinken. Stilistisch gesehen ist die Band eine gesunde Mischung aus Rival Sons und Clutch, wobei beide Bands nur als Eckpfeiler und nicht als Kopiervorlage dienen sollen. „White Bird – Burn The Sky“ strotzt vor Energie, klassischem Songwriting was zu schmissigen Nummern führte und bringt mit „Leave Me Behind“ oder dem Kracher „Another Thing Coming“ echte Perlen hervor. Schön ist, dass wir hier keinerlei Füller haben bzw. hinnehmen muss, dass Palace Of The King auf einen Retro-Zug aufspringen, sich dabei aber direkt die Beine brechen. Der Sprung gelingt, die Landung ist geradezu butterweich und so macht das Ding dann direkt noch mehr Spaß. Ehrlich und authentisch!
Eben noch bei Rock Am Ring und im Park, nun schon im heimischen Wohnzimmer? Geht, und das Ganze sogar ohne Livestream und dergleichen. Slash haut die Live-Kiste „Live At The Roxy 25.9.14“ raus und diese ist entgegen so manchen Live-Sachen auch noch aktuell. „You Could Be Mine“ und „Sweet Child O’ Mine“ für die alten GnR-Anhänger. „Paradise City“ noch obendrauf und wir können einen Haken hinter die Geschichte von Slash machen und uns seiner Gegenwart widmen. „Nightrain“, „Ghost“ oder auch „Bent To Fly“, der Mann mit dem Zylinder hat so einige Songs im Repertoire. Das Konzert aus dem Jahre 2014 strotzt vor Energie, besticht durch die Songauswahl und bei der DVD bzw. Blu-Ray durch die Kameraführung. Im legendären „Roxy“ Club aufgenommen stand die Gitarrenlegende wieder mit Myles Kennedy and the Conspirators auf der Bühne um aus allen Rohren zu schießen. Das Resultat lässt keine Wünsche offen und wir haben uns gedacht, dass wir die 3-LP-Version, die 2-CD-Kiste sowie DVD und Blu-Ray euch anbieten, damit auch bei euch kein Wunsch offen bleibt. Selbst ein auf 500 Stück limitiertes rotes Vinyl wollten wir euch nicht vorenthalten. Zugreifen, denn heißer wird Rock n’ Roll nicht gekocht als bei Slash!
Four Year Strong schneiden nicht mit Bravur ab, wenn es um die Anzahl der Alben geht, die eine Band doch machen kann. Seit ihrer Gründung musste man bis diesen Freitag die Zahl auf vier beschränken, was in 14 Jahren doch eher mau ist. Nun also das fünfte Album seit 2001, was auch noch gleichnamig „Four Year Strong“ benannt wurde. Doch was erwartet einen von der Band aus Worcester im Bundesstaat Massachusetts? Die Band beschreibt die Auszeit selbst so, dass man sich die Zeit bewusst nehmen wollte um sich die Frage zu stellen, wo es hingehen soll. Nun, nach vier Jahren ist man sich anscheinend einig geworden und wir sagen, dass Four Year Stong wieder zu einer Band mutierte, die es grundehrlich meint. Kein abgedrehter Scheiss, der nur mit Rechner umgesetzt werden konnte. Keine Tricks, keine aufgesetzten Attitüden und zu keinem Zeitpunkt Panne. Nein, Four Year Strong haben ein Album geschaffen, was zum Mitsingen bestens geeignet ist und hier und da auch den Headbanger in uns weckt. In ihrer gewohnten rockigen Art gibt es 11 Songs, welche sich vom Titel her wieder an Filme orientieren und diesen angelehnt sind. So ist „Wipe Yourself Off, Man. You Dead“ eine Zeile aus dem Film „Rush Hour“ und „We All Float Down Here“ aus dem Meisterwerk von Steven King „Es“. Four Year Strong tat die 4-jährige Pause gut um neue Kräfte zu sammeln. Das Ergebnis überzeugt uns doch sehr!
Funeral For A Friend sind eine der Bands, die meinen absoluten Respekt verdienen. Die Waliser haben große Tage hinter sich. Tage, in denen sie einen kometenhaften Aufstieg erleben durften um dann eine steile Talfahrt hinzulegen. Es war aber nicht die Band, die sich verstellte, sondern eher die Tatsache, dass eine musikalische Neuausrichtung der Band negativ ausgelegt wurde. Doch Funeral For A Friend haben stets den Kopf über Wasser gehalten und dafür ein dickes „Respekt“. Nun stellt die Band das Album „Hours – Live At Islington Academy“ vor, was letztendlich eine Darbietung des 2005er-Albums „Hours“ darstellt. In der CD/DVD-Version oder LP/DVD-Version kann der Fan sich nochmals das Überalbum reinziehen und vor Augen führen. Mit einer ungemeinen Spielfreude werden die 11 Songs vorgetragen und präsentiert. Der Funke zwischen Funeral For A Friend und dem Publikum des Londoner Laden springt regelrecht über und zeigt, dass FFAF auch heute noch eine grandiose Liveband sind. Um nicht mit einem zu kurzen Set von der Bühne zu gehen, spielt man noch 5 Songs on top. Mit „Escape Artists Never Die“, „Juneau“ und „Conduit“ hat man wohl die Kracher vor dem Herrn noch mit ausgepackt! Eine wirklich schicke Sache!
Stormhammer hatten einen zukunftsreichen Ausgangspunkt! Musikalisch mit ihrem Power Metal ganz weit vorne dabei, sollte aber 2009 die Münchner Band eine Bauchlandung ereilen. Besetzungswechsel brachten den kontinuierlichen Aufstieg zum Stocken und letztendlich zum Abbruch. Doch nun steht mit Jürgen Drachl ein neuer Mann hinter dem Mikro und dies könnte die Münchner Band erneut nach Vorne bringen. „Echoes Of A Lost Paradise“ ist quasi der Neuanfang und sicherlich ist die wichtigste Frage, was der neue Sänger nun beiträgt. Drachl zeigt sich von einer sehr amtlichen Seite und zeigt, dass er bei Diabolos Dust damals sein Handwerkszeug gelernt hat. Unüberhörbar macht die Band Power Metal mit raffiniert komponierten Songs und einem insgesamt selbstbewussten Auftritt. Wer befürchtet, dass es ein billiger Abklatsch von Helloween oder Gamma Ray ist, der sollte dieses Werk unbedingt antesten und sich davon überzeugen lassen, dass Stormhammer ganz weit davon entfernt sind. Mit 12 Songs und einer Spielzeit von mehr als einer Stunde zeigen Stormhammer, dass ein Comeback-Album auch gleichzeitig das beste Album der Bandgeschichte sein kann. Der Neuanfang und neue Sänger scheint der Band sichtlich zu munden!