Die EMP Plattenkiste für den 12. Februar ist fertig. Wie nun schon seit geraumer Zeit, präsentieren wir euch die Feinheiten der Woche. Platten und Veröffentlichungen, die neu erscheinen. Nun sind wir natürlich auch Fans und wollen nicht nur den heißen Scheiss raushauen, nein, auch Re-Releases oder Vinyl-Erscheinungen liegen uns am Herzen. Diese Woche regiert wieder der Plattenteller. Vinyl verkauft sich anscheinend stellenweise sogar besser als Downloads oder CDs. Zurecht, denn kaum ein anderes Medium ist so elegant wie der Rillenträger. Aber genug der schönen Worte. Es ist Zeit, dass wir euch die Sachen um die Ohren knallen. Und bitte: Die EMP Plattenkiste für den 12. Februar 2016!
Beyond The Black haben sich innerhalb kürzester Zeit in die Herzen der Musikwelt gespielt. Da heißt es immer, dass Nachwuchsbands nie einen Fuß auf den Boden bekommen und dann sowas. Album Nummer Zwei steht parat und hört auf den klangvollen Namen „Lost In Forever„. Und genau darum geht es auch. Der Hörer soll sich in diesem wiederfinden. Der Hörer soll aber gleichzeitig auch das Drumherum vergessen. Keine leichte Aufgabe, aber die junge Band schafft dies in bemerkenswert guter Art und Weise. Die Stimme von Jennifer bohrt sich direkt in den Gehörgang und demonstriert, dass selbst eine junge Sängerin talentiert und faszinierend sein kann. Die Band aus Mannheim kann 13 Songs abfeuern, die im Bereich Symphonic Metal angesiedelt sind, aber mit alten und verstaubten Klischees aufräumen. Zeitgemäße und dicke Produktion trifft auf modernes Arrangement, dass selbst weniger begeisterungsfähige Menschen wie ich Beyond The Black eine glorreiche Zukunft attestieren müssen. Super Scheibe!
Monster Magnet sind eben ganz heiß! Die Band will erneut die deutschen Clubs auf links drehen und ja, man sollte für die Tour textsicher auftreten. Hits und Knaller-Songs hat die Band ja zu genüge. Meist liegt es daran, dass der geneigte Fan aber noch derbe Defizite hinsichtlich seines Vinyl-Bestandes hat. Nun, dann genau jetzt zugreifen, denn Monster Magnet hauen eine ganze Latte an Platten raus. Sei es „Superjudge“ oder „Dopes To Infinity„, das Überalbum „Powertrip„, der Klassiker „God Says No“ oder eben „Dopes To Infinty„, all die Werke sind nun wieder zu haben. Schön auf Rille gepresst, schön mit fettem Cover und ja, auch zu einem Preis, der sich sehen lassen kann. Heißt für euch, dass ihr letztendlich nicht mehr mit Ausreden kommen könnt wie „ist ja vergriffen“ oder „wenn es mal erschwinglich wäre“. Wer also seinen Horizont mit den älteren Scheiben erweitern will, der darf jetzt zuschlagen. Dann klappt es auch sicher auf den anstehenden Konzerten mit dem Mitsingen! „Space Lord“ kann schließlich jeder, nun seid ihr dran!
Lost Society werden euch schocken. Ob positiv oder negativ liegt ganz an euch und eurem Musikgeschmack. Da haben die Finnen doch mit ihrem vorherigen Werk ein wahres Thrash-Monster auf uns losgelassen um nun mit Hard- bzw. Grindcore zu überzeugen. Ja, richtig gehört! Weg mit dem Stil vom alten Album, auf zu neuen musikalischen Ufern mit „Braindead“. Wer nun aber denkt, dass diese Rechnung nicht aufgeht, kennt Lost Society schlecht beziehungsweise nicht gut genug. „I Am Antidote“ knallt so unbarmherzig einem ins Gesicht, dass man Hören und Sehen neu definieren muss. Die Geschwindigkeit wurde bewusst reduziert um ein grooviges Monster zu schaffen, welches von Vorne bis Hinten überzeugt. Hier wird in bester Hardcore-Manier gebellt, was Frontmann Samy neue Fähigkeiten attestiert. Selbst nach 7 Songs ist die Luft noch nicht raus und man erfreut sich dem Album mehr und mehr. OK, es sind 8 Songs insgesamt, aber gerechnet wird nur mit eigenen Stücken, wenn auch das Pantera-Cover von „P.S.T.88“ etwas ungewöhnlich ausfällt. Meist werden bekanntere Songs gecovert, was aber im Umkehrschluss nur wieder zeigt, dass Lost Society wandlungsfähig sind und immer eine Überraschung am Start haben.
Letztes Jahr erschien schon „Subliminal Criminals“ von Stray From The Path. Freunde des Vinyls gingen damals aber leider leer aus, was für Stirnrunzeln sorgte. Ist das Hardcore-Lager doch dafür bekannt, dass jeder Ton auf Platte gepresst wird. Diesen Umstand haben nun auch Stray From The Path bemerkt und legen das 2015-er Werk einfach nun als Vinyl-Variante vor. Die geile Mischung aus Hardcore und Punk rumpelt aber auch ein Jahr später noch sehr amtlich. Man muss der Band einfach zusprechen, dass sie ein Album gemacht haben, welches ich von Rage Against The Machine nach ihrem Debüt erhofft hatte. Kam damals nicht, die Jahre vergingen und nun eben von Stray From The Path. Diese Band zeigt einem permanent den Mittelfinger, prangert Missstände und Umstände an, schreit sich durch die Gegend und nimmt jede noch so gefährliche Hook mit. Gewaltig, unbarmherzig und ein wahres Manifest. Nicht ohne Grund demnächst mit Stick To Your Guns auf Tour, die ja ähnlich aufgestellt sind. Für mich ein wahrlich großes Album!
Jawohl, auch Five Finger Death Punch schließen sich an und werfen ne Runde Vinyl auf den Markt. Die USler haben sich ja mit „Got Your Six“ letztes Jahr erfolgreich zurück gemeldet nach dem Doppelschlag „The Wrong Side Of Heaven And The Righteous Side Of Hell“. Besser kann es momentan nicht laufen und selbst Konzertabsagen aufgrund von Terrorwarnungen bringen die Band um Ivan Moody nicht aus dem Konzept. Wo kommen wir denn da bitte auch hin. Aber genug der einläutenden Worte. „Amercian Capitalist“, „War Is The Answer“ und „The Way Of The Fist“ liegen nun vor. Die ersten drei regulären Studioalben aus den Jahren 2007 bis 2011 zeigen chronologisch die Schaffensphase der Band auf und ergeben rückblickend Sinn. Wer sich immer gefragt hat wie Five Finger Death Punch zu diesem fetten Live-Act werden konnte, der wird hier die Antwort finden. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr und selbst die Fertigkeit des Songwritings mussten sich 5FDP über die Jahre bis zur Perfektion erarbeiten. Wer die frühen Tage verstehen will und sie eventuell nicht kennt, dem seien diese kolorierten Alben insbesondere ans Herz gelegt. Sie sind so essentiell wie das Salz in der Suppe!