Die EMP Plattenkiste für den 12. April 2019 ist fertig. Ja Leute, entschuldigt. Ich lag die komplette Woche krank rum und konnte nichts tippen. Hören ging noch und ja, es waren wieder schicke Sachen dabei. Solche, die mich schnell gesund werden ließen. Aber schaut selbst rein, dann versteht ihr meine Aussage besser. Die EMP Plattenkiste:
Saint Vitus – V
Zweifelsohne gehören Saint Vitus zu den Urgesteinen des Dooms. Kaum eine andere Band färbte so auf spätere Truppen in diesem Sektor ab, wie diese Herren. Legendäre Alben, einzigartiger Sound und jede Menge Stoner Einflüsse. St. Vitus sind quasi die ultra langsamen Black Sabbath und haben dies bis zur Perfektion getrieben. Scott „Wino“ Weinrich war hier wegweisend. „V“ erschien initial 1989 und war ein Meilenstein. Nun vergingen seither schon wieder einige Tage und ja, das Album war vergriffen. Herrlich, dass sich Southern Lord Recordings nun dazu entschieden haben, dieses Album neu aufzulegen. „I Bleed Black“ sollte bekannt sein, aber für mich ist und bleibt der Lichtblick des Albums „Angry Man“. Natürlich hat das Album noch viel mehr geile Nummern, die man nicht von der Hand weisen kann. Zieht euch das Ding unbedingt rein. Gehört in jedes gut sortierte Plattenregal!
Waldgeflüster – Mondscheinsonaten
„Mondscheinsonaten“, so der Titel des neuen Waldgeflüster-Albums. Was erwartet einen in den anstehenden 60 Minuten? Wahrlich Eichendorff-Lyrics? Oder Hesse? Sprechen wir von bösen Black Metal oder doch eher romantisch verträumter Musik? Akustisch-folkige Elemente werden mit wuchtigem Black Metal gepaart. Was sich zuerst etwas strange anhört, klingt dann doch sehr stimmig und homogen. Epischer Pathos trifft auf emotionsgeladene Fragmente, die sich so vertraut anhören. Aber was schiesst einem druch den Kopf? Wintersun? Ja, aber eben Agalloch auch. 10-minütige Ausflüge gibt es satt, eine lupenreine Produktion eh. Aber dann eben auch immer wieder romantische Momente, die so gar nicht als trve zu bezeichnen sind. Sei es drum, denn diese Diskussion ist eh derart ausgereizt, dass man sich auch mal davon distanzieren kann. Waldgeflüster verstehen es exzellent, Genregrenzen einzureissen und sich abseits jeglicher Erwartung komplett auszuleben. Ganz starke Scheibe.
Andy Black – The Ghost Of Ohio
Ich musste schon enorm schmunzeln, als ich den Namen Andy Biersack zum ersten mal vernommen hatte. Als Sänger der Black Veil Brides machte er sich einen Namen. Aber ja, er war auch ein herrliches Streitthema. Kann man diesen Mann ernst nehmen? Musste man dies vielleicht sogar? Die Wogen haben sich geglättet und nun ist Andy unter dem Namen Andy Black zum zweiten Mal auf Solopfaden. „The Ghost Of Ohio“ ist aber gefühlte Lichtjahre von seiner Hauptband entfernt. Alleine wenn man sich anschaut, dass Neil Avron die Regler bediente. Dieser hat sich einen Namen mit 30 Seconds To Mars oder Twenty One Pilots gemacht. Andy verarbeitet in einer geilen Mainstream-Manier seine Kindheitsängste und Obsessionen. Darüber hinaus auch seine Erfahrungen in der Heimatstadt, die im Bundesstaat Ohio liegt. In knackige Pop-Songs gepackt, zu treibenden Beats geformt, macht das, was Black hier auslebt, durchaus Sinn. Riskiert ein Ohr. Lohnt sich.
Die Toten Hosen – Zuhause Live: Das Laune der Natour-Finale plus Auf der Suche nach der Schnapsinsel: Live im SO36
Muss man wahrlich noch die Toten Hosen vorstellen? Sicher nicht! Die Band aus Düsseldorf findet ja mittlerweile auch auf allen erdenklichen Kanälen statt. Radio? Check! TV? Check? Rest eh. Nun gibt es mit „Zuhause Live: Das Laune der Natour-Finale plus Auf der Suche nach der Schnapsinsel: Live im SO36“ die absolute Versohlung. Insbesondere die Platte „Live im SO36“ sollte für Aufsehen sorgen In diesem alten und ehrwürdigen Club spielten die Hosen einen Auftritt, der an Intensität kaum zu übertreffen ist. Sowohl Songauswahl, als auch eine ungezügelte Energie zeichnen diesen Abend aus. Klar, Heimspiel in Düsseldorf ist ebenfalls geil. Homerun sozusagen. Vertreten sind dieser wahrlich fetten Veröffentlichung eben alle Songs, für die man die Hosen liebt. „Pushed Again“, „Altes Fieber“, „Hier kommt Alex“ und und und. Ausfälle? Gibt es nicht. Dies ist wohl eine ganz klare Ansage und ja, man darf dieses Album als Meilenstein in Sache „Liveveröffentlichung“ ansehen!
Rammstein – Deutschland
Sie haben es wieder geschafft! Ein Skandal, bevor auch nur ein Ton eines neuen Songs zu hören war. Klar, wir sprechen von Rammstein. Der Zentralrat der Juden war empört, Kritiker haben sich das Maul zerrissen und die sozialen Netzwerke überschlugen sich. Der Freundeskreis spaltete sich in zwei Lager, die derart uneinsichtig waren, auch nur einen Zentimeter vom eigenen Standpunkt abzuweichen. „Deutschland“ ist das erste Lebenszeichen von Rammstein. Das kommende Album wird den selben Namen haben. Mit 5:23 Minuten erfüllt die Band wohl alle Erwartungen, die ein Fan haben konnte. Eingängigkeit, typisches rollendes R und jede Menge stampfende Momente. Ja, das Sing-A-Long bleibt natürlich hierbei auch nicht auf der Strecke. Rundum: Alles richtig gemacht. Auch der Kruspe-Remix sollte gehört werden. Lohnt sich. Und nein, die Band hat nicht von Anne Clark geklaut. Diese nahm die Band nun sogar in Schutz! Skandal!