Die EMP Plattenkiste für den 11. November ist da. Wir machen große Schritte Richtung Jahresabschluss. Die Zeit vor Weihnachten ist meist etwas trostlos, was neue Veröffentlichungen betrifft. Man will ja kein Pulver verschießen und großartige Platten im Tumult von Weihnachten untergehen lassen. Doch wie wir auch diese Woche wieder zeigen können, sind großartige Sachen dabei. Schaut rein in die EMP Plattenkiste zum 09.11.2016!
Boysetsfire – 20th Anniversary Live in Berlin
20 Jahre Boysetsfire. Meine Herren. Als ich die Band mit ihrem Überalbum „After The Eulogy“ damals noch in kleinen Clubs gesehen habe, war mir nicht klar, wie lange diese Band mich begleiten würde. Umso erfreulicher, dass Boysetsfire 2016 auch noch hier sind. Auch wenn die Band sich derzeit in eine Pause verabschiedet hat, sind Boysetsfire eine wichtige Band. Wie wichtig, zeigt die Box „20th Anniversary Live in Berlin“. Ein Paket, welches es wahrlich in sich hat. Neben 4 kompletten Shows, darunter eine Akustik-Show, kommt das Paket mit einem Poster, einem Patch, sowie drei Stickern. Vorgetragen werden „After The Eulogy“, „Tomorrow Come Today“, sowie „The Misery Index“. Aufgezeichnet wurde die Sache im Berliner Lido! Absolute Kaufempfehlung, denn mehr kann man von dieser Band nicht auf einmal bekommen.
The Rolling Stones – Havana Moon
Über die Rolling Stones muss man sicher keine großen Worte mehr verlieren. Jagger und Co. sind einfach zu lange im Geschäft und sind jedem Musikfreund bekannt. Unzählige Hits haben sie geschrieben, noch mehr Konzerte gespielt. Doch ein Konzert wird auch sicherlich die Herren selbst fasziniert haben. Das letzte Konzert ihrer Südamerika-Tour absolvierten die Rolling Stones in Havana. Die Hauptstadt des jahrelang isolierten Landes, sucht seinesgleichen. Und genau dies wird bei der Veröffentlichung „Havana Moon“ deutlich. Sowohl die Atmosphäre, als auch die Songauswahl sind bestechend. „Gimme Shelter“, Paint It Black“ oder auch „Satisfaction“ sollen nicht fehlen. Zu haben gibt es das Ganze als DVD, Blu-Ray oder eben auch klassisch als Vinyl. Auschecken, wer auf klassischen Rock steht.
Walking Dead On Broadway – Slaves
Walking Dead On Broadway lassen sich nicht zweimal bitten. Mit „Slaves“ bolzen sich die Herren aus Leipzig durch die Musiklandschaft. Das Schlagzeug rumpelt wie eine Stalinorgel, Riffs schneiden sich durch die Songs und der Bass ist als Schlag in die Magengrube zu vernehmen. Klingt nicht nur brachial, nein, es ist auch brachial. Mit feinen Synthie-Einsätzen, wird die Instrumentalisierung perfekt abgerundet. Shouter Robert liefert mit seinen Pig-Squeals den passenden Rahmen, damit sich die Songs auch so richtig schön einbrennen. Fit For An Autopsy oder Chelsea Grin sind als Vergleiche durchaus anzubringen, doch Walking Dead On Broadway überzeugen mit Innovation. Deathcore stagniert öfters, jedoch nicht hier. Wer unverblümt sich ne blutige Fresse abholen will, der kann hier sicherlich fündig werden. Wir sind Fan der Sache.
Downfall Of Gaia – Atrophy
Wer Black Metal hört, denkt automatisch an Geschrei, Tremolo-Gitarre und Blasts. Nicht unbedingt das, was jedem schmeckt. So mancher wird sich angewidert abwenden, andere erfreuen sich natürlich am Black Metal. Downfall Of Gaia sind da eine Ausnahme in ganz besonderer Art und Weise. „Atrophy“ ist ein Album, welches musikalische Landschaften malt. Es werden mystische Vibes aufgebaut, progressive Klänge angestimmt und gnadenlos gute Gitarrenklänge zum Besten gegeben. Von Beginn an, zieht die deutsche Band ihr Ding durch und ja, sie spielen Black Metal. Aber eben nicht von der Stange, sondern so, wie man es von wenigen Bands gehört hat. Dies macht „Atrophy“ zu einem wahren Meisterwerk, welches es zum Ende des Jahres definitiv in so manche Jahrescharts schaffen wird.
Freedom Call – Master Of Light
Freedom Call habe ich vor zig Jahren auf dem Rock Harz Festival erlebt. Ich gebe zu, dass ich diese Art von Metal weniger schätze, jedoch schafften es die Herren mit ihrer Art und Weise mich zu begeistern. Zu guter letzt stellte sich auch noch raus, dass Freedom Call eine überaus unterhaltsame und lustige Truppe sind. „Master Of Light“ ist quasi die vertonte Band. Hier wird Metal gespielt, der vor Lebensfreude strotzt. Mit Humor erinnern die Jungs an alte Helloween-Alben, machen aber dennoch ihren eigenen Schuh. „Melodien für Millionen“, wäre der beste Vergleich, wenn man es kurz und prägnant beschreiben soll, was die Deutschen hier machen. Freedom Call zeigen, dass Metal nicht immer bierernst sein muss, sondern sich auch die Fröhlichkeit des Schlagers einverleiben kann. Mit Bombast und jede Menge Klischee liefern die Franken ein faszinierendes Album ab. Traumhaft!