Die erste EMP Plattenkiste im Monat September. Ja Freunde, der Sommer ist quasi gelaufen, auch wenn noch der ein oder andere Sonnenstrahl euch begegnen wird. Macht aber nichts, denn auch der Herbst hat seine Vorteile. Unter anderem nimmt die Anzahl der Veröffentlichungen wieder zu. Man hat mehr Auswahl, wenn es auch für uns bedeutet, dass wir mehr zum Hören haben. Aber wir wollen ja nicht jammern, denn letztendlich ist Musik das Salz in der Suppe des Lebens. In diesem Sinne: Viel Spaß mit der EMP Plattenkiste für den 07. September 2018.
Suicidal Tendencies – Still Cyco Punk After All These Years
Der zweite Frühling von Suicidal Tendencies ist grüner, als es sich Mike Muir sicherlich in seinen kühnsten Träumen vorgestellt hat. Kaum eine Kultband – man denke nur an die legendären ST-Caps – erfreut sich derzeit einer solchen Beliebtheit wie die Thrash-Punk-Titanen. Und dies liegt wohl auch darin begründet, dass Dave Lombardo sich mit „World Gone Mad“ so herrlich ins Bandgefüge einfinden konnte. „Still Cyco Punk After All These Years“ soll hier nun wahrlich der Sache in Nichts nachstehen, was Granaten wie „All I Ever Get“ oder auch „All Kinda Crazy“ meisterlich demonstrieren. Aber auch Hits wie „Gonna Be Alright“ oder „F.U.B.A.R.“ hat man im Repertoire, was die Sache zu einem sehr kurzweiligen Vergnügen macht! Unter dem Strich gibt es 11 Songs, die aufzeigen, dass Muir noch lange nicht müde geworden ist. Sie zeigen aber auch, dass man mit Lombardo wohl den besten Griff ever machte!
Korn – Follow The Leader
Wir schreiben das Jahr 1998 und Korn sind wohl dort angekommen, was man insgeheim als „Spitze“ bezeichnet. Der Sound der Truppe hat sich manifestiert, der brachiale Bass ist bekannt und ja, selbst die Stimme von Jonathan Davis erkennt man unter tausend anderen Stimmen. Insider behaupten immer, dass das dritte Album eine Band darüber entscheidet, ob diese weiterhin noch eine Relevanz haben wird. Rückblickend wissen wir, dass „Follow The Leader“ neue Klänge angestimmt hat, aber immer noch zu den Kultalben der sogenannten Nu Metal-Bewegung gehört. „Freak On A Leash“ oder „Got The Life“ sind immer gern gehörte Kracher und selbst die Kollaborationen mit Ice Cube und Fred Durst sind Songs, die zu 100% den Sound von Korn spiegeln. Dieses legendäre Album erschien jedoch in einer Zeit, als das schwarze Gold aka Vinyl nicht die Aufmerksamkeit bekam, als es nun heute der Fall ist. 20 Jahre später als die rillige Neuauflage.
Satan – Cruel Magic
„Never change a running system?“ ist ein Motto, was oft gut gemeint ist, eine Band aber nur so halbtot über die Ziellinie bringt. Aber ja, es gibt auch immer wieder Beispiele, die aufzeigen, dass es sehr gut klappen kann. Mit Satan haben wir eine Band, deren neues Album „Cruel Magic“ so herrlich ungekünstelt und verkrampft wirkt, wie es schon zu Zeiten von „Life Sentence“ und „Atom By Atom“ der Fall war. Live klingt die Platte erdig, zum Greifen gemacht und zum Abfeiern konzipiert. Die Briten leben den New Wave Of British Heavy Metal und dies in allen Facetten. Seien es rasende Speed-Attacken oder komplexe Stücke wie „Ophidian“. Mal hypnotisch, den theatralisch und stets so, wie man es von einer Band erwartet, die 35 Jahre nach dem Debüt noch mitmischen wollen und wie man hier sieht es auch noch können. „Cruel Magic“ ist ein absoluter Pflichtkauf!
Deep Purple – Made In Japan
Wenn es um Livealben geht, scheiden sich ja die Geister bekanntlich. Während die eine Seite sagt, dass solche Alben überflüssig wären, feiert die andere das ein oder andere Album ab. Doch welches Album ist das beste Livealbum. OK, wir sagen es euch, denn das Meisterwerk erscheint nun erneut auf Vinyl: Deep Purple und „Made In Japan“ ist es. Wieso? Nun, abgesehen von der Tatsache, dass die Songauswahl erstklassig ist, haben Deep Purple ohne jeden Zweifel alles und jede Band gegen die Wand gespielt, wenn es um „Virtuosität“ geht. Niemals hat eine Band besser zusammen gespielt, als im Jahre 1972 und nie waren die Herren Blackmore, Lord, Gillan, Glover und Paice besser aufeinander eingestimmt, als bei diesem Livealbum. Alleine für „Child In Time“ gehört der Band der Preis für „Song des Jahrtausends“ überreicht. Ein Album, welches quasi für permanente Gänsehaut sorgt und in keinem Schallplatten-Schrank fehlen sollte.
Clutch – Book Of Bad Decisions
12 Alben zu schreiben ist sicherlich schon eine hohe Kunst. Dabei aber sich immer wieder neu zu erfinden noch viel mehr. Clutch hauen mit „Book Of Bad Decisions“ nun ihr 12. Album raus und man muss ich die Frage stellen, ob der Titel dieses Albums autobiografisch zu sehen ist. Schlechte Entscheidungen trifft man bekanntlich auch als Band, wobei die Abarbeitung hier nun wohl auf fiktiven, wie auch auf realen Fakten basiert, wenn wir uns die lyrische Seite des Albums betrachten. „Psychic Warfare“ war ein Meisterwerk und man kann unverblümt sagen, dass „Book Of Decisions“ diesem Album in keiner Weise nachsteht. Heißt, wer den Vorgänger mochte, der wird dieses Album und die einstündigen Fahrt durch die wilden Landschaften aus Stoner, Blues und Rock lieben. Massig Riffs, schmissige Nummern und selbst Balladen, die mehr als vorzeigbar sind. Clutch sind fett und beweisen dies nun bereits zum 12. Mal.