Die EMP Plattenkiste zum 06. November 2015

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Die EMP Plattenkiste zum 06. November 2015

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Tach zusammen bei der EMP Plattenkiste. Ja, der Monat November ist angebrochen und die Tage werden merklich kürzer. Es bricht wieder die Jahreszeit heran, die direkt auf Weihnachten zusteuert und auch im Musikbereich eigene Gesetze hat. Neuveröffentlichungen werden rarer – aber es gibt noch welche. Es ist die Zeit, in der man sich mehr den alten Sachen widmet, die stellenweise nun auch neu aufgelegt werden. Re-Release hier, fette Boxen da. Unser erklärtes Ziel war und ist es, euch Tipps zu geben, was sich gut im Plattenschrank macht. Auch diese Woche war das wieder das oberste Gebot und wir verkünden nun mit geschwollener Brust die EMP Plattenkiste für den 06. November 2015. Habt Spaß!

Gorgoroth

Passend zur kühleren Jahreszeit passt auch der kühle Sound von Gorgoroth.

Was gab es für Streitigkeiten im Hause Gorgoroth. Da wollten King und Gaahl den guten Infernus aus der Band schmeissen und haben bei diesem eher das Gegenteil bewirkt. Der lässt sich quasi nicht beirren und schreibt man kurzerhand „Quantos Possunt Ad Satanitatem Trahunt“. Ein Album, was sich wieder auf die ganzen alten Tage von Gorgoroth berufen soll. Doch das Album erscheint nicht 2015, sondern erschien im Jahre 2009. In einer Neuauflage und im schicken Digipack erscheinend, ist das Album aber immer noch zeitgemäß und quasi ein Pflichtkauf für Black Metal Freunde. Seien es Songs wie „Aneuthanasia“, welcher sich durch ein schleppendes Schlagzeug und schleifende Gitarren auszeichnet. „Prayer“, das Doublebass-Gewitter oder eben auch schnellere Songs wie „Building A Man“ oder „New Breed“. Durch den kalten und distanzierten Sound wird „Quantos Possunt Ad Satanitatem Trahunt“ zu einem wahren Fest, welches gebührend die alten Tage von Gorgoroth aufleben lässt.

Traitor

Traitor aus Balingen drehen die Thash-Welt komplett auf links. Hammer Band, hammer Album!

Balingen ist nun sicher nicht der Nabel der Welt. Die Stadt im Zollernalbkreis – und bevor nun Google bedient werden muss: Das liegt im Süden von Baden-Württemberg – mit rund 33.000 Einwohnern, muss man nun nicht unbedingt auf einer Deutschlandreise berücksichtigen. Dem alltäglichen Mief der Stadt wollten auch wohl Traitor entfliehen, die nun mit „Venomizer“ ihr zweites Album vorlegen. Alleine das Artwork ist schon ein derber Hingucker. Grelle Farben, grelle Szene und direkt brennt sich ein, dass diese Band Thrash machen muss. Und ja, genau das machen Traitor – welch pervers geiler Name überhaupt – auch meisterlich. 11 Songs, die nicht Thrash sind, sondern den Thrash leben. Sei es von der musikalischen Umsetzung bis hin zum Retro-Sound. Da knallt es durch die Boxen, die Schlachtplatte ist direkt angerichtet und mit jeder Menge Herzblut zeigen die Herren rotzfrech, wie Thrash klingen kann. Nein, so muss Thrash klingen, was wahnsinnig viele Bands in diesem Genre zu oft vergessen. Traitor machen durch die Bank alles richtig und verdienen tiefsten Respekt, denn hier wird aufgezeigt, dass geile Musik ohne fettes Blingbling gezaubert werden kann. Daumen hoch, Anlage an, Bier auf!

Talco

Talco kommen aus Italien, machen Ska und geizen auch nicht mit Punk.

Tanzschuh an und das bitte sofort. Nein, wir haben euch nicht heimlich bei „Let’s Dance“ angemeldet oder wie der Kram da heisst. Wir wollen euch nur einen Hinweis geben, wie man das neue Album von Talco hören sollte. Talco, das sind Italiener, die schicken Ska machen und nun mit „Silent Town“ erneut zuschlagen. Damals im Jahre 2000 gegründet und als musikalischer Protest gegen den Bunga Bunga Typ namens Berlusconi angedacht, hat man auch 2015 noch ein paar Dinge zu sagen. Doch die Band ist sicher nicht nur Krawallmacher, sondern auch darüber hinaus durchdacht. Wie die bisherigen Alben auch hat das neue Werk einen tieferen Sinn. Basierend auf dem gleichnamigen Buch von Sänger Dema, sind die 12 Songs eine geile Mischung aus Party, politischem Statement und literarischem Realismus. Talco sind universell, gut, schick, musikalisch perfekt und darüber hinaus enthusiastisch. Talco haben Bläser, eine frische Portion Punk, geile World Music Elemente und darüber hinaus das Herz auf der Zunge. Wer Ska und Punk schätzt, wird Talco lieben. Wen er es nicht jetzt schon macht!

Immolation

Immolation sind eine Death Metal Band, die man sich in ruhiger Atmosphäre geben muss. Ansonsten gehen einem Details verloren.

Gewisse Konstanten braucht man bekanntlich im Leben. Umso schöner ist es, wenn diese Konstanten sich auch musikalisch durchsetzen. Im Sektor Death Metal gehören Immolation definitiv dazu. 1986 unter dem Namen Rigor Mortis gegründet, hat man sich nach den Demos unter dem Namen Immolation nach und nach eine gewisse Bekanntheit erspielen können. Ob diese Band nun normalen death Metal macht, muss man mit einem klaren „Nein“ beantworten, denn Immolation sind eine dieser Band, deren Musik man genießen muss.Man muss auch die 10 Songs auf sich wirken lassen. Seien es doomige Parts, fette Riffs, meisterhafte Soli oder auch Doublebass-Salven, die den Songs noch amtlich zusetzen. Es passt einfach alles. Nun haben Immolation dieses Album mit dem Namen „Dawn Of Possession“ nicht dieses Jahr eingespielt, sondern schon im Jahre 1991. Etliche Jahre später gibt es aber dieses musikalische Bollwerk in einer Neuauflage, die sowohl CD, als auch Vinyl umfasst. Dieses Album war und ist wegweisend!

Scorpions

50 Jahre Scorpions! Das wird gefeiert. Es gibt einige Alben in einer Neuauflage, jedoch ist diese Box hier das Ultimative!

Man muss die Feste bekanntlich so feiern, wie sie fallen. Nun ist das bei der Band Scorpions so ne Sache. Die gefühlte 200. Abschiedstour findet statt, der Abschied ist irgendwie weiter weg denn je und unsereiner freut sich insgeheim n Loch in den Bauch. Nun ist die Band doch dieses Jahr original 50 Jahre alt geworden und ja, wir danken den Scorpions. Vielleicht weniger für „Wind Of Change“ – kann den Song eigentlich noch jemand anhören? Nun hauen die Jungs aus Hannover ein paar Leckereien raus, die den jungen Menschen unter uns helfen können. Da gibt es nun die Alben „Blackout“, „Lovedrive“, „Animal Magetism“ oder auch „Savage Amusement“ in einer Neuauflage. Nur um ein paar Werke zu nennen. Neben der schicken neuen Aufmachung sind die Dinger auch noch mit Zusatzmaterial ausgestattet worden. Bonussongs, Demos und dazu in einem neuen Soundgewand. Den heutigen Ansprüchen entsprechend, wurden sie Sachen nochmals im Studio unter die Lupe genommen, die alten Bänder herangezogen und in liebevoller Kleinarbeit aufbearbeitet. Das Resultat ist mehr als amtlich. Wer die amtliche Portion Scorpions haben will, dem sei unsere Vinyl Box ans Herz gelegt, die auf 10 LPs die 8 wichtigsten Alben aufzeigt und darüber hinaus noch 9 CDs beinhaltet. Ach ja… limitiert auf 2000 Stück! Bäm!

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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