Die EMP Plattenkiste nach dem Super Bowl. Mit kleinen Augen und einem Lächeln, sitzt man hier um die Highlights der Woche aufzuschreiben. Man, war das eine Nacht. Man hat mitgefiebert, sich dann für die Patriots gefreut und am schönsten ist ja die Tatsache, dass wir mit Sebastian Vollmer nun auch den ersten Super Bowl Gewinner haben, der aus Deutschland kommt. Feine Sache. Noch feiner und geschmeidiger wird es mit der EMP Plattenkiste, die euch wieder die Highlights der Woche ans Herz legen will. Dann mal los und wir starten mit der Plattenkiste für den 06. Februar 2015.
Also wenn Lemmy von Motörhead den Buben gut findet, dann muss ja schon was an ihm dran sein. Danko Jones hat die Gunst des Altrockers gewonnen und dies, obwohl er ebenfalls schon 18 Jahre im Rennen ist. Das neue Album „Fire Music“ soll aber nicht nur Lemmy gefallen, sondern uns insbesondere. Und ja, man ist nach dem ersten Durchlauf schon Feuer und Flamme. Nun kann man nicht davon sprechen, dass Dano Jones hier einen Stilbruch oder eine komplette Kehrtwende hingelegt hätte, aber Dinge wie seine charismatische Stimme, kann man auch nicht einfach mal ändern. Im Gegensatz zu den Vorgängern „Below The Belt“ oder „Rock And Roll Is Black And Blue“ kommen aber hier überwiegend Hits zum Tragen. So schmissig die anderen Werke auch sein mögen, so direkt auf den Punkt sind hier Songs wie „Do You Wanna Rock“, „Watch You Slide“ oder „Gonna Be A Fight Tonight“. Danko Jones hat wirklich alle Register gezogen und katapultiert sich in den Rock-Himmel.
Manchmal muss man selbst Hand anlegen. Das dachte sich wohl Frontmann Billy der Band The Subways. Das gleichnamige Album „The Subways“ markiert somit in Sachen „Drumherum“ einen Neuanfang. Die Briten haben aber auch in Sachen „Musik“ einen Zacken draufgelegt. So feuert und fetzt man direkt drauf los und der Opener „My Heart Is Pumping To A Brand New Beat“ lässt Bände sprechen. In der Tat ist der Beat ein anderer. Direkter, rauer und auch offener klingen The Subways im Jahre 2015. Einschlägiger Rock, der vor Spielfreude strotzt und ungebremst sich nun in den 12 Songs entlädt. Die Formel ist ganz simpel: Wenn kein Produzent oder sonstiges im Studio der Band Tipps gibt, kann diese nach Herzenslust agieren. Hier der Beweis, dass manchmal weniger mehr ist um letztendlich Großes zu schaffen. Und mit der Ballade „Because Of You (Negative Love)“ schaffen The Subways sogar für einen fetten Überraschungseffekt.
Das zwölfte Album von Illdisposed namens „With The Lost Souls On Our Side“ kam ja schon letztes Jahr raus. Doch manchmal dauert es irgendwie immer noch, dass gewisse Alben dann endlich auf Vinyl erscheinen. Und dies, obwohl der Rillenträger seit gewisser Zeit einen enormen Hype erlebt. Zum Album der „schwulen Dänen“ gibt es natürlich auch so einige Dinge zu sagen. Ihrem Sound treu geblieben, habe sich Bo und Co ein weiteres Mal den Pflug um den Wanst gebunden um den Death-Acker umzupflügen. Feinheiten überlässt man anderen Bands. Illdisposed machen lieber mit dem ganz groben Messer ihre Signatur unter die 12 Songs. Aber auch gewissen Anflügen von Melodien kann man sich nicht ganz entziehen: So schafft man bei „Light In The Dark“ Abwechslung und die Gitarrenarbeit bei „On A Clouded Morning“ ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Abgerundet durch das brachiale Schlagzeug und mit einer mehr als soliden Produktion, sind Illdisposed mit diesem Album wieder ganz weit vorne. Auf Vinyl noch nen Ticken geiler.
Zugegeben, ich bin immer wieder irritiert, wenn ich den Bandnamen Blackberry Smoke höre. Kann vielleicht daran liegen, dass ich vor etlichen Jahren bei einem Smartphone-Hersteller verweilte, der Teil des Bandnamens darstellt. Die Band hat aber so rein gar nichts damit zu tun. Beim Traditionslabel Earache unter Vertrag, machen die Herren Southern Rock und das in sehr feiner Art und Weise. „Holding All The Roses“ ist das neue Album und schon beim ersten Durchlauf wird klar, dass man hier genug Nummern vorgestellt bekommt, die sich zu einem Dauerbrenner entwickeln. Doch damit lange nicht genug: Die Songs nehmen Fahrt auf, die Songs entwickeln sich und ja, die wachsen von Durchlauf zu Durchlauf. Angelehnt an das Überalbum „The Whippoorwill“ haben die Jungs sich erneut zusammen gesetzt und das damalige Konzept auf eine neue Ebene gehoben. Damit das Ding aber kein billiger Abklatsch wird, schmiss man noch neue Ideen dazu und lässt auch den Starproduzent Brendan O’Brien mitmischen. Der Produzent wurde kurzerhand auch an den Instrumenten verhaftet und ist unter dem Strich sogar auf dem Album zu hören. Ein wahrlich schönes Album und absoluter Pflichtkauf für alle Freunde der Southern Fraktion.
The Royal sind quasi noch „grün hinter den Ohren“, was ihr Standing im Sektor Metalcore betrifft. Die Niederländer hauen aber mit „Dreamcatchers“ ein wahrlich schickes Ding auf den Weg, was so gar nichts mit den ersten Gehversuchen zu tun hat. Bereits 2012 konnte man mit der EP „Origins“ erahnen, dass da noch Größeres kommen sollte. Angelehnt an Bands wie Born Of Osiris, machen die überzeugten Christen von der ersten Sekunde an klar, dass man sie keinesfalls belächeln sollte. „Mad Deuce“, mein persönlicher Lieblingssong, schraubt sich direkt in die Hörgänge und zeigt, dass The Royal ihre Hausaufgaben in den letzten zwei Jahren gemacht haben. Wer nun befürchtet, dass die Texte dem Hörer christliche Wertvorstellungen aufs Auge drücken wollen, kann sich wieder entspannen. Ja, die Texte sind persönlich, aber im Gegensatz zu anderen Bands, wollen The Royal keinesfalls ihre Religion unters Volk bringen. Ein wirklich starkes Album und es bleibt zu hoffen, dass die Jungs auch bald hier in Deutschland auf Tour sind.