Die EMP Plattenkiste für den 04. März ist da. Die Woche nach den Oscar-Verleihungen. Meine Fresse war das wieder wieder ein spannendes Ding. Im Vorfeld stellte sich die Frage, ob Leonardo DiCaprio endlich seine Trophäe bekommt. Die Hauptrolle in „The Revenant“ war eine Meisterleistung, aber die hatte der Kollege auch schon früher gezeigt. Meiner Meinung nach hätte er schon für „Django Unchained“ das Dinge einheimsen müssen. Oder sogar schon damals, als er „The Beach“ drehte. War aber nicht der Fall und um so mehr freut es mich, dass es nun geklappt hat. Aber Filme sind bekanntlich das Steckenpferd von Kollege Ben. Wir schauen einfach mal zu den Platten der Woche. Here we go mit der EMP Plattenkiste für den 04. März 2016.
Das Werk „Isolate And Medicine“ von Seether ist nun schon wieder zwei Jahre alt und leider hat man ja noch nicht mal die alten Sachen im Schrank stehen. „Karma And Effect“ aus dem Jahre 2005 verkaufte sich wie geschnitten Brot, jedoch haben längst nicht alle Fans von heute damals schon zugeschlagen. Zeit für die Neuauflage des Albums, welches insbesondere mit „Remedy“ einen immer aktuellen Gassenhauer in petto hat. „Truth“ lässt sich ebenfalls fabelhaft zu ziemlich jeder Lebenssituation anhören und „Never Leave“ läuft ebenfalls immer wieder gut rein. Seether haben mit ihren bisherigen Alben klar bewiesen, dass sie eine erstklassige Band sind. Und Sänger Shaun eine derbe markante Stimme hat. Bei „Karma And Effect“ einfach wieder neu entdeckt!
Tonight Alive sind hierzulande nur bei Insidern bekannt. Die Band aus Australien wird aber in UK schon seit dem ersten Album „What Are You So Scared Of?“ derbe abgefeiert. Mit „The Other Side“ konnte die Truppe 2013 erneut überzeugen. Bring Me The Horizon-Sänger und Modemacher Oliver Sykes hat die Band in seinem Laden in London direkt spielen lassen. Die Schlange der wartenden Gäste war unfassbar und ja, die Band hat mich auch mit ihrem alternativen Pop direkt umgehauen. Ob es an der charismatischen und zugegeben süßen Sängerin Jenna liegt? Ich will es nicht kategorisch abstreiten. Egal, 3 Jahre nach dem letzten Album liegt „ Limitless“ vor und ist erneut. Der Look und auch die Richtung hat sich etwas geändert. Man ist den Kinderschuhen entwichen und ist nun quasi im Dasein des Erwachsenen angekommen. Schon die erste Single „Drive“ versprüht dennoch diese Unbeschwertheit, die Tonight Alive seit jeher ausmachte. Stimmgewaltig zeigt sich Jenna, welche optisch eine Mischung aus Gwen Stefani und Pink sein könnte. Wer auf leichtfüssige, aber keinesfalls langatmige Musik steht, der kann sich glücklich schätzen, dass die 11 Songs nun endlich erscheinen!
Kalifornien war schon immer das Mekka für schmissigen Punk, welcher nicht nur Parolen, sondern auch mit Melodien zu überzeugen wusste. Nicht abwertend gemeint schätze ich seit jeher die Veröffentlichungen des Labels FatWreck, welches bekanntermassen NoFX-Kopf Fat Mike betreibt. Neuster Wurf aus den Staaten sind Face To Face mit ihrem Album „ Protection“. Seit 1991 ist die Band schon umtriebig und nach der Pause in den Jahren 2004 bis 2008 hat man den Eindruck, dass Face To Face noch mehr zu sagen haben. Gekonnt fasziniert „I Won’t Say I’m Sorry“ mit einem schmissigen Intro, nachdem der Opener „Bent But Not Broken“ direkt klar gemacht hat, um was es bei den insgesamt 11 Songs geht. Punk der Kategorie „Melodic Punk“. Vergleichbar mit Bands wie Millencollin in den alten Tagen, NoFX oder eben Strung Out, schaffen Face To Face auch die Ernsthaftigkeit und Message ihrer Texte von Melodien tragen zu lassen. Sicherlich werden gewisse Stimme eine Weiterentwicklung vermissen, jedoch muss man sagen, dass FatWreck seit vielen Jahren genau für diese Musikrichtung steht. Bedeutet im Umkehrschluss, wo FatWreck drauf steht, ist FatWreck drin. Oder hier eben Face To Face mit einem sehr überzeugenden Album!
Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit bis Sabaton sich mit einer Live-Geschichte melden. Tada, wir präsentieren „Heroes On Tour“. Auf zwei DVDs – oder Blu-Rays – und einer CD fegen die Schweden die letzten Zweifler von der Bildfläche. OK, Hater vergleichen die Band immer mit einem Autounfall und dem menschlichen Drang sich das Elend doch anzuschauen. Aber hey, bei aller Liebe (und mit einem offenen Ohr), muss man sagen, dass Sabaton ihre Sache meisterhaft machen. Ob man will oder nicht, die Band ist ein Publikumsmagnet mit einer unfassbar dicken Bühnenproduktion. So werden Klassiker wie „To Hell And Back“, „Night Witches“ oder „Resist And Bite“ genauso zum Besten gegeben, wie Songs vom letzten Studioalbum „Heroes“. Klar sind die zwei DVDs mit Aufzeichnungen vom Wacken 2015 sowie dem Band-eigenen Festival aus dem selben Jahr das Kernstück des Package. Mit jeweils 20 Songs, perfekt eingespielter Band und auch derben Effekten für das Auge, schaffen es die Schweden von der ersten bis zur letzten Minute zu faszinieren. Ob man will oder nicht! Für mich als Nicht-Fan dennoch eine der besten Live-Geschichten, die ich jemals sehen und hören konnte!
Sonic Youth sind Geschichte. Die Band um Bassistin Kim Gordon haben sich 2011 aufgelöst. Was bleibt ist ihr Stellenwert für den Bereich „Alternative“, „Rock“, „Punk“ und auch für Bands wie Pearl Jam und Nirvana. Insbesondere letztere konnten mit Kurt Cobain einen der größten Fans von Sonic Youth in ihren Reihen zählen. Cobain verfolgte insbesondere die frühen Tage der Band und war auch eng mit den Mitgliedern befreundet. „A Thousand Leaves“ war eins seiner Lieblings-Alben, welches in diesen Tagen wieder neu aufgelegt wird. Da kommt das Album von 1998 und seinen 11 Songs also neu auf den Markt. Vergriffen war es und ja, auch die ewigen Gedankengänge ob man ein Album ausschließlich auf Vinyl haben sollte, wurden jetzt überdacht. Dem Album liegt ein Download-Gutschein bei! Fettes Ding! Noch fetter wird es allerdings, da auch „Rather Ripped“ und „Sonic Nurse“ neu aufgelegt werden. Die Alben aus dem Jahre 2006 und 2004 hat Cobain nicht mehr erlebt, ich feiere sie heute aber noch ab. Der eigenwillige Sound von Sonic Youth, die Sperrigkeit und dazu eine gewisse Unberechenbarkeit machen die Band für mich heute noch so attraktiv wie damals. Schade, dass Sonic Youth den Weg in die Rente eingeschlagen haben, was aber die Musik nicht weniger wichtig und essentiell macht!