Des Teufels Drittel macht sich ja daran, mit gewissen Dingen aufzuräumen. Nun kommen dabei nicht immer ganz so schöne Dinge zum Vorschein, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen. Nichts ist so schmerzhaft wie die Wahrheit heißt es ja bekanntlich und ja, dies trifft auch auf Musiker, ihre Bands und die dazugehörigen Auftritte zu. Nun kann man sich fragen, wieso wir nun gerade dieses heiße Thema anfassen, aber das ist schnell beantwortet. Konzerte sind großartig – zumindest meist – und die Musiker verdienen jeden Respekt unsererseits. Umso schockierender ist es dann, wenn Bands meinen, einen an der Nase herumführen zu müssen, obwohl sie dies nicht nötig hätten. So lasst uns einen Blick auf Des Teufels Drittel – 6 Dinge, die bewegen. Heute: Die 6 schlimmsten Irrtümer zu Bands wagen.
Platz 6 – Die Sache mit den Amps
Man kennt es: Meterware von Amps und Boxen. Türme von Marshall-Boxen und Mauern von anderem Zeug. Da sieht die Chinesische Mauer geradezu wie eine Legolandschaft aus. Da ging diesen Sommer doch ein Bild um die Welt, welches ein Bandmitglied von The Bronx gemacht hat. Darauf zu sehen sind die genannten Boxen-Wände, die aber leer sind. Heißt: Außen hui, Innen pfui! Attrappe, Fake, Blenderei. Ihr könnt es nennen wie ihr wollt, aber letztendlich ist dies eine Mogelpackung. Keine Band braucht für den bombastischen Sound solche Boxen-Wände und aus technischer Sicht macht dies auch keinen Sinn. Vielmehr ist es oft so, dass hinter den Boxen dann der eigentliche Amp mit der eigentlichen Box steht. Versteckt versteht sich. Denn man will ja nicht zeigen, dass man im Grunde genommen mit dem gleichen Equipment spielt, wie Hänschen Müller zu Hause oder in seinem Proberaum seiner Provinz-Band. Also: Drauf achten und einfach die Musik wirken lassen und nicht diese Blenderei.
Platz 5 – Der Backstage-Bereich
Jeder Fan träumt davon, dass er sich mal hinter die Bühne schmuggeln kann. Die Ernüchterung wäre aber enorm. Nein, dort gibt es keine halbnackten Frauen, der Schampus läuft da auch nicht ununterbrochen und das Koks liegt nicht kiloweise auf dem Tisch? Enttäuscht? Waren wir auch, als man vor Jahren das erste Mal an dem Schrank vom Security-Mann vorbei kam, als man diesen Pass mit diesen drei „A“s hatte. Vielmehr ist der Backstage-Bereich ein Affenkäfig. Da stehen Kisten, dort Container, hier wird Essen zubereitet und zwischendrin sitzen die Musiker in ihren Buden und warten drauf, dass die Zeit vergeht. Da chattet man mit den Freunden, schreibt Mama ne Postkarte oder schläft einfach noch, wenn man es im Tourbus nicht geschafft hat. Langeweile pur und verständlich, dass Musiker versuchen so zeitnah wie möglich zum Auftritt in der Location aufzulaufen. Ein Highlight ist es da schon, wenn man eine Band trifft, die sich gemeinsam mit einer Playstation auseinander setzt. Aber selbst dies ist schon eine Ausnahme.
Platz 4 – Der Gitarrenwechsel
Auch dies ist ein altbekanntes Spiel. Nach jedem Song hirscht ein Helferchen auf die Bühne und bringt eine neue Gitarre. Der berühmte Gitarrenwechsel, der sich wie ein roter Faden durch das Konzert zieht. OK, es gibt sicherlich Bands, die gewisse Tunings bei ihren Gitarren brauchen, aber bei weitem nicht alle. Wenn man sich die Mühe mal macht – oder damit gesegnet ist, selbst Gitarre zu spielen – und sich die Noten von Bands anschaut, dann merkt man schnell, dass viele Truppen immer mit dem gleichen Tuning spielen. Und was soll dann dieser Wechsel? Man kann es als Mischung aus „professionellem Aussehen“ und „massives Egoproblem“ ansehen. Braucht im Grunde genommen kein Mensch, macht sich optisch aber immer gut.
Platz 3 – Der Wunsch-Song
Auch dies kennt jeder Konzertgänger. Man steht da und denkt sich „wann spielen die nun endlich meinen Song“. Man möchte zu gerne mal die Band treffen und sich den Song wünschen. Und dann passiert es. Man steht vor der Halle und auf einmal läuft ein Bandmitglied um die Ecke. Sicherlich wollte er mal aus dem langweiligen Backstage-Bereich und hat sich die Gegend mal angeschaut. Man geht hin und bittet den Musiker, dass er doch bitte den Song heute Abend spielen wolle. Was passiert? Nichts! Wünsche setzt eine Band nie um! Noch schlimmer wird es, wenn Fans bei der Vorband schon nach der Hauptband schreien! Bitte meine Damen und Herren, wie soll das funktionieren? Die Band ist entweder noch nicht da, chattet eben mit den Freunden, isst was und zu all dem Ganzen ist die Bühne noch nicht vorbereitet. Man muss doch die 800 Gitarren noch an den Bühnenrand transportieren. Somit halten wir mal fest, dass kaum eine Band sich darum kümmert (kümmern kann) was du dir da unten so alles wünscht für den Abend.
Platz 2 – Die Ansagen des Sängers
Geschichten und kleine Anekdoten zu Songs sind immer wieder der richtige Pausenfüller. Aber wieso geht dem Typen das so leicht von den Lippen. Wieso kann er bei einem Song die Emotionen auf den Punkt treffen und hat sofort einen Stein im Brett bei den Fans? Na klar: Der Typ macht das auch jeden Abend. Wer schon eine Band mehrmals auf einer Tour gesehen hat, wird schnell feststellen, dass alles einer gewissen Routine unterliegt. Nein, dies muss nicht schlecht sein, aber sind wir doch mal ehrlich und geben zu, dass eine Band nicht jeden Abend das Rad neu erfinden kann. Ist einfach so und ist auch verständlich. Wir nehmen es den Herren auch nicht krumm und fühlen uns ja irgendwie gut unterhalten.
Platz 1 – Die zugesteckten CDs
Man sieht es immer wieder, dass Fans meinen, Bands CDs zustecken zu müssen. Ganz schlimm wird es, wenn diese CDs sogar während eines Konzertes Richtung Bühne abgefeuert werden. Bitte! Was soll denn das werden? Denkt ihr wirklich, dass die Band sich das Ding anhört? Glaubt ihr ernsthaft, dass die Band – selbst wenn denen eure Musik gefällt – sich mit ihrem Label in Verbindung setzen und sagen „Hey, da kam gestern ne CD auf die Bühne geflogen. Die Band kann echt was. Gebt denen mal nen Vertrag!“? Wer dies auch nur ansatzweise hofft, hat noch nicht kapiert, dass Musik auch Arbeit ist. Man muss selbst was erreichen und kein Kollege eures 07/05-Job wird zu eurem Chef gehen und eine Gehaltserhöhung für euch einfordern. Ihr müsst selbst aus dem Quark kommen. Nehmt auf, spielt Konzerte und macht bei Newcomer-Sachen mit. Wenn ihr das Potential habt, dann wird man euch entdecken!
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