Des Teufels Drittel geht in eine weitere Runde. Neben Musik wollen wir aber auch Dinge ansprechen, die einfach nur bewegen. Heute geht es um die 6 schlimmsten Festivaltragödien, die sich in zugetragen haben. Der Grund, wieso nun ein solches Thema angesprochen wird, ist leicht erklärt. Neulich sass man in der Runde zusammen und lauschte nebenbei Musik. Mit Pearl Jam und dem Hit „Black“ wurde der Stein ins Rollen gebracht. „Wie war das damals?“, war eine Frage! Man fing an zu diskutieren, zu erzählen und leider hatte jeder Beteiligte in der Runde ein Festivalbesuch auf seiner Liste, auf welchem sich eine Tragödie zugetragen hat. Ein Resümee, wenn auch bei einem ernsten und tragischem Thema: Die 6 schlimmsten Festivaltragödien.
Platz 6 geht an die Rolling Stones und ihrem Auftritt im Jahre 1965. Da wollten die Rebellen ein Konzert in der Berliner Waldbühne spielen und traten das Konzert auch an. Aufgrund von – bis heute – nicht bekannten Gründen, war das Konzert aber bereits nach 25 Minuten vorbei, was zu Protest der Besucher führte. Kurzerhand wurde die Bühne in ihre Einzelteile zerlegt. Aufgelöst konnten die Ausschreitungen nur durch Polizeieinsatz, welcher Wasserwerfer mit sich brachte. Neben einigen Blessuren bei Fans wurden 80 Festnahmen verzeichnet und der Schaden wurde mit umgerechnet 300 000 Euro geschätzt.
Platz 5 hat die dritte Auflage des Woodstock Festivals im Jahre 1999. Gegründet als Mekka der Flower Power Bewegung, wurde bei einem Auftritt der Band Limp Bizkit eine Frau unweit der Bühne von mehreren Männern vergewaltigt. Die Täter konnten gestellt werden und wurden zu hohen Strafen verdonnert. Ferner wurde eine Bühne in Brand gesteckt, sowie etliche Autos demoliert. Da sind ein paar abgerissene Fressbuden quasi nur noch unglückliches Beiwerk. Die Polizei musste bei Woodstock III mehrmals eingreifen und letztendlich sorgte dies dafür, dass er Charme von Woodstock verloren ging.
Das Southside Festival im Jahre 2007 landet auf Platz 4. Bereits bevor das Zwillings-Festival des Hurricane Festivals startet, ist ein Todesfall zu beklagen. Bei Aufbauarbeiten des Festivals wird das Gelände von einem Unwetter heimgesucht. Es löst sich eine Stand und durchbohrt einen Sanitäter, der sich bereits auf dem Gelände befindet. Das Festival findet dennoch statt, wenn auch mit gedrückter Stimmung. Sowohl auf dem Southside, als auch auf dem Hurricane gedenken Bands und Besucher dem verstorbenen Mitarbeiter.
Das Roskilde Festival in Dänemark hat inzwischen so etwas wie Kultstatus. Aus allen Teilen Europas reisen Menschen zum Roskilde um dort Bands anzuschauen. So auch eine Berlinerin, die im Jahre 2011 dort zu Tode kam und tragischerweise Platz 3 einnimmt. Die Umstände des Todes sind nach wie vor ungenau. Fakt ist, dass sie nackt auf einen Turm gefahren ist, welcher eine Plattform hatte. Dort steigt sie über die Brüstung und stürzt sich aus 31 Metern in den Tod. Die Frau war erst 35 Jahre alt.
Wenn auch musikalisch weniger unser Steckenpferd, wollen wir aber der Loveparade 2010 gedenken, die Platz 2 inne hat. Durch gravierende Fehlplanung des Geländes sterben 21 Menschen, als es im Bereich eines Tunnels zu Gedränge kommt. Mehr als 500 Menschen werden bei der Tragödie verletzt und müssen behandelt werden. Bis zum heutigen Tage werden die Schuldvorwürfe hin und her geschoben. Niemand will die Verantwortung für die Loveparade übernehmen.
Platz 1 geht leider wieder an das Roskilde Festtival. Bei einem Auftritt von Pearl Jam im Jahre 2000 ersticken 9 Männer. Die Gründe wieso es zu diesem Vorfall kommen konnte, sind vielfältig. Zum einen haben sich Pearl Jam aufgrund zu hoher Ticketpreise lange Zeit in Europa nicht blicken lassen, was zu einem enormen Ansturm des Auftrittes führte. Ferner waren zum damaligen Zeitpunkt sogenannte Wellenbrecher noch nicht Vorgabe und Pflicht. Diese sorgen bekanntlich dafür, dass die Fans nicht unkontrolliert sich Richtung Bühne bewegen können. Der dritte und wohl entscheidende Grund ist die Tatsache, dass gravierendes Fehlverhalten seitens der Fans dazu führen konnte, dass dieses Unglück passierte. Pearl Jam selbst musste von der Bühne aus mit ansehen, wie die Menschen immer weiter nach vorne drückten. Ein Zurufen der Band sich nach hinten zu bewegen, wurde von vielen Besuchern als Chance gesehen, noch näher an die Bühne zu kommen.