Das Album der Woche: Frank Carter mit End Of Suffering

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Das Album der Woche: Frank Carter mit End Of Suffering

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Frank Carter - Banner

Frank Carter haut „End Of Suffering“ raus. Auf dem dritten Album des Ex-Gallows-Sängers thematisiert er seine Ängste und Depressionen. Mittlerweile wieder genesen, blickt der Brite super ehrlich auf seine psychische Erschöpfung zurück. Unser Album der Woche bei EMP. 

Frank Carter hat ein Vermächtnis: The Gallows. Kaum eine Band hat derart live Alles in Grund und Boden gehauen, wie diese Band. Legendär ist „Grey Britain“ und der pure Hass wurde 2009 losgelassen. Passagen wie „Call down the vultures to dine on the corpse“ schrieen die Fans voller Inbrunst mit. Frank Carter peitschte die Songs durch, heizte die Meute an um gleichzeitig aufzuzeigen, dass er (und alleine er) das Zepter in der Hand hatte. Und dann der knallharte Bruch. In einem Interview äusserte sich Carter dazu und sprach von einer Weggabelung beim Songwriting, die die Band auseinander gerissen habe. Auf der einen Seite die Mitglieder von The Gallows, auf der anderen Seite Frank Carter. Im Nachhinein macht der Bruch Sinn, zum damaligen Zeitpunkt war er völlig unverständlich. Wer konnte denn ahnen, dass Frank Carter sich so wandelt und nicht mehr der Hass-Batzen der Musikszene sein will. 

 

Frank Carter - Bild

Die Band besteht eigentlich nur aus zwei konstanten Mitgliedern. Frank Carter und Dean Richardson. (c) by International Death Cult

Nach den Gallows schlägt Frank Carter einen anderen Weg ein

Mit Pure Love veröffentlichte Frank Carter 2013 ein Album, welches „Anthems“ lautete. Das Duo bewegte sich damit im Rock-Pop-Umfeld, ließ aber durchblitzen, woher die Bandmitglieder kamen. Der Ex-Hope Conspiracy-Gitarrist Jim Carroll hatte ebenfalls einen Punk-lastigen Background. Im Folgejahr gab es die „The Bunny“-EP, bevor man die Band auf Eis legte. Aufgelöst habe man sich nie, aber die Zusammenarbeit zwischen Frank Carter in London und Carroll in New York erwies sich als schwierig und zeitaufwändig. Ein neues Baby wurde gegründet und mit „Frank Carter & The Rattlesnakes“ machte man im Jahre 2015 zum ersten Mal auf sich aufmerksam. „Blossom“ war wieder mehr Punk als Pure Love. Songs, wie „Juggernaut“, „Trouble“  oder auch „Devil Inside Me“ hatten eindeutig mehr von The Gallows, als vom direkten Vorgänger. 

 

Frank Carter - Frank

Frank Carter, ein Mann, der polarisiert. Nach dem Hass-Batzen The Gallows, schlug er ruhigere Töne an. (c) by International Death Cult

Der Rebell wird immer ein Rebell bleiben

Mit „I Hate You“ schrieb Frank Carter wohl eine Hymne für die Ewigkeit. Auf keinem Konzert darf dieser Song fehlen, der quasi dezent beginnt und durch die aufkommende Rage eines Frankl Carters lebt. Und ja ein „It makes me violently angry when I see you alive“  spricht eine eindeutige Sprache. „Modern Ruin“ folgte 2017 und bewies, dass Frank Carter & The Rattlesnakes keine Eintagsfliege waren. Weniger dem Punk zugewandt, konnte Carter auch hier klar aufzeigen, dass er ein Rebell ist, der den Rock und die Pop-Welt gerne auf Links dreht. Einer, der sein Herz auf der Zunge trägt, schrille Klamotten trägt und dennoch sich wie ein Rüpel auf einem Konzert gibt. Frank Carter polarisiert und entweder man mag ihn, oder man sieht in ihm den tattoowierten und flegelhaften Kerl, der durch seine roten Haare sein britisches Dasein niemals abstreiten kann. 

 

Frank Carter - Cover

Wie heißt es so schön? Wo Licht ist, ist auch Schatten. Das Artwork von „End Of Suffering“ ist sehr farbenfroh.

End Of Suffering thematisiert ein dunkles Kapitel im Leben des Mannes

Nun folgt mit „End Of Suffering“ der dritte Streich des Mannes. Man darf dies wahrlich als kleine Wunder ansehen, denn vor rund zwei Jahren, musste Carter eine komplette Tour aufgrund psychischer Erschöpfung absagen. Der Gang durch das tiefe und dunkle Tal der Depressionen folgte. Die Aufarbeitung dessen und das Bewältigen der Spuren dieser Depressionen sind nun auf „End Of Suffering“ zu hören. Inspiriert durch den Buddhismus und dem Ausdruck für die „Erleuchtung“, nähert sich Carter in einer beeindruckenden Art und Weise seinen Problemen. Bei einem Song wie „Anxiety“ – eine von zwei Balladen – stellt sich Carter seinen Ängsten und wie er mit diesen Angstzuständen umgehen muss. „End Of Suffering“ thematisiert die Erziehung seiner Tochter, der er ein guter Vater sein kann. Vom Selbstzweifel zerrissen, den Depressionen gejagt, fragt er sich, ob er diese Aufgabe bewerkstelligen kann. Emotionale Songs, die unter die Haut gehen und den Hörer das Gefühlschaos des Mannes aufzeigen. 

Your happiness will be the end of suffering

„Crowbar“ ist dagegen ruppiger und thematisiert die Ausschreitungen in Paris. Man darf und kann den Song auch als Brückenschlag zu den vorherigen Alben ansehen. „Love Games“ verarbeitet Beziehungen und mit „Angel Wings“ oder auch „Supervillain“ bewegt sich der Mann auf poetischen Pfaden. Mit „Kitty Sucker“ gibt es Punk-Flair und „Latex Dreams“ spielt mit dem Grunge. „End Of Suffering“ bietet viel und wächst von Durchgang zu Durchgang. Frank Carter zeigt sich hier musikalisch unfassbar abwechslungsreich und lyrisch von einer derart offen und privaten Seite, dass man „End Of Suffering“ in sein Herz schließen muss. 

 

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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