Ganze vier Jahre hat es gedauert bis Comeback Kid sich mit einem neuen Album zurück melden. „Die Knowing“ ist ein Biest und wohl das Album, welches „Wake The Dead“ als bestes Album der Band ablösen wird.
Comeback Kid melden sich mit einem neuen Album nach 4 Jahren aus der Veröffentlichungspause zurück. Mit „Die Knowing“ manifestiert die kanadische Band ihre Art, wie Hardcore klingen kann und letztendlich auch muss. Messerscharf, energiegeladen und dennoch mit der Portion Melodie um das Schiff in den Hafen der Eingängigkeit zu manövrieren. Aber vielmehr noch: Comeback Kid zeigen, dass das aktuelle Line Up der Band mit den alten Tagen locker mithalten kann.
Die ewigen Vergleiche mit den alten Tagen
Die ewigen Vergleiche mit dem alten Sänger Scott Wade müssen an Frontsau Andrew Neufeld gezehrt haben, der vor fast 7 Jahren vom Gitarrist zum Sänger umfunktioniert wurde. „Wake The Dead“ wurde immer und immer wieder als das Album der Band bezeichnet und spätere Werke sollten den Status nie erreichen. Da konnte „Broadcasting…“ noch so griffig sein und „Symptoms + Cures“ so überzeugen wie es wollte, Comeback Kid wurden auf „Wake The Dead“ reduziert.
Ein Album, welches Riff-Attacken abfeuert
„Die Knowing“ fegt aber nun die Altlasten vom Tisch und fasziniert von der ersten Sekunde. Der Titeltrack eröffnet das Feuer mit einem typischen Comeback Kid-Riff. Trocken arbeitet man sich die ersten Sekunden vor, bevor Andrew mit epischen Geschrei die drückende Stimmung ins Unermessliche schraubt. Die Erlösung kommt bei 1:13, wenn die letzten Dämme gebrochen werden und man zum Takt nickt, wobei man schon längst den Moshpit aufsuchen möchte. „Lower The Line“ holt direkt aus und ja, hier rotiert man nun endlich komplett. „Freidrehen“ nennt man das wohl, was in den folgen 2:43 Minuten passiert. Den Pit in der Vorstellung, sich mitten drin, hat man Comeback Kid vor dem geistigen Auge und freut sich schon auf anstehende Konzertdaten – die sich im Moment aber nur auf den amerikanischen Boden beschränken. Scheiß drauf, denn Comback Kid haben es geschafft mit 12 Songs – und nur Hits – ihr Standing komplett neu zu definieren.
Wenn ein Album keine schwache Sekunde hat
Ausfälle sucht man hier wirklich vergebens und Erklärungen wieso der gordische Knoten nun geplatzt ist, sind sicherlich schwer zu finden. „Ich denke einfach, dass wir das beste Album gemacht haben“, fasst Kyle Profeta zusammen. Der Drummer wirkt selbst etwas irritiert und findet nicht die Worte, die er zu suchen scheint. Aber selbst das wird zur Nebensache, denn auf das Ergebnis kommt es bekanntlich an. Und das passt mit „Die Knowing“ mehr als perfekt. Den Kritikern der letzten Jahre soll das Album mit jedem Song eine in die Fresse hauen – Check! Den Fans soll jeder Song eine Offenbarung sein – Check! Freunde des guten Hardcore werden hier ihr ein Album hören, welches auch am Jahresende noch gerne genannt wird – Doppelcheck! Noch Fragen?