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Chuck Ragan geht zum Telefonieren in die Garage

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Ragan-Banner

Chuck Ragan, das Raubein für Männer und der Inbegriff dessen, was Frauen derzeit wohl attraktiv finden. Bart, Haare, Charisma. Alles ist vorhanden! Ragan, der Sänger von Hot Water Music und seit einigen Jahren auch auf Solopfaden unterwegs, bittet erneut die Musikwelt, seinen Ausflügen im Bereich Singer/Songwriter ein Ohr zu schenken. Wie bisher auch, fährt „Till Midnight“ mit einer Portion Folk auf, der zu ihm gehört, wie eben die Reibeisenstimme, die Gitarre und die netten, aber ehrlichen Worte.

Chuck alter Freund, wie geht es Dir? Wo steckst Du?

[lacht] Hey, ja mir geht es gut! Und selbst? Ich bin eben zu Hause in der Garage, da ich hier meine Ruhe zum Telefonieren habe.

In der Garage? Hast Du nicht ein riesiger Haus wie es in Amerika so üblich ist?

[lacht] Ach, ich kann mich nun nicht über die Größe meines Hauses beklagen, aber hier habe ich einfach meine Ruhe. Ist das nicht öfters so bei Männern? Wenn sie ihre Ruhe wollen, dann gehen sie in die Garage oder in die Werkstatt…

Um am Auto rumzuschrauben oder Holzarbeiten an der Werkbank zu machen. Aber doch nicht zum Telefonieren. Das macht man eher, wenn man…

[kugelt sich mittlerweile] …Telefonsex haben will? Nein, ich denke einfach, dass ich mir Zeit und Ruhe nehmen sollte, wenn Du mich schon zu Hause anrufen musst.

Na so schlimm ist das nun auch nicht. Dank neuester Technik kostet ein Anruf nach Übersee ja nicht mehr die Welt. So hat die Technik auch mal ihre guten Seiten.

Stimmt!

 

Ragan-live

Ragan gibt live immer Alles und wird dabei quasi zum Tier.

Vielleicht der perfekte Übergang. Wenn man „Till Midnight“ anhört, dann wirkt alles sehr ehrlich. Rustikal, bodenständig und geradezu ein Hauch von Oldschool schwingt mit.

Ich bin alt. Man, ich bin im elften Jahr verheiratet, habe immer gesagt, dass ich nie Florida den Rücken kehren werde und schon gar nicht nach Kalifornien ziehen würde. Das ist ein großer Unterschied. Abgesehen von der Einstellung ist hier auch alles irgendwie anders. Somit brauche ich vielleicht was bodenständiges. Etwas, was schon lange so ist wie es ist und keine großen Sprünge.

Das würde aber im Umkehrschluss bedeuten, dass es keinen Unterschied zu den bisherigen Alben gibt und „Till Midnight“ quasi eine Wiederholung dessen ist, was Du seither gemacht hast.

Stimmt. Aber so ist es nun doch nicht. Klar entstehen die Songs eigentlich wie immer und im Grunde ist das Schreiben der Songs für mich auch ein permanenter Zustand. Ich kann Dir nicht sagen, wann ein Song genau entstanden ist, da es ein Prozess ist. Mal bleibt er liegen, mal verschwindet er komplett und manchmal findet er auch seinen Weg auf ein Album. Aber letztendlich ist der Ursprung immer gleich. Wenn nun auch bei „Till Midnight“ einige Dinge anders waren.

 

Ragan-TillMidnight

Till Midnight wurde im Gegensatz zu den bisherigen Alben im Kollektiv aufgearbeitet.

Die da wären? Abgesehen von einer Zahl an Gastmusikern.

Stimmt. Die Gastmusiker. Aber das ist so ein Vorteil, den ich mittlerweile in Kalifornien liebe. Entweder wohnen die Musiker hier quasi ums Eck, oder sie kommen früher oder später hier vorbei und man setzt sich kurz ins Studio und macht die Dinger zu einem Song. Aber das war es nicht nur. Für „Till Midnight“ haben wir auch als Band gearbeitet. Es war so, dass ich die Band ja im Sommer mit auf meiner Tour hatte und die habe ich kurzerhand ins Studio geholt, ihnen die Songs gezeigt und einfach mal geschaut, wie jeder von den Jungs die Songs für sich interpretiert, sie spielt und gewisse Ideen oder Umsetzungen dann aufkommen. Das war echt sehr interessant.

Heißt dies dann aber, dass Chuck Ragan nicht mehr als Solokünstler zu verstehen ist? So mit Band und so. Kommt es dann nicht etwas doof, wenn die Band unter deinem Namen spielen muss.

[lacht] Keiner muss hier was. Die Jungs sind ja alle freiwillig da. Es geht vielmehr darum, dass ich schauen wollte, wie die Sachen funktionieren. Heraus kitzeln, wo man vielleicht noch Hand anlegen kann und muss. Und nein, es ist und bleibt Chuck Ragan. Die Songs sind von mir geschrieben, die Ideen stammen aus meinem Kopf und sie sind so viel Chuck Ragan wie die bisherigen Songs auch.

Was sind die weiteren Pläne?

Nun, wir werden echt viele Konzerte zu dem Album spielen und dann geht es auch wieder rüber zu euch.

Du hast eine besondere Beziehung zu Deutschland, richtig?

Auf jeden Fall. Ich wurde immer sehr herzlich aufgenommen in Deutschland. Alles entwickelte sich bei euch blendend und einige meiner besten Freunde wohnen in Deutschland und sind auch Deutsche. Sogar mein Label ist in Deutschland. [Überlegt und lacht] Wobei das sind ja Freunde und somit habe ich die schon erwähnt. Aber ja, ich finde Deutschland hat mich immer sehr gut behandelt. Und als Dankeschön gab es ja auch die Vinyl mit dem Livekonzert aus Münster.

Chuck-Ragan-2013

Trotz der rauen Stimme, einer der angenehmsten Gesprächspartner überhaupt.

Das gibt es nur bei uns?

Das kann ich Dir nicht sagen. Man kann es nur bei Euch bestellen, aber wenn es ein amerikanischer Fan bestellen will, dann geht dies natürlich. Aber es ist für euch gedacht und soll ein Dankeschön sein.

Oh, danke!

Gerne. Wir sehen uns auf Tour und hey, kommt rum. Es wird das abwechslungsreichste Set, was ich je gespielt habe. Ich freue mich drauf!

 

Weg ist er, der Chuck! Der Bursche, der sich in der Garage rumdrückt um telefonieren zu können. Was die Frau da nun denken mag? Kann man dies erklären mit den Worten „Schatz, ich mach mal n Interview“? Uns kann es egal sein! Soll er doch, solange er Platten macht!

Autor: Peter

Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!

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