An Billy Talent haben sich die Geister schon geschieden, seit ihr erstes Album im Jahre 2003 die Runde machte. Den einen konnte der Scream-Faktor von Ben Kowalewicz nicht derbe genug sein, die andere Seite hätte dem Kanadier gerne einen Maulkorb verpasst.
Billy Talent – Viking Death March:
Daran haben auch zwei weitere Alben nichts geändert, lediglich die Anzahl der Musikliebhaber, die bei dieser Diskussion mitmischen wollte, hat sich enorm vergrössert. Das neue Album „Dead Silence“ wird das Streitgespräch aufs Neue entfachen. Sinnlos und letztendlich überflüssig, da Billy Talent mit „Dead Silence“ ihren Stil nicht verändert, wohl aber perfektioniert haben. „Auf dem neuen Album haben wir wohl das in einen Topf geworfen, was unsere alten Alben ausmacht“, wie Gitarrist und Sänger Ian D‘Sa meint.
„Bei ‘Dead Silence‘ kamen alle Komponenten zum Tragen, die sich in fast 20 Bandjahren angesammelt haben. Einige Songs ähneln welchen vom ersten Album und sind ungezügelt, energisch und schrill. Andere dagegen haben vielleicht die Eingängigkeit und das Hitpotential, wenn wir sowas überhaupt haben“, spricht er lachend weiter. Sicher hat man Hitpotential und das Potential wurde auch mit Songs wie „Red Flag“, „Devil In A Midnight Mass“ oder eben „Rusted From The Rain“ wie ein Royal Flush beim Poker ausgespielt. „Druck bestand in diesem Sinne nicht“, wie Ben zugibt. „Wir hatten einen sehr engen Zeitplan, der auch letztendlich durch diverse Umstände nicht einzuhalten war.“
Schlagzeuger Aaron Solowoniuk musste sich einer Operation unterziehen und der quirlige Frontmann hatte eine Schreibblockade hinsichtlich seiner Texte. „Ich konnte es mir nie vorstellen an diesem Punkt zu kommen, aber es war dann auch bei mir soweit. Du suchst nach den richtigen Wörtern und kommst einfach nicht weiter, drehst dich im Kreis und bist am Ende des Tages deprimiert.“ Auch dieses Tief wurde überwunden und man liefert nun 14 Songs ab, die wohl die besten ihrer Karriere sind. „Ich denke einfach, dass das Album etwas abwechslungsreicher ausgefallen ist und mehr von dem zeigt, was wir machen und können“, so Ian. Klargestellt wird mit „Dead Silence“ die Tatsache, dass die Kanadier den ganz großen Wurf gemacht haben und auch mit ihrem vierten Album ein Album geschaffen haben, welches in den persönlichen Jahrescharts unter den Top 5 landen wird. Schön, wenn man sich auf gewisse Qualitätsgaranten immer wieder verlassen kann.
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