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Korn bescheren uns das „Album der Woche“. 1993 gegründet, haben die Nu Metal-Urväter auch 2022 noch was zu sagen. Mit „Requiem“ liefern Jonathan Davis und Co ein starkes Album ab, welches sogar einen Brückenschlag in die 90er wagt.
Korn sind ein Phänomen. Die Urväter des Nu Metal treiben seit 1993 ihr Unwesen und denken gar nicht ans Aufhören. 40 Millionen verkaufte Alben, zwei Grammy-Awards und der Umstand, dass die Bandmitglieder nie gleichzeitig mit Problemen zu kämpfen hatten, ist wohl der Motor, der seit fast 30 Jahren die Sache am Laufen hält. Gitarrist Brian Welch aka „Head“ suchte 2005 Gott und stieg aus, im Folgejahr ging Drummer Silveria um eine Burger-Kette aus dem Boden zu stampfen. „Head“ ist seit 2013 wieder am Start, dafür ist nun Bassist Fieldy eben in einer selbstgewählten Auszeit. Mit „Munky“ und Davis ist der Kreis der konstanten Mitglieder klein, wenn auch an dieser Stelle betont werden muss, dass Jonathan sicherlich auch seine Probleme hatte. Doch die Musik ist nach wie vor sein Ventil, wenn die Ver- und Aufarbeitung von Erlebtem geht.
Nichts Neues, aber mehr als „solide“
Im Grunde genommen lesen sich die Pressetexte seit 13 Alben identisch. Platte Nummer 14 mit dem Namen „Requiem“ macht hier keine Ausnahme. Auch an der Musik hat sich nicht viel geändert. Zumindest, wenn man die letzten Alben anschaut. Die Phase mit Rap und Dub sind vorbei und das Tal der Tränen können die Fans wohl endgültig hinter sich lassen. Wobei die Band immer wieder für eine Überraschung gut ist und war. Doch braucht man im Jahre 2022 noch eine Band wie Korn? Ist Nu Metal überhaupt noch angesagt und relevant? Oder ist „Requiem“ für die Ewig-Gestrigen, die sich in der alten Zeit suhlen, wälzen und ihrem Teenager-Dasein zwischen 1993 und 2000 hinterher weinen? Eine Antwort ist sicher nicht einfach zu finden. Korn machen das was sie können und dies erschreckend gut. Doch für die ewigen Kritiker wird auch dieses Album nicht überzeugend sein. Egal, wir widmen uns den Fans zu, die Korn schätzen und lieben.
Korn wüten teilweise wie in den 90ern
Songs wie „Lost In The Grandeur“ sind wahre Juwelen und fahren mit Riffs aus, die auch aus dem Hause Tom Morello stammen könnten. „Hopeless And Beaten“ stampft langsam, aber dafür eindrucksvoll und schwer. Mit „Penance To Sorrow“ oder „Disconnect“ zeigt man sich zwar ruhiger aber dafür sehr atmosphärisch. Solide Nummern durch und durch, die eine andere Band erst mal schreiben muss. „Start The Healing“ funktionierte als Single wunderbar, als Track auf dem Album noch viel besser. Mit „Worst Is On Its Way“ wird sogar das Unmögliche möglich gemacht. Der Song kommt einem vertraut vor und ja, es wurden Fragmente und Passagen eingebaut, die aus der Ära „Follow The Leader“ stammen. Als Jonathan Davis am Ende des Songs sogar wütet wie Ende der 90er, springt das Fan-Herz vor Freude! „It makes me sick, but I deal with it“ knurrt er, bevor er sein charismatische Geshoute auf den Hörer abfeuert.
Fazit: Album der Woche
Korn sind keine 20 mehr, jedoch Lichtjahre davon entfernt, dass sie in Rente gehen. Vielmehr hat die Band einen Turnus gefunden, der den Bandmitgliedern dienlich ist, der Musik noch viel mehr. Das musikalische Rad müssen Korn nicht erfinden, denn nach so vielen Jahren auf der Bühne ist man froh, dass Korn noch die Konstante sind, die man bedingungslos anhören kann. Korn liefern ab und dies auch mit „Requiem“. Unser Album der Woche bei EMP.
Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!