Erfahre alles rund um deine Lieblingsthemen ✅ Bei uns im EMP Blog blicken wir hinter die Kulissen von Bands, Filmen, Serien, Gaming uvm ► Jetzt dabei sein
Helloween sind wieder zurück. Nein, nicht so abgespeckt, wie in den letzten Jahren. Mit Kai Hansen und Michael Kiske haben zwei der wichtigsten Musiker der Hamburger Band wieder zurück gefunden. Das Resultat „Helloween“ ist eine Offenbarung und unser Album der Woche.
Es könnte das Metal-Album des Jahres werden. Kaum eine Band hat im Vorfeld für derart viel Aufsehen gesorgt, wie eben Helloween. Die deutsche Speed- und Power Metal Legende aus Hamburg ist 2021 mit einem neuen Album am Start, welches den alten Fans amtlich schmecken dürfte. Wir erinnern uns, dass Helloween zu den wichtigsten deutschen Bands überhaupt gehört. Mit „Walls Of Jericho“ und Kai Hansen als Sänger, sollte die Reise starten. Das Konzeptalbum „Keeper Of The Seven Keys“ zählt heute noch zu den wichtigsten Alben überhaupt. Egal, ob wir von Teil 1 oder Teil 2 sprechen, beide Alben sind Überalben. Sind es nicht nur die ersten Alben mit Kiske als Sänger, nein, rückblickend haben sie ein ganzes Genre geprägt. Und genau hier setzt das neue Album „Helloween“ an. Es besinnt sich auf die Anfangstage, auf die wegweisenden Songs und ja, es ist auch die Rückkehr von Kai Hansen.
Helloween – Mit 7 Mann zum erneuten Angriff
Dieser verließ bekanntlich 1988 die Band, nachdem es Streitigkeiten mit dem Management gab. Gamma Ray sollte sein neues Baby werden, Helloween hat dies aber einen sehr empfindlichen Stich versetzt. „Punk Bubbles Go Ape“ war kommerziell gesehen ein Desaster, da das Album hierzulande nur als Import erhältlich war. Streitigkeiten mit dem alten Label und einer verhängten Veröffentlichungssperre waren hierfür die Gründe. „Chameleon“ zündete ebenfalls nicht und markierte auch das letzte Album des Drummers Ingo Schwichtenberg, der kurze Zeit später seinem Leben ein Ende setzte. Goldene Schallplatten wurden aberkannt, da es anscheinend Unregelmäßigkeit bei der Zählung der Verkäufe gab und die Misere wollte nicht enden. Der Ausstieg von Kiske war für viele Fans der finale Dolchstoss. Andi Deris und seine gesanglichen Leistungen in Ehren, das Feuer erschien erloschen. Es folgten solide Alben, jedoch sollten erst 2016 Helloween wieder so auf der Bühne stehen, wie es sich so viele Fans gewünscht hatten.
„Helloween“ ist eine wahre Offenbarung
Nun also das Reunion-Album, welches die Band zu einer 7-Mann-Kapelle anwachsen lässt. Neben Kiske nun auch mit Kai Hansen, was sich sofort im Songwriting niederschlägt. Das Resultat ist ein Meisterwerk, welches dem Hörer viel Zeit abverlangen wird, diese aber besser nicht investiert werden könnte. Jeder Song ist ein Volltreffer, Hooks, Refrains, Alles passt. Kiske katapultiert sich dermaßen in die Höhe, dass man unweigerlich seine Glanzzeiten mit „Keeper Of The Seven Keys“ im Hinterkopf hat. Was er damals als junger Mann schaffte, stellt auch heute keine Hürde dar. Langgezogene Gesangspassagen mit amtlich viel Melodie, die auf unfassbar stimmige Gitarren-Harmonien treffen. Und als ob dies nicht genug wäre, hat man das Original-Kit des verstorbenen Schwichtenberg für den Drum-Sound verwendet. Auf dem Album und mit jedem Song passiert vieles gleichzeitig. Jeder Musiker trägt zum großen Ganzen bei, was das Album zu unserem Album der Woche macht!
Ich schreibe seit 2009 für EMP, von Produkttexten über Reviews bis hin zu Beiträgen im Blog. Meine größte Passion ist meine Familie und die Fotografie sight-of-sound.de!. Ich lebe in Hamburg, liebe Platten, Filme, Konzerte und gute Bücher. Musikalisch bin ich weniger engstirnig, denn letztendlich muss Musik gut gemacht sein und mich packen!