Airbourne sind ein Phänomen. Nein, nicht die Tatsache, dass die Herren auch aus Australien kommen wie AC/DC. Sondern vielmehr die Tatsache, dass sie einfach authentisch sind.
Joel O’Keeffe ist ein lustiger Zeitgenosse. Der Sänger und Frontmann von Airbourne ist einfach von Grund auf sympathisch und dazu noch ehrlich. Mit „Black Dog Barking“ hat man das dritte Album auf den Weg gebracht und gerade auch noch unfassbar beeindruckende Auftritte bei Rock Am Ring und Rock Im Park gespielt. Was ersichtlich ist und war: Airbourne machen nicht Rock ‘n‘ Roll, Airbourne sind Rock ‘n‘ Roll. Dies wird auch sofort ersichtlich, wenn man sich mit den Herren unterhält.
Mit dem zweiten Album ‘No Guts. No Glory‘ haben wir eventuell ein paar Dinge überstürzt, so O‘Keeffe rekapitulierend. „Wir hatten zwei Welttourneen und dazwischen haben wir das Album aufgenommen. Und selbst während der Aufnahmen haben wir noch vereinzelte Konzerte gespielt.“ Dies hört man anscheinend den Songs an, die Airbourne finden und deshalb ging es beim dritten Schlag gemächlicher zu Werke. „Dieses Mal haben wir uns Zeit gelassen und haben mit Brian Howes gearbeitet, der einfach mal ein Rock ‘n‘ Roll Album machen wollte. Er liebt die gleichen Bands wie Iron Maiden, Motörhead, Judas Priest, aber auch Elvis Presley, die wir ebenfalls lieben. Gesagt getan und die Aufnahmen waren sehr entspannt mit ihm.“
Airbourne zimmern 10 Songs zusammen, die mehr Rock in sich haben, als man zu denken vermag. Das Erbe von AC/DC sollte nun definitiv geklärt sein und für die Australier ist es quasi der Ritterschlag. Aber auch Kritikern konnte man früher schon in ihre Schranken weisen, wie Airbourne zu erzählen wissen. „Als wir die Band gegründet haben, hatte die Musikszene ein paar neue Dinge am laufen. Metallica waren zwar immer noch groß wie eh und je, aber es änderte sich was. Als wir dann unsere ersten Shows spielten kamen Leute auf uns zu und sprachen uns auf die vielen Boxen an, was wir denn damit vor hätten. Wir konnten darauf nur antworten ‘Was? Das hier ist Rock ‘n‘ Roll‘, denn die Leute spielten überwiegend Indie. Wir konnten ihnen nur ins Gesicht schreien ‘Fick Dich und deine scheiß Indie-Musik‘. Wir wollten Rock ‘n‘ Roll spielen, der die Hallen aufgrund des Lärms zum Einstürzen brachte. Wir wollten einfach nicht, dass der Rock stirbt und das ist genau der Punkt, worum es auf ‘Black Dog Barking‘ geht. Wer auf unserer Seite ist, ist mit uns. Wer nicht auf unserer Seite ist, den holen wir“, so Joel O’Keeffe.
Simpel und auf den Punkt gebracht, hat man somit eine Lehrstunde bekommen, was Airbourne mit sich und ihrem neuen Album bezwecken wollen. Wer die Band in den letzten Tagen gesehen hat, wird wissen worüber Airbourne sprechen. Wer sie nicht gesehen hat, sollte dies schnellstens tun und sich solange den Clip hier anschauen.