Vergesst „Iron Man„, „Thor„, „Captain America„, „Superman„, „Batman„, die „Avengers„, die „X-Men“ oder welche Superhelden auch immer ihr bislang abgefeiert habt! Jetzt kommt „Deadpool„ – und er steckt die Kollegen allesamt in die Tasche!
Deadpool: von der 1. bis zur letzten Sekunde grandios
Gerade mal 30 Sekunden waren in der Pressevorführung vergangen, da war ich mir schon sicher, dass „Deadpool“ absolut großartig werden würde. Das „X-Men“-Spinoff von Regie-Debütant Tim Miller, der bislang „nur“ als Creative Director bei den Eingangssequenzen von „Verblendung“ und „Thor: The Dark World“ in Erscheinung getreten ist, beginnt mit einer absolut phänomenalen Bullet-Time-Sequenz durch ein sich überschlagendes Auto und macht durch seine herrlich sarkastischen Opening Credits unmissverständlich klar, dass man hier ein respektloses, anarchistisches und selbstironisches Superhelden-Action-Massker erwarten darf.
Wade Wilson (Ryan Reynolds, „Self/less„) ist ein ehemaliger Special-Forces-Fighter, der sich mittlerweile als Großstadt-Söldner über Wasser hält. Als er die sexy „Escort-Dame“ Vanessa (Morena Baccarin) kennenlernt, beginnen die beiden eine stürmische Romanze, die sämtliche Stellungen aus dem Kamasutra beinhaltet.
Das muss Liebe sein:
Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer: Bei Wade wird Krebs im Endstadium diagnostiziert. Als er daraufhin von einem ominösen Mittelsmann das Angebot erhält, durch eine Spezialbehandlung den Krebs zu besiegen und zum Supersoldaten zu werden, willigt Wade nach kurzem Zögern ein. Er landet im Labor des Wissenschaftlers Ajax (Durchstarter Ed Skrein aus „Game Of Thrones„, „The Transporter Refueled“ und „Northmen – A Viking Saga“), der durch eine brutale Foltertherapie übermenschliche Selbstheilungskräfte in Wades Körper aktiviert, im Laufe der Behandlung jedoch das Gesicht des Patienten völlig verunstaltet. Danach sieht es aus, als hätte eine Avocado Sex mit einer älteren Avocado gehabt – wie es im Trailer so schön heißt.
Nach seiner Transformation zum unsterblichen Superhelden Deadpool sucht Wade verzweifelt nach seinem Peiniger Ajax, der gefälligst sein hübsches Gesicht wiederherstellen soll. Unterstützung bekommt er dabei von den beiden „X-Men“ Colossus und Negasonic Teenage Warhead – für bekanntere Mutanten war das Studio offenkundig zu geizig.
Der „klassische“ Superheld ist out
Es ist schon kurios, dass in letzter Zeit vor allem die Comic-Superhelden aus der zweiten Reihe für Furore sorgen: Sowohl „Guardians Of The Galaxy“ als auch der kürzlich erschienene „Ant-Man“ waren wirklich klasse und sagten den arrivierten Superhelden mit ihrem unwiderstehlichen Charme und Witz den Kampf an. „Deadpool“ legt nun noch mal eine Schippe drauf – vor allem bei den herrlich derben Sprüchen (inklusive Filmgeschichte-Zitaten am Fließband) und auch in puncto Brutalität: Dass der Film eine FSK16-Freigabe bekommen hat und ungeschnitten in die Kinos kommt, grenzt an ein Wunder.
Über zehn Jahre lang schmorte „Deadpool“ in der Produktionshölle – was für ein Glück, dass er nach all dem Hin und Her tatsächlich noch auf die Leinwand geschafft hat. Der Film war ein Herzensprojekt von Ryan Reynolds, der hier endlich zeigt, dass er auch ein genialer Superheld sein kann. Mit dem Flop „Green Lantern“ schien dieses Thema ja beinahe schon erledigt.
Wer ist „Kick-Ass“?
Also: Denkt nicht darüber nach, ob ihr euch „Deadpool“ im Kino reinzieht. Denkt darüber nach, wie oft ihr euch „Deadpool“ im Kino reinzieht! Ich jedenfalls warte schon fieberhaft auf den offiziellen Kinostart am 11. Februar 2016, um mir dieses fantastische Anarchosuperheldenactionmassaker ein zweites Mal reinzuziehen. Dieser Film ist wie der ungehobelte, zynische, notgeile große Bruder von „Kick-Ass“!
Geht! Da!! Rein!!!
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