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Am 21. April ist Record Store Day

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Am 21. April findet der deutsche Record Store Day statt!

„Häh? Was für’n Ding?“ werdet ihr euch jetzt vielleicht fragen. Nun ganz einfach. Jedes Jahr am dritten Samstag des Aprils gibt es diesen Tag der Plattenläden. Diese bieten dann besonders limitierte und nur für diesen Tag produzierte CD- oder LP-Editionen an oder es besuchen sogar Künstler für Meets & Greets oder kleine Gigs die Läden. Eine sehr coole Sache, aber blicken wir mal der traurigen Wahrheit ins Auge: wo gibt es denn eigentlich noch Plattenläden? Und damit meine ich bestimmt nicht die Tonträger-Abteilungen von „Geiz ist doch nicht blöd“ Discountern!

Wer von euch kennt denn noch richtige Plattenläden? Die kleinen Geschäfte abseits der Fußgängerzonen, die außer bunten Covern meist nicht viel im Schaufenster hängen haben? Wo zumeist komisch aussehende Typen einkehren und mit diesem seltsamen verstrahlt-glückseligen Blick und einigen LPs oder CDs unterm Arm wieder gehen. Nun ja, dies soll jetzt kein „früher-war-alles-besser“ Genöle eines gealterten (ey, wer hat das gesagt!?) Musikfreaks sein, der mit iTunes & Co. nichts anzufangen weiß. Aber es war doch irgendwie anders, bevor CD-Brenner, MP3s und Downloads einen verheerenden Flächenbrand unter den Plattenläden auslösten.

Vor den Zeiten des Internets hatte man eigentlich nicht gerade sehr viele Informationsquellen. Neben vielleicht mal gerade zwei oder drei Zeitschriften war es vor allem Mundpropaganda, die neugierig auf bestimmte Scheiben machte. Und dabei meine ich nicht nur das was von Freunden empfohlen wurde („Hast du schon die neue Scheibe von XY gehört? Der Hammer!“) oder einem gar auf Kassette überspielt wurde (jawohl, diese komischen schwarzen Plastikteile mit dem Tonband drin), sondern auch ein gutes Wort eines Plattenladeninhabers. Ob man wollte oder nicht, wenn der Musikvirus von einem Besitz ergriffen hatte und man sich wenigstens ein bißchen was leisten konnte, wurde man wohl oder übel zu einem Stammgast in einem Plattenladen. Der Besitzer kannte dann mit der Zeit deinen Geschmack und da er durch Promos usw. immer recht früh die neusten Sachen kennen lernte, ging man öfter mal mit dem Album einer Band nach Hause, von der man unter Umständen vorher noch nie gehört hatte. Die meisten Empfehlungen wussten zu gefallen, ganz selten gabs tatsächlich mal ein Griff in die Tonne und im Idealfall hatte man ein süchtig machendes Album erwischt, das für Wochen immer und immer wieder gespielt wurde.

Oder sehr spaßig war auch immer der berühmt-berüchtigte „Cover-Kauf“. Man wühlte das Angebot von CDs oder besser noch LPs (ist ja alles größer und so) durch und fühlte sich von einem Albumcover oder dem Bandfoto angesprochen. War zum Beispiel das Cover von einem bestimmten Künstler – gekauft! Sah das Logo oder das Motiv auch nur ansatzweise nach Thrash oder Death Metal aus – gekauft! War die Band auf dem Foto in zerfledderten Jeans oder Kutten abgebildet oder die Leute trugen vielleicht sogar Patronengurte – gekauft! Wie sagte es Fenriz von Darkthrone mal so schön in einem Interview in Bezug auf ein Bandfoto: „Big sunglasses – good music!“ Manchmal war man sogar etwas enttäuscht, wenn die Musik besser war als ein absolut übles Cover vermuten ließ.

Und überhaupt, was nahm man manchmal auf sich, nur um ein Album seiner Lieblingsband zu bekommen!? Exemplarisch sei hier die Geschichte eines Bekannten wiedergegeben, der vor Jahren mal in einem Plattenladen im Ruhrgebiet gearbeitet hat. An dem Tag der Veröffentlichung von Slayers „Reign In Blood“ wartete bereits eine Stunde vor Ladeneröffnung eine Schlange von Metalheads vor dem Laden, die scharf auf das Album waren. Da wurden Schulen geschwänzt, Arbeitgebern irgendwelche Krankheiten vorgelogen oder andere abstruse Ausreden erfunden, nur um dieses eine Album direkt am ersten Tag hören zu können! Die LPs wurden direkt aus dem Karton heraus VOR dem Laden verkauft, um dem Ansturm überhaupt Herr zu werden. Jetzt erzählt mir doch mal bitte, wie sowas in der heutigen Zeit aussehen soll? Ein paar Kilobyte pro Sekunde weniger bei der Downloadrate? Also bitte… Vom fehlenden Gemeinschaftsgefühl unter Fans mal ganz zu schweigen.

Daher ist der Record Store Day vielleicht kein schlechter Anlass um mal wieder einen Plattenladen zu besuchen und wieder dieses Flair mitzubekommen. Das mag jetzt vielleicht etwas seltsam erscheinen, wenn ich das als Mitarbeiter von EMP mit seinem großen Online-Webshop schreibe. Aber auch bei den Firmengründern von EMP und vielen meiner Kollegen war die „musikalische Fortbildung“ nicht anders und vielleicht kommt ja doch der eine oder andere wieder auf den Geschmack. Es gibt halt nichts geileres, als sich durch hunderte von Tonträgern zu wühlen und dann DAS eine Album zu finden, was die nächsten Wochen in Dauerrotation laufen wird. Glaubt mir, ich weiß wovon ich spreche. ;)

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