Wow: So etwas wie "Pacific Rim" hast du noch nicht gesehen!

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Wow: So etwas wie Guillermo del Toros „Pacific Rim“ hast du noch nicht gesehen!

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Bitte begeben Sie sich in Ihre örtlichen Kinoschutzbunker und machen Sie sich auf den wohl fettesten Blockbuster dieses Kinosommers gefasst: Mit seinem Science-Fiction-Kracher „Pacific Rim“ liefert „Hellboy“-Macher Guillermo del Toro einen der gigantischsten Filme aller Zeiten ab. Selbst wenn man glaubt, schon alles gesehen zu haben, lässt einen dieses exorbitante Actionphantasmagorium sprachlos, mit feuchtem Schritt und Sabberrändern an den Lefzen zurück. Gegen dieses multiplen Optik-Orgasmus ist „Transformers“ Kindergarten.

„Godzilla“ meets „Transformers“ meets „Battleship“ ist eigentlich eine ganz gute Beschreibung dessen, was man von „Pacific Rim“ erwarten darf. Wären da nicht die negativen Assoziationen, die vor allem die Hasbro-„Verfilmungen“ bei dem einen oder der anderen auslösen. Dazu eine kurze Lebensbeichte: Wenn ich „Transformers“ sehe, kriege ich Augenkrebs. Filmtechnisch gibt es aus meiner Sicht wenig Schlimmeres, und wenn ich jemanden foltern müsste, würde ich es zuerst damit versuchen. Gut, es gibt genügend Menschen, die auf Michael Bays kunterbunte Action-Karambolage stehen – aber für mich ist das nur stumpfer, überproduzierter Cine-Schrott mit schlechter Story und noch schlechteren Darstellern. Genug gehatet – Geschmäcker sind nun mal verschieden. Und: Der erste „Transformers“ war tatsächlich gar nicht mal soooo schlecht (wie das, was danach kam).

Kein Grund zur Sorge: Der will doch nur spielen! (© Warner)

Eben jene „Transformers“-Aversion war es auch, die mich widerwillig zum ersten 15-Minuten-Footage-Preview-Screening von „Pacific Rim“ gehen ließ, das die Befürchtungenen scheinbar bestätigte: chaotischer Action-Bombast mit Riesenechsen und Giganto-Kampfrobotern. Eine Einschätzung, die nach Sichtung des gesamten 132 Minuten langen Films nun be(n)schämt widerrufen werden muss. Anmerkung dazu: Liebe Filmverleiher, 15-Minuten-Screenings (bei denen man zweimal den Trailer zeigt) sind Bullshit, bringen niemandem was und erweisen sich nicht selten sogar als kontraproduktiv. Danke.

Hier also der Widerruf: „Pacific Rim“ ist endgeiler Scheiß! Gut, auch hier wird es keinen Oscar fürs beste Drehbuch geben, aber immerhin hat bei einem peniblen Filmemacher wie del Toro alles (Monster-)Hand und (Kampfroboter-)Fuß: Als in der nahen Zukunft gigantische Bestien, die Kaijū, aus dem Meer auftauchen und unsere Städte verwüsten, rüstet die Menschheit zum Gegenangriff und baut riesige Kampfroboter, sogenannte Jaeger, die von zwei per „neuralem Handschlag“ (fragt nicht) verbundenen Piloten gesteuert werden. „Neon Genesis Evangelion“ und andere Monster-vs-Maschine-Animes lassen grüßen. Doch die Angriffe der Kaijū häufen sich, und es stellt sich heraus, dass die bestialischen Invasoren durch ein Dimensionsportal am Grunde des Pazifiks (ich sagte doch: fragt nicht!) in unsere Welt gebeamt werden.

Grund zur Sorge: DER will NICHT spielen!

Als die Schlacht verlorenzugehen droht und das Jaeger-Programm eingestellt wird, um stattdessen in den Bau gigantischer Festungsanlagen zu investieren, rüstet Officer Pentecost (Idris Elba) zur letzten Schlacht und reaktiviert dafür den ehemaligen Piloten Raleigh (Charlie Hunnam, Jax aus „Sons Of Anarchy„), der einst bei einem Kaijū-Gefecht seinen älteren Bruder verlor und danach den Jaeger-Anzug an den Nagel hängte. Als neue Co-Pilotin bietet sich ausgerechnet die unerfahrene Mako (Rinko Kikuchi) an, mit der Raleigh auf Anhieb hervorragend harmoniert. Zunächst ist Pentecost dagegen, doch als sich ein alles vernichtendes Triple-Kaijū-Event ankündigt, werden Raleigh, Mako und ihr analoger Gipsy Danger zur letzten Hoffnung der Menschheit.

Iron Mans großer Bruder hat seine Gummiente verloren (© Warner)

Erfrischend, dass del Toro sein Sci-Fi-Monster-Movie mit vergleichsweise unbekannten Gesichtern besetzte, die nicht vom Wesentlichen ablenken: den grandios animierten Schauwerten. Allerdings wäre wohl auch keine Kohle mehr für teure Schauspieler da gewesen, schließlich hat man auch so schon knapp 200 Millionen Dollar für die irrsinnige Materialschlacht verbraten. Und jeder Cent davon war es wert – fällt es doch schwer, an irgendeinen Film zu denken, der technisch ähnlich imposant ist wieder dieser: Wenn sich der Jaeger beim Fight im Hafen einen Tanker krallt, als Mega-Keule zweckentfremdet und damit den Schwabbeldino plattmacht, wenn im stürmenden Ozean ein kleines Fischerboot (grüße an George Clooney!) zwischen die Fronten gerät, wenn gigantische Fäuste auf Monsterschwarte dreschen und fiese Krallen durch Jaeger-Stahl schneiden, wenn die Schlacht auf Hongkongs Wolkenkratzer-Alleen übergreift oder am Boden des Ozeans tobt, dann klappt jedem Action-Freund in einer Tour die Kinnlade runter. Als kongeniale Begleitung zum optischen Rausch erweist sich dabei der grandiose Score von Komponist Ramin Djawadi, der sein außergewöhnliches Talent schon bei Filmen wie bei Spektakeln wie dem ersten „Iron Man“ oder „Kampf der Titanen“ unter Beweis gestellt hat. Für Comic Relief sorgen zudem die schrägen Wissenschaftler Geiszler und Gottlieb (Charlie Day aus „Kill The Boss“ und Burn Gorman aus „The Dark Knight Rises„) und Kaijū-Schwarzmarktorganhändler Ron Perlman, der seiner Vita einen weiteren saucoolen Auftritt hinzufügt und zum mittlerweile fünften Mal mit del Torro zusammenarbeitet.

Neues Team für den neuralen Tandem-Stepper: Raleigh und Mako (© Warner)

Zwar schwillt zum Schluss auch hier ein wenig der Pathos-Prügel an (bei einer Rede, die in diesem Wortlaut auch Aragorn in „Der Herr der Ringe“ geschwungen haben könnte), klaffen dann und wann ein paar schwarze Logiklöcher auf und wirken einige Momentaufnahmen etwas aufgesetzt (Stichwort: Perpetuum mobile), aber egal: Wenn sich Monster und Roboter dermaßen episch die Fresse polieren, lassen sich solche Kleinigkeiten nur zu gut verschmerzen.

Also, zieht euch die Monster-Keilerei „Pacific Rim“ rein – auch dann, wenn ihr zu den „Transformers“-Hassern gehört. Ich jedenfalls zieh ihn mir noch ein zweites Mal rein.

„Today we are cancelling the apocalypse!!“

Zwei Appetitanreger (die andeuten, dass die deutsche Synchro wie so oft ziemlich erbärmlich ist – wie immer lautet das Zauberwort „OV“):

oder hier:

Autor: Ben

Moin! Ich bin Ben und schreibe seit 2013 für den EMP-Filmblog. Davor habe ich jahrelang als Redakteur für diverse Filmmagazine gearbeitet sowie für einschlägige Metalmedien geschrieben und fotografiert. Lieblingsfilme? Zu viele. Unter anderem aber die „The Raid“-Filme, „Into The Wild“ und „Adams Äpfel“. Lieblingsserien? "Breaking Bad", "Better Call Saul", "Game Of Thrones", "Mad Men" und und und. Musikalisch kann man mich - wenn man wollte - mit Bands wie Ghost, Kvelertak, Mantar, Parkway Drive und, klar, Maiden gefügig machen. Besucht mich doch mal bei Instagram, wo ich meine Livebilder aus dem Metal- und Rock-Game zur Schau stelle: @67rocks.

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