Neun Jahre (fünf im Film-Kontext), nachdem Riddick am Ende von „Riddick: Chroniken eines Kriegers“ zum Lord Marshall der Necromonger erkoren wurde, kehrt er nun wieder auf den Screen zurück. Gespielt von Oberbösegucker und Megatiefsprecher Vin Diesel, klar. Unter Regie von Riddick-Spezi David Twohy, klar. Ein fulminanter Science-Fiction-Actioner. Klar?
Ganz ehrlich: Ich fand den dritten Streich im Riddick-Kosmos eher mau. Während andere Kollegen von einer gelungenen Fortführung der Franchise schwärmten und die düstere Atmo des Films feierten, war mir das alles (für einen Kinofilm) ein bisschen zu wenig.
Konkret:
Erstens: Die „Handlung“ ist unglaublich banal: Riddick fühlt sich bei den Necromongern nicht mehr wohl und möchte zu seinem Heimatplaneten Furya zurück. Commander Vaako (Karl „Dredd“ Urban) will ihn dorthin bringen lassen, doch plötzlich findet sich Riddick, verraten, verkauft und unter einem Steinhaufen verschüttet, auf einem feindlichen Planeten wieder. Dort dreht er einem Flugsaurier den Hals um, richtet eine Zebra-Hyäne als Jagdhund ab und nimmt den Kampf mit fiesen Alienskorpionen auf. Er schlägt sich zu einer verlassenen Station durch, aktiviert ein Notsignal und ruft somit zwei rivalisierende Kopfgeldjäger-Trupps herbei, die es auf seinen kahlen Schädel abgesehen haben.
Zweitens: Tatsächlich findet die komplette Filmhandlung (bis auf ein paar wenige Rückblenden) ausschließlich auf diesem Planeten statt, auf dem der übertrieben coole Riddick mit seinen Jägern Katz und Maus spielt. Mal suchen sie ihn draußen in der Wüste, mal dringt er in ihr Lager ein. Etwas mau für den dritten Teil einer Weltraum-Saga.
Drittens: Im Gegensatz zum Vorgänger „Riddick: Chroniken eines Kriegers„, der irgendwas zwischen 100 und 120 Millionen Dollar gekostet haben soll, wurde der dritte „Riddick“ mit einem vergleichsweise schmalen Budget von nur 38 Millionen zusammengelötet. „Nur“? Ja, nur. Denn man sieht es einfach an allen Ecken und Enden: Die Kulissen sind, nun, Kulissen, die „weite“ Wüstenlandschaft ist am Computer multipliziert, der Green Screen lauert hinter jedem Plastikfelsbrocken. Auch die Monster sind eher mittelmäßig animiert.
Viertens und letztens (Stichwort „Monster“): Zweieinhalb Monster-Designs sind nicht gerade viel, und die Motivation der Viecher ist ebenfalls eher Banane: Die haben anscheinend nichts Besseres zu tun, als beim aufziehenden Monsunregen in gigantischen Heerscharen über den gesamten Planeten zu schleimen, um eine Handvoll Menschen in einer Schutzhütte zu attackieren.
Zugegeben, das klingt jetzt alles recht negativ. Aber wenn man beim heutigen Film-Überangebot ins Kino geht, will man doch auch etwas für sein Geld geboten bekommen, oder nicht? „Riddick“ (deutscher Untertitel ist übrigens „Überleben ist seine Rache“ – kein Kommentar) mag im Rahmen der Weltraumkrieger-Saga seine Berechtigung haben, aber ein kinowürdiges Spektakel ist er leider nicht. Erinnert in seinem limitierten Monsterdesign und den simplen Kulissen eher an Sci-Fi-Trash der Marke „Starship Troopers“. Kann natürlich auch mal wieder ganz charmant sein.
Und immerhin: „Battlestar Galactica„-Sexyhexy Katee Sackhoff schwingt die Heckenscherenblitzkanone bei einem der Kopfgeldjägerteams. Und zieht gaaaaanz kurz mal blank. Aber ob das einen Kinobesuch rechtfertigt…?
Summa summarum: Für eingefleischte Riddick-Aficionados vielleicht einen Cine-Trip wert, als Weltraumabenteuer an sich aber eher enttäuschend weil zu billig.
Oder bin ich einfach zu verwöhnt?!
Wie auch immer, hier der Trailer:
„Riddick – Überleben ist seine Rache“ startet JETZT im Kino.
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