Albern: die Gargoyles-gegen-Dämonen-Schlacht I, FRANKENSTEIN

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Welch alberner Underworld-Abklatsch: Die Gargoyles-gegen-Dämonen-Schlacht I, FRANKENSTEIN startet im Kino

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I, Frankenstein

„Von den Produzenten von Underworld“, prangt über dem Kinoplakat des neuen Fantasy-Klamauks „I, Frankenstein“, der nun im Kino startet. Als wäre das etwas Gutes. Obwohl, wir wollen der Vampir-versus-Lykaner-Franchise nicht Unrecht tun: Der erste Teil von 2003 war ja noch irgendwie erträglich. Irgendwie. Doch lasst uns über „I, Frankenstein“ sprechen: Das ist im Prinzip genau das Gleiche wie „Underworld“, nur mit Gargoyles und Dämonen. Und Aaron Eckhart („Olympus Has Fallen„) als zusammengetackertes „Monster“ Frankenstein. Himmel, hilf!
Seine Backstory handelt das knapp 70 Millionen schwere Abenteuer in wenigen Minuten ab: Da ihm sein Erschaffer keine gleichartige Gefährtin zusammennähen will, tötet „das Monster“ die Frau von Wissenschaftler Victor Frankenstein und wird fortan von diesem um die ganze Welt gejagt. Als er entkräftet im ewigen Eise verendet, wird der Schöpfer von seiner Kreatur – nennen wir sie fortan wie im Film Adam – begraben. Soweit, so einigermaßen nach dem Romanklassiker von Mary Shelley (den ich übrigens, anders als diesen Film hier, jedem wärmstens empfehle).

Voilà: Flickenteppich Frankenstein. Respect, Ecki! (I, Frankenstein - © Splendid/Sony)

Voilà: Flickenteppich Frankenstein. Respect, Ecki! (I, Frankenstein – © Splendid/Sony)

Plötzlich jedoch tauchen Dämonen auf und attackieren Adam, der aber von heranfliegenden Gargoyles gerettet und zu deren cherubinischer Obertrulla Leonore (Miranda Otto, die als Eowyn in „Der Herr der Ringe“ irgendwie besser war) gebracht, die das Heer der Gargoyles von der Kathedrale in einer mittelalterlichen Großstadt befehligt. Sie wollen Adam für ihre Dienste, sprich: den uralten Zwist mit den höllischen Dämonen, einspannen. Doch der mag nicht und wandert lieber ein paar hundert Jahre (ist schließlich unsterblich) in der Welt herum.

200 Jahre später jedoch landet er wieder in der Stadt der Gargoyles und wird unweigerlich in ihren Krieg hineingezogen. Schließlich ist der Führer der Dämonen, die ihre Kommandozentrale praktischerweise in der gleichen Stadt haben, daran interessiert, seine Genossen aus der Hölle zu befreien und in untote menschliche Körper hineinzupflanzen. Und um sein Untotenheer zu animieren, braucht er Adam, den unsterblichen Flickenteppich!

Himmel gegen Hölle - 1:0 (I, Frankenstein © Splendid/Sony)

Himmel gegen Hölle – 1:0 (I, Frankenstein © Splendid/Sony)

Wenn ich das hier so lese, klingt das irgendwie ziemlich plemplem. Doch die Erklärung ist einfach: Es ist plemplem! „I, Frankenstein“ nimmt das Schlechteste aus „Underworld“, „Legion“ und „Priest“ (und vor allem die letzten beiden waren ja alles andere als gute Filme) und verwurschtelt es zu einem hohlen Effektfeuerwerk, das an Absurdität kaum zu überbieten ist. Eines Nachts kommt es beispielsweise zu einer gigantischen Luftschlacht von Gargoyles und Dämonen über der hoch über der Stadt thronenden Kathedrale. Die Menschen bekommen davon anscheinend nichts mit, denn am nächsten Tag fahren alle wieder ganz normal mit dem Bus umher. Aber um sowas kann man sich beim Skripten natürlich keine Gedanken machen. Auch super: Die hübsche blonde Wissenschaftlerin Terra (Yvonne Strahovski aus „Chuck“ und „Dexter„), die für den dämonischen Oberboss im Labor tote Ratten reanimiert und natürlich nichts von den dessen üblen Weltunterjochungsplänen ahnt. Wo kriegen die Schurken eigentlich immer solch tiptop geschminkte Model-Wissenschaftlerinnen her, die nicht mal 30 und schon die „führenden Expertinnen auf ihrem Gebiet“ sind? Meine Fresse.

Und (für mich) die Krönung des Ganzen: Die Besetzung des Bösewichts mit… na?

Erst Obervampir, nun Oberdämon: Bill Nighy (I, Frankenstein © Splendid/Sony)

Erst Obervampir, nun Oberdämon: Bill Nighy (I, Frankenstein © Splendid/Sony)

Na klar: Bill Nighy! Ich mache einen Film, der auf plakativste Art und Weise „Underworld“ kopiert und besetze dann auch noch den Schurken mit genau dem gleichen Schauspieler (der per se freilich großartig ist). Ein Wunder (bzw. eigentlich schade), dass Kate Beckinsale nicht mitspielt.

Bevor ich mich hier noch weiter in Rage (Against The Machine) rede, schließe ich lieber mit meiner Tirade und spreche eine klare Nicht-Anguck-Empfehlung für „I, Frankenstein“ aus. Es laufen derzeit so viele starke Filme im Kino („Wolf Of Wall Street“ oder „Nebraska“ zum Beispiel, bzw. immer noch „Der Medicus“ und „12 Years A Slave“), da sollte man sich dieses Fantasy-Trash-Spektakel wirklich nur dann antun, wenn man auf genau so was steht (was ja absolut legitim ist – jedem das Seine). Ich für mein Teil fand’s trotz stattlicher Effekte und viel Bumbum doof – und musste ja noch nicht mal Geld dafür bezahlen.

Dann doch lieber richtig trashy mit „Frankensteins Monster im Kampf gegen Ghidorah“ oder „Frankenstein’s Army„. Oder eben sexyhexy Beckinsale in „Underworld Awakening„…

Hier trotzdem wie immer der Trailer:

I, Frankenstein - Plakat

Autor: Ben

Moin! Ich bin Ben und schreibe seit 2013 für den EMP-Filmblog. Davor habe ich jahrelang als Redakteur für diverse Filmmagazine gearbeitet sowie für einschlägige Metalmedien geschrieben und fotografiert. Lieblingsfilme? Zu viele. Unter anderem aber die „The Raid“-Filme, „Into The Wild“ und „Adams Äpfel“. Lieblingsserien? "Breaking Bad", "Better Call Saul", "Game Of Thrones", "Mad Men" und und und. Musikalisch kann man mich - wenn man wollte - mit Bands wie Ghost, Kvelertak, Mantar, Parkway Drive und, klar, Maiden gefügig machen. Besucht mich doch mal bei Instagram, wo ich meine Livebilder aus dem Metal- und Rock-Game zur Schau stelle: @67rocks.

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