Azeroth ist in Gefahr! Das dunkle Portal hat sich geöffnet und bringt tödliche Orc-Horden aus ihrer zerstörten Welt Draenor ins Reich der Menschen. Krieg steht bevor – wer wird die Vorherrschaft über Azeroth erringen? Wenn ihr das wissen wollt, müsst ihr wohl ins Kino gehen und euch „Warcraft: The Beginning“ angucken!
Zehn Jahr lang rotierte die Verfilmung der quasi legendären „Warcraft„-Franchise, die Blizzard Entertainment Mitte der 90er Jahre mit einer Videospielreihe etablierte, in der Produktionshölle. Nun erblickt die heiß erwartete Realverfilmung der Fantasy-Reihe endlich das Projektorlicht – und wurde von keinem Geringeren als David-Bowie-Sohn Duncan Jones in Szene gesetzt.
Duncan Jones steht für Qualität
Dieser hat damit echt eine schräge Regie-Vita vorzuweisen: Nach seinem Debütfilm „Moon“, einem intensiven Low-Budget-Weltraumkammerspiel mit Sam Rockwell, lieferte Jones mit dem Indie-Erfolg „Source Code“ einen der intelligentesten und anspruchsvollsten Science-Fiction-Filme der vergangenen Jahre ab. Mit seinem dritten Werk „Warcraft: The Beginning“ begibt sich der junge Regisseur nun in Hollywood-Blockbuster-Gefilde und durfte dabei etwa 160 Millionen Dollar verbraten.
Machen wir uns nichts vor: Eine „Warcraft“-Realverfilmung kann erzählerisch natürlich nicht mit Fantasy-Meisterwerken wie „Herr der Ringe“ oder „Game Of Thrones“ mithalten. Das gibt das Videospiel – bei aller Liebe – einfach nicht her. Und muss es als Echtzeit-Strategiespiel ja auch gar nicht hergeben. Jedem sollte und dürfte also klar sein, dass man von „Warcraft: The Beginning“ keine große erzählerische Tiefe erwarten darf. Hier sind ganz andere Dinge gefragt: Die Befriedigung der WoW-Fanliebe zum Beispiel – und das gelingt dem gut zweistündigen Abenteuerfilm – aus meiner Sicht – allemal.
Die Handlung ist leicht erzählt: Das Königreich Azeroth, in dem jahrelang Frieden herrschte, wird plötzlich von einer Horde Orcs überrannt, die durch ein magisches Portal in diese Welt teleportiert wurden. König Llane Wrynn (Dominic Cooper, „Dracula Untold„) lässt sofort den Wächter Medivh (Ben Foster, „Lone Survivor“) einfliegen, der das Königreich mit seiner Magie beschützen soll. Doch die Übermacht der Monster scheint erdrückend, auch wenn die Menschen solch edle Krieger wie Sir Anduin Lothar (Travis Fimmel aus der „Vikings„-Serie!) in ihren Reihen haben.
Das Land versinkt in Tod und Verderben, doch in den Reihen der Orcs gibt es einige, die ihrem Anführer, dem machtgierigen Magier Gul’dan, nicht weiter blindlings folgen wollen. Durotan (Toby Kebbell), Anführer des Frostwolf-Clans, will lieber in Frieden leben und paktiert mit den Menschen – doch Gul’dan hat überall seine Spitzel. Wie soll man ihn aufhalten – was vermag der Wächter auszurichten?
Spektakuläres Fantasy-Entertainment
Duncan Jones, selbsterklärter „Warcraft„-Fan, hat hier ein echt unterhaltsames Fantasy-Action-Abenteuer zusammengeschmiedet. Der Blockbuster ist zwar der schwächste seiner drei bisherigen Filme, aber auch ein völlig anderes Genre, wodurch sich ein Vergleich eigentlich per se verbietet. „Warcraft: The Beginning“ unterhält trotz einiger Schwächen (vor allem bei Story und Charakterzeichnung) blendend. Für eine Videospielverfilmung ist das aller Ehren wert!
Technisch ist das alles oberste Liga und insofern ohnehin prädestiniert für einen Kinobesuch. Wer sich einfach mal wieder von bombastischen Bildern, epischen Schlachten und einer kunterbunten Fantasy-Welt begeistern lassen will, kann bei „Warcraft: The Beginning“ sicher nichts falsch machen. Man kann, muss aber kein „Warcraft“-Jünger sein, um sich von diesem Film entertainen zu lassen.
Viel Spaß im Kino!
Warcraft: The Beginning – der Trailer
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