Hört ihr den Spotttölpel singen? Der erste Teil vom „Die Tribute von Panem„-Finale, auch bekannt als „Mockingjay 1“, ist nun endlich fürs Heimkino erschienen. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Bis der letzte Teil der Verfilmung von Suzanne Collins Romantrilogie ins Kino kommt, müssen wir noch knapp ein halbes Jahr warten.
Ähnlich wie bei „Harry Potter“ oder „Twilight“ wurde auch das Finale der „Panem„-Erfolgsfranchise in einen Doppelteil gesplittet, was natürlich vor allem kommerzielle Hintergründe hat. Sind die Leute erst mal mit einer Reihe angefixt, pilgern sie schließlich brav ins Kino – da wäre es unternehmerischer Sicht ja beinahe fahrlässig, aus dem Finale NICHT zwei Teile zu machen. Zumal ein „Panem“-Film an den Kinokassen etwa 700 bis 800 Millionen Dollar einspielt.
Hat diese Masche der tollen postapokalyptischen Filmfranchise geschadet? Nicht wirklich, auch wenn man sagen muss, dass die ersten beiden „Panem“-Filme irgendwie konsistenter waren und „Mockingjay“ in seinen zwei Stunden tatsächlich ein paar Längen aufweist. Doch das sind letztlich Kinkerlitzchen – insgesamt ist auch der dritte Film ein tolles Sci-Fi-Abenteuer geworden und wie alle anderen Teile auch ein absolutes Muss für Freunde von dystopischen Jugendromanverfilmungen.
Nachdem sie von Plutarch Heavensbee (RIP, Philip Seymour Hoffman) und den anderen Rebellen aus der zerstörten Arena gerettet wurde, findet sich Katniss (Jennifer Lawrence, „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“) im Untergrund wieder – im wahrsten Sinne des Wortes: Die Rebellion hat sich unter den Ruinen von Distrikt 13 organisiert und wird von Präsidentin Alma Coin (Julianne Moore) geführt. Um die anderen Distrikte im Kampf gegen das Kapitol zu vereinen, setzen Coin und Plutarch auf die Wirkung von Katniss, die in den ersten beiden Teilen zu einer Art Symbolfigur für den Widerstand geworden ist.
Doch auch der gerissene Präsident Snow weiß, wie er Leute manipuliert: Er benutzt den gefangen genommenen Peeta, um Katniss mit seinen Propaganda-Videos unter Druck zu setzen. Die beiden getrennten Liebenden werden zu Spielbällen in einem Krieg, der sowohl auf physischer, als auch auf psychischer Ebene immer kompromissloser tobt.
Inszenatorisch liefert „Constantine„-Regisseur Francis Lawrence hier mal wieder ganze Arbeit ab: In seiner düsteren und bedrückenden Atmosphäre spiegelt der erste „Mockingjay“ den emotionalen Zustand seiner Heldin wider, die zwischen ihrer Liebe zu Peeta und dem Hass auf das Kapitol hin- und hergerissen ist. Kommt der Film in den ersten 45 Minuten eher gemächlich daher, fährt die zweite Hälfte dann schwere Geschütze auf beeindruckt mit ihren prächtigen Schauwerten. Mit 125 Millionen Dollar lassen sich schon fette Sachen auf den Screen zaubern.
Wie schon bei „Harry Potter“ kann man auch den vorletzten „Panem“-Film als eine Art Exposition für das epische Finale sehen, das uns am 19. November im Kino erwartet. Wer die ersten beiden Filme, „The Hunger Games“ und „Catching Fire“, mochte, wird natürlich auch diesen hier abfeiern. Und wem danach die Wartezeit bis zum Finale einfach zu lang ist, der kann sich ja mit gar nicht mal so verkehrten Alternativen wie „Hüter der Erinnerung – The Giver“ oder „Maze Runner“ trösten.
Lang lebe der Spotttölpel!
Hier der Trailer:
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