Mit gemischten Gefühlen schob ich die Tage Paul Feigs „Spy – Susan Cooper Undercover“ in den Blu-ray-Player. Okay, der Mann hat mit „Bridesmaids“ einen der lustigsten Filme der letzten fünf Jahre abgeliefert – aber die Buddy-Comedy „Taffe Mädels“ mit Sandra Bullock und Melisa McCarthy fand ich ehrlich gesagt unerträglich. Als nächsten Film hat er sich mit „Spy – Susan Cooper Undercover“ eine Agentenparodie vorgenommen, in der ebenfalls McCarthy die Hauptrolle spielt. Ob das was werden kann?
Kann es. Ich räume freimütig ein, dass ich an „Spy – Susan Cooper Undercover“ sehr viel Spaß hatte: Wer auf rasante Actionkomödien im Stile von „Kingsman – The Secret Service“ steht, ist hier goldrichtig.
Cooper, übernehmen Sie!
McCarthy spielt die gutmütige, aber auch ein wenig plumpe Schreibtisch-Agentin Susan Cooper, die vom Büro aus den Feldagenten Bradley Fine (Jude Law) durch die heikelsten Missionen lotst. Als Fine jedoch ausfällt und die Identität sämtlicher CIA-Top-Agenten auffliegt, braucht es plötzlich ein unbekanntes Gesicht für einen Fronteinsatz in Paris. Cooper meldet sich freiwillig und wird mit Atze-Schröder-Perücke getarnt über den großen Teich geschickt, um dort Rayna (Rose Byrne), die Tochter des Superschurken Boyanov, zu beschatten, der eine Atombombe in Amerika zünden will.
Als der Macho-Agent Rick Ford (Jason Statham, „Fast & Furios 7„, „Wild Card„, „Homefront„), der so gar nicht darauf klarkommt, dass die unerfahrene Cooper den Auftrag übernehmen durfte, auf der Bildfläche auftaucht, wird aus dem „Nur gucken, nicht anfassen“-Auftrag plötzlich eine echte Mission mit wilden Schießereien und Verfolgungsjagden. Durch Zufall gewinnt Cooper dabei das Vertrauen von Rayna – doch der selbsternannte Superagent Ford sabotiert die Mission, wo er nur kann.
McCarthy, Statham & Law laufen zu Hochform auf
„Spy – Susan Cooper Undercover“ hat im Prinzip alles, was eine gute Agenten-Comedy haben muss: Rasante Action-Szenen und Verfolgungsjagden, eine gesunde Mischung aus Slapstick und Wortwitzen, galante und rüpelhafte Agenten (Law bringt sich hier fast schon als potenzieller Bond ins Spiel, während sich Statham herrlich selbst auf die Schippe nimmt) und eine Heldin, die sich mit mehr Glück als Verstand durch die absurdesten Situationen kämpft.
McCarthy zeigt den ganzen Macho-Helden (vor allem dem brustfixierten Agenten Aldo alias Peter Serafinowicz aus „Guardians of the Galaxy„), wo der Hammer hängt, und spielt die verpeilte Agentinnen-Wuchtbrumme für ihre Verhältnisse erfrischend zurückhaltend. Wenn die Lady den Bogen ein wenig überspannt und zu dick aufträgt, kann sie nämlich auch schnell mal nerven.
Fasse zusammen: „Spy – Susan Cooper Undercover“ ist eine absolute Guck-Empfehlung, wenn man sich mal wieder köstlich unterhalten lassen will. Erfreulicherweise wird’s hier gern auch mal etwas derber: Die besten Gags des Films haben mit Penissen zu tun – und dabei kommen ja bekanntlich die besten Filme raus!
Der Trailer