Schräge Sci-Fi-Dystopie vom „The Host“-Regisseur: In „Snowpiercer„, der auf den französischen Comics „Schneekreuzer“ von Jacques Lob und Jean-Marc Rochette basiert, ist alles Leben auf der Erde eingefroren. Nur ein Zug, der im Endlosmodus die Erde umkreist, bietet Schutz vor der tödlichen Kälte.
Ein missglücktes Experiment, die globale Erwärmung der Erde aufzuhalten, hat zu einer tödlichen Eiszeit geführt und alles Leben auf dem Planeten vernichtet. Nur diejenigen, die sich auf den Zug des Wissenschaftlers Wilford retten konnten, haben überlebt: Der Visionär hat eine „ewige Maschine“ entwickelt, die sein Gefährt wie ein Perpetuum mobile um den Globus führt und im Innern diverse Ökosysteme beherbergt, die permanent Wasser und Nahrung liefern.
Doch nicht nur ein Öko-, sondern auch ein Gesellschaftssystem zeichnet den „Snowpiercer„-Zug aus: Vorne residieren die Reichen, während die Armen im hinteren Teil wie Vieh hausen und mit ekliger Proteinnahrung am Leben gehalten werden.
Doch es ist, im 18. Jahr des ewigen Zuges, mal wieder Zeit für eine Revolution – oder zumindest für den Versuch einer Revolution: Der greise Gilliam (John Hurt, „Only Lovers Left Alive„), Anführer der Unterprivilegierten, schickt seinen Stellvertreter Curtis („Captain America“ Chris Evans) in den Kampf gegen die Unterdrücker, die ihre Macht mit Waffengewalt verteidigen. Als Wilfords Adjutantin Mason (schräger Auftritt: Tilda Swinton) zwei Kinder in den vorderen Teil des Zuges verschleppen lässt, schlägt die Stunde des Widerstands: Wagon für Wagon tanken sich Curtis und seine Mitkämpfer nach vorne – und einer davon ist kurioser als der andere. Ob sie es diesmal endlich nach ganz vorne zu Wilford und seiner Maschine schaffen?
Im Prinzip funktioniert das Albtraumszenario des Zuges als Analogie auf ein großes Gesellschaftssystem, das Regisseur Bong Joon-ho hier auf einen klaustrophobischen Endzeit-Thriller herunterbricht. Vielleicht braucht es ein Weilchen, bis man sich als Zuschauer auf das schräge Setting dieses ungewöhnlichen Films einlassen kann, doch spätestens in seiner zweiten Hälfte entwickelt „Snowpiercer“ einen packenden Sog, dem man sich nicht mehr entziehen kann.
Zwar bleibt der bärtige Chris Evans in der Hauptrolle etwas blass, doch bei so vielen starken Nebendarstellern wie Hurt, Swinton, Jamie Bell, Ed Harris, Song Kang-ho („Durst“) und Oscar-Preisträgerin Octavia Spencer (für „The Help“) fällt das nicht weiter ins Gewicht. Zumal die Story mit einigen coolen Twists und vielen spannenden Charakteren aufwartet.
Etwas enttäuschend sind die „Außenaufnahmen“ des Zuges, die (zumal auf der knackescharfen Blu-ray) einfach nur künstlich und computergeneriert aussehen. Das beißt sich ein wenig mit dem atmosphärischen Innen-Look der einzelnen Wagons – aber wenn man das einmal akzeptiert hat, kann man damit leben. Ohnehin geht es hier nur darum, was drinnen passiert – und das ist in jederlei Hinsicht ziemlich abgefahren.
Sprich: Eine spannende und erfrischend ungewöhnliche Science-Fiction-Story mit vielen interessanten Ansätzen über das menschliche Wesen. Klasse inszeniert und erlesen besetzt – Sci-Fi-Fans sollten das gesehen haben!
SNOWPIERCER GEWINNSPIEL!
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- 1x streng limitiertes Steel Book inkl. DVD und Blu-ray Version
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Schickt mir eine Email mit dem Betreff: Snowpiercer an: blog@emp.de und sagt mir, in welcher Hauptrolle Chris Evans dem Winter Soldier die Stirn geboten hat!
Für den Fall, dass du gewinnen solltest, gib bitte deine Adresse in der Email mit an und welches Format du gerne gewinnen möchtest. Viel Glück! Einsendeschluss ist der 26.10.2014
Und die Gewinner sind:
- Chris H. aus Bochum, 1 Steelbook
- Benedikt W. aus Neckargemünd, 1 Blu-ray
- Patrick M. aus Talheim, 1 DVD
Hier der Trailer (bei dem man den angesprochenen Computerlook gut sehen kann):