MAD MAX - FURY ROAD: bombastische Endzeit-Action

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MAD MAX: FURY ROAD – der Endzeit-Action-Orgasmus der Superlative

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Guten Vatertag, liebe Filmfreaks. Wie versprochen, kommt hier brandheiß zum heutigen Kinostart unser Review zu „Mad Max: Fury Road“, den ich mir gestern Abend schon mal in der Pressevorführung reinziehen durfte. Und welcher Film könnte wohl besser zum Vatertag passen, als eine bis zum Anschlag mit Benzin vollgepumpte Endzeit-Action-Orgie wie „Mad Max“?! Diese Frage war rhetorisch. Natürlich keiner!!

Auch nach 30 Jahren noch Kult: Mad Max 1 bis 3

Erst am Montag hat ja Kabel 1 einen „Mad-Max-Day“ ausgerufen und die ersten Teile von George Millers kultiger Endzeit-Saga, in der der damals noch recht unbekannte Mel Gibson den Grundstein seiner Hollywood-Karriere gelegt hatte, noch mal im TV ausgestrahlt. Vor allem der erste Teil von 1979 hat stets für Kontroversen gesorgt und stand bis vor kurzem aufgrund seiner (für damalige Verhältnisse) krassen Gewaltdarstellungen auf dem Index. Wie beim zweiten Teil „Mad Max II – Der Vollstrecker“ von 1981 gab’s inzwischen aber auch hier eine FSK16-Freigabe für die ungeschnittene Fassung des Originals. Wie sich die Zeiten doch ändern!

Was labere ich hier eigentlich rum – ihr wollt schließlich verdammt noch mal wissen, wie der neue „Mad Max“ ist! So sieht er jedenfalls schon mal aus, der gute Mann:

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Die neue Mad-Max-Reinkarnation: Tom Hardy (© Warner)

Ich muss gestehen, dass ich mit einer Art fickrigen Vorfreude und feuchten Händen im Kino sitze, als der Saal endlich dunkel wird und das (endzeitmäßig angerostete) Warner-Logo auf der Leinwand erscheint. Schließlich waren die ersten Kritiken der Action-Schlacht von George Miller ziemlich euphorisch ausgefallen. Auch die Trailer zum Film waren ja wohl absolut grandios und haben einen so richtig heißt auf die Mad-Max-Wiedergeburt gemacht.

Die Leinwand ist schwarz. „My name is Max, my world is fire and blood“ dröhnt eine düstere Endzeit-Stimme aus den Boxen. Es ist noch nicht mal ein einziges Bild vom Film über die Leinwand geflackert, und ich habe schon Gänsehaut.

Kleiner Snack für zwischendurch:

Die Story

Rein in die Story: Gleich zu Anfang des etwa zweistündigen Postapokalypse-Abenteuers wird der einsame Wüstenwolf Max von den Häschern des Warlords Immortan Joe gefangen genommen. Frischfleisch wie ihn kann der widerwärtige Tyrann, der eine der letzten verbliebenen Wasserquellen des Ödlands kontrolliert, schließlich gut als Organspender gebrauchen. Den Organspenderausweis (wichtig – machen!) tätowiert man ihm praktischerweise gleich auf den Rücken.

Als die irren Horden des Endzeit-Fürsten aus ihrer Festung ausrücken, um die abtrünnige Furiosa (selbst mit kurzen Haaren, fehlendem Arm und Fettschmiere im Gesicht noch sexy: Charlize Theron, „A Million Ways To Die In The West„) wieder einzufangen, die mit ihrem Kampftanklaster durch die Wüste fliehen will, ist auch Max mit dabei: Einer der Warboys, Hux (Nicholas Hoult), hat ihn als lebende Galionsfigur vor seine Karre (kein Jaguar) geschnallt, und zapft Max‘ Blut an, um seinem eigenen Körper einen Turboboost zu verpassen. Schließlich will Hux als Erster bei Furiosa sein und sie einfangen, um sich so seinen Platz in Walhalla zu sichern. Ja, genau, DAS Walhalla: Immortan Joe hat seiner wilden Kriegshorde einen Kamikaze-Walhalla-Kult verpasst, durch den die weiß angepinselten Boys alles, aber auch alles für ihn tun.

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My heart will go on, Apokalypse-Version (© Warner)

Während der epischen Hetzjagd durch die Wüste merken Max und Furiosa, dass sie auf der gleichen Seite stehen, und verbünden sich gegen den faschistischen Warlord. Zumal Max herausfindet, dass die taffe Endzeit-Lady eine wertvolle Fracht geladen hat. Der Rest ist pures Adrenalinactionkino der obersten Güteklasse!

Man hat ja wirklich eine Menge erwartet, was die Auto-Action in „Mad Max: Fury Road“ anbelangt, aber das, was da in der ersten Stunde auf der Leinwand vonstatten geht, kann man nicht in Worte fassen – so etwas habe ich ohne Scheiß noch nicht gesehen, noch nicht mal in „Fast & Furious“. Bei diesem bombastischen Action-Wahnsinn, der in einem gigantischen Feuersturm einen atemberaubenden Leinwandorgasmus bekommt, hatte ich eigentlich permanent nur eines im Kopf:

WTF?!

Im Ernst, das MUSS man im Kino gesehen haben. Nicht nur als Wasteland-Jünger (Me-ga-bosch!), sondern generell als Mensch mit Augen.

Wenn euch das reicht, hört auf zu lesen und schwingt euren Kadaver gefälligst noch heute ins Kino!!

Einschränkungen

Wenn ihr wissen wollt, warum „Mad Max: Fury Road“ trotzdem nicht die Mutter aller Filme ist, und ihr der Meinung seid, dass eine kleine Euphoriebremse noch nie geschadet hat, dann lest gerne weiter (keine Inhalts-Spoiler).

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Nicholas Hoult, Charlize Theron & Co. brettern durch die Wüste. Nur wer ist wer? (© Warner)

Leider muss ich nämlich auch sagen, dass das MM-Reboot nicht frei von Schwächen ist. Zum einen wäre da die Tatsache, dass nach der furiosen ersten Hälfte eine zweite folgt, in der im Prinzip noch mal exakt das Gleiche passiert. So geil die Action auch ist, irgendwann ist man einfach von der schieren Kakophonie dieser rastlosen Hetzjagd übersättigt, wenn nicht gar gelangweilt. Wenn du zwei Stunden lang auf der Autobahn 250 fährst, ohne einmal den Fuß vom Gas zu nehmen, bist du danach schließlich auch völlig ballaballa und abgestumpft. Selbst auf einem Cannibal-Corpse-Album hast du ja zwischendurch mal einen etwas „langsameren“ Song drauf, um ein bisschen runterzukommen. Zwar gibt es in der Mitte des Films einen kurzen Moment der Ruhe und des Verschnaufens, doch dann geht es wieder volle Pulle bis zum (etwas abrupten) Finale. Schade, dass Miller seinem Endzeit-Epos nicht ein wenig mehr Dynamik und Abwechslung spendiert hat.

Eine andere Sache, die mir nicht so gut gefallen hat, ist die Titelfigur, die in all dem Motorenlärm und Feuerwahnsinn nicht so zur Geltung kommt, wie das noch in den ersten drei Filmen der Fall war. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Tom Hardy („The Drop„, „Inception„) ist ein fantastischer Mad Max. Nur dient seine Figur hier eigentlich größtenteils als Action-Vehikel und wird kaum erklärt. Bis auf ein paar obskure Visionen vom Tod seiner Frau und Tochter erfährt man leider kaum etwas über diesen stoischen Wüstenwanderer, der als Charakter doch eigentlich so viel Potenzial birgt. Vielleicht war es diesbezüglich eher hinderlich, dass George Miller auch bei diesem „Mad Max“ Regie geführt hat – vermutlich hatte er das Gefühl, die Titelfigur in den ersten Teilen zur Genüge definiert zu haben. Nach 30-jähriger Pause (so lange ist „Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel“ tatsächlich schon her) brauchst du aber als Zuschauer wenigstens ein bisschen Origin-Story, und sei es nur als Reminder.

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Immortan Joe, die wandelnde Endzeithackfresse (© Warner)

Diese Kritikpunkte sind letztlich mein persönliches Empfinden, das ich aber immerhin mit prominenten Kollegen teile. Bis tief in die Nacht hinein währte die „Mad Max“-Diskussion mit the one and only GameWolf (ich hab immer noch Kopfschmerzen, aber das hat vermutlich andere Gründe), an dessen Ende wir konstatierten: Der heilige Gral dieses Kinojahres ist „Fury Road“ leider nicht – aber trotzdem doch ein unbedingt sehenswertes Endzeit-Action-Kakophonie-Spektakel der Superlative.

Zumal der Gitarrist auf dem Boxen-Truck schlicht und ergreifend grandios ist! Ihr werdet sehen, wovon ich spreche.

Und jetzt schwingt euren Kadaver gefälligst noch heute ins Kino!!

Trailer time:

Das Kinoplakat:

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Autor: Ben

Moin! Ich bin Ben und schreibe seit 2013 für den EMP-Filmblog. Davor habe ich jahrelang als Redakteur für diverse Filmmagazine gearbeitet sowie für einschlägige Metalmedien geschrieben und fotografiert. Lieblingsfilme? Zu viele. Unter anderem aber die „The Raid“-Filme, „Into The Wild“ und „Adams Äpfel“. Lieblingsserien? "Breaking Bad", "Better Call Saul", "Game Of Thrones", "Mad Men" und und und. Musikalisch kann man mich - wenn man wollte - mit Bands wie Ghost, Kvelertak, Mantar, Parkway Drive und, klar, Maiden gefügig machen. Besucht mich doch mal bei Instagram, wo ich meine Livebilder aus dem Metal- und Rock-Game zur Schau stelle: @67rocks.

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