Wir haben es euch versprochen: Hier kommt unser Interview mit Emilia Clarke, die für „Terminator: Genisys“ die sauerstoffblonde Khaleesi-Perücke aus „Game Of Thrones“ ablegt und in die Fußstapfen von Terminator-Heldin Linda Hamilton tritt. Wie es mit der 28-jährigen – nennen wir die Dinge doch beim Namen – Traumfrau beim Interview-Junket in Berlin war?
Na grandios natürlich! Gut, als „Game Of Thrones„-Ultra und Mann mit Augen ist es natürlich schon mal per se famos, Emilia Clarke gegenüberzusitzen – und sei es auch nur in einem Roundtable-Interview, über die ich mich ja vorgestern beim Interview mit Arnold Schwarzenegger ein wenig ausgelassen habe. Das Gruppengespräch mit Sarah-Connor-Darstellerin Clarke verlief jedoch um einiges besser als das mit Arnie, sodass dabei ein – wie ich finde – durchaus informatives Interview rausgekommen ist. Lest doch einfach selbst!
Emilia Clarke im Interview:
„Alles begann mit einer grünen Socke“
Emilia, kannst du dich erinnern, wann du deinen ersten „Terminator“-Film gesehen hast?
„Da war ich noch sehr klein. Mein älterer Bruder hat mir immer Filme gezeigt, für die ich noch viel zu jung war – nur um mich weinen zu sehen (lacht). Ich kam also schon ziemlich früh damit in Kontakt, aber wenn man dann in diese mürrische Jugendphase hineinkommt, kehrt man ja oft zu diesen Kultklassikern zurück – da habe ich die „Terminator„-Filme dann zum ersten Mal richtig geguckt und Lindas tolle Performance bewundert. Später habe ich mir daraus dann noch mal Inspiration für starke weibliche Charaktere wie Khaleesi geholt.“
Wie schwierig ist es, gegen Visual Effects anzuspielen?
„Bei „Game Of Thrones“ hatte ich ein paar Jahre Zeit, mich daran zu gewöhnen. Alles begann mit einer grünen Socke, das war meine erste Erfahrung damit (lacht), und Stück für Stück ist dann alles immer ein bisschen größer geworden. Obwohl „Terminator: Genisys“ mein erster großer Blockbusterfilm ist, war das dennoch eine natürliche Entwicklung für mich – es war einfach nur alles sehr viel grüner. Das ist dann zwar schwierig, doch als Schauspielerin benutze ich ohnehin immer meine Fantasie – und wenn du dann nur noch Grün um dich herum hast, musst du eben noch mehr Fantasie beweisen.“
Hast du keine Sorge, dass die Technik irgendwann den Schauspieler selbst völlig verdrängt?
„Schon, aber es kommt ja auch darauf an, welche Art von Filmen man macht. Es werden ja nach wie vor Indie-Movies gedreht, in denen du deine Integrität bewahren und versuchen kannst, ein echtes menschliches Wesen darzustellen. Es hängt immer davon ab, wofür man sich entscheidet. Natürlich hast du Filme wie „Avatar“ oder Andy Serkis‘ Performance in „Der Herr der Ringe“->LINK, wo die Technik der eigentliche Star ist. Schauspieler werden aber immer nötig sein, um emotionale Integrität zu erschaffen. Wir können also einfach Hand in Hand mit der Technik arbeiten.“
Hast du im Vorfeld die Storyboards von „Terminator: Genisys“ gesehen?
„Ja, du bekommst die Storyboards zu sehen, die einfach nur eine sehr lustige und mit viel größeren Brüsten ausgestattete Cartoon-Version von dir selbst sind. Das ist natürlich immer saukomisch.“
War es ein Vorteil, dass du mit Regisseur Alan Taylor schon bei „Game Of Thrones“ zusammengearbeitet hast?
„Insgeheim denke ich ja, dass das wahrscheinlich der Grund dafür war, warum ich den Job überhaupt bekommen habe (lacht).“
Bei „Thrones“ bist du hauptsächlich damit beschäftigt zu regieren, wohingegen deine Rolle in „Terminator“ viel physischer ist. Wie schwierig war dieser Wechsel?
„Da ich ja ziemlich naiv bin, war ich schon ein bisschen geschockt, als ich realisierte, wie viele Sachen man tatsächlich selber macht (lacht). Du siehst immer diese Blockbuster und alles sieht so leicht und übergangslos aus. Und wenn du dann ans Set kommst… ich meine, die haben mir dort beigebracht zu rennen! Weil ich nicht gut rennen kann (lacht). Ich habe mir also richtig Mühe geben müssen, damit all diese Dinge richtig knallhart wirken. Zu sehen wie viel harte Arbeit dafür nötig ist, hat mich aber wie gesagt schon ein bisschen schockiert.“
Bis jetzt konntest du dich in deinem Privatleben ganz gut hinter deinem Character-Design von „Game of Thrones“ verstecken. Bist du bereit, durch die Rolle in „Terminator: Genisys“ mehr von deiner Privatsphäre zu verlieren?
„Nein, wahrscheinlich nicht. Ich hatte sechs Jahre Zeit, um mich daran zu gewöhnen, in welche Richtung sich meine Karriere entwickelt und wie erfolgreich die Show ist. Wenn sich durch „Terminator“ nun was verändern sollte, dann lasse ich das einfach auf mich zukommen. Da ich ja ziemlich tollpatschig bin und mich oft auf die Klappe lege, würden mich die Leute vermutlich gar nicht mit Sarah Connor assoziieren, wenn sie mich sähen: „Nein, das kann sie nicht sein – die ist ja überhaupt nicht badass!“
„Genisys“ wird im Film auch als „Killer App“ bezeichnet – glaubst du, dass irgendwann mal so etwas möglich sein wird?
Die „Killer App“… warum sollte man sich so was runterladen? Aber ich denke schon, dass es ein wichtiges Thema ist, das wir in diesem Film aufgreifen. Die ersten beiden Filme hatten eine wunderbare Bedrohung für die damalige Zeit – und beim neuen Film haben wir nun ebenfalls etwas, zu dem die Leute eine Beziehung haben, und das macht es für den Zuschauer viel emotionaler. Natürlich entwickelt sich die Technologie rasend schnell und tut uns ebenso gut wie schlecht. Ich persönlich habe aber viel mehr Angst vor denen, die die Technologie kontrollieren, als vor der Technologie selbst.
Hach ja, Khaleesi. Danke für 13 Minuten Sonnenschein!
Die Arme kam übrigens auf Krücken in den Raum gehumpelt – ein Ergebnis ihrer selbstdiagnostizierten Tollpatschigkeit. Auf die Frage, was passiert sei, antwortete sie schelmisch: „Arnold und ich haben es auf der Tanzfläche richtig krachen lassen, und er hat mir von irgendwelchen Stunt-Ideen erzählt, die ich auf ein ganz neues Level hieven wollte.“ Das oder eben doch die banale Bananenschale – vermutlich Letzteres.
Das war’s jetzt natürlich noch nicht mit unserer „Terminator: Genisys„-Woche! Übermorgen geht dann noch unser Review zum Action-Kracher des Sommers online, der am 9. Juli im Kino anläuft. Lasst euch schon mal gesagt sein: Der kracht!