Jake Gyllenhaal hat uns schon viele actionreiche, traurige, schöne, mysteriöse und verrückte Momente beschwert. Bei seinem letzten Streifen „Nightcrawler“ bin ich mir noch nicht so sicher, ob ich ihn für mich unter mysteriös, verrückt oder blutig ablegen soll. Bisher einfach nur strange, bis mein Hirn sich entschieden hat. Am 26.03. erschien „Nightcrawler“ an der Heimkinofront und trotzdem ist der Film irgendwie an mir vorbeigezogen. Die Kino-Präsenz war auch nicht so groß, wie z.B. bei „Brokeback Mountain“, „Jarhead“ oder „Enemy„. Doch können wir uns bei einem Gyllenhaal sicher sein, dass der Cast nicht ins nächste Dschungelcamp einziehen wird.
Jake Gyllenhaal spielt in „Nightcrawler“ den Kleinkriminellen Lou Bloom. Lou klaut Zäune und verkauft das Metall im Schrotthandel, stiehlt Fahrräder und bringt sie in die Pfandleihe. So kann man sich über Wasser, aber Lou will mehr. Sehr Wortgewand und ausgestattet mit einer sehr schnellen Auffassungsgabe, trifft er eines Abends auf einen so genannten Nightcrawler. Freischaffende Kameramänner, die teils noch vor der Polizei oder den Sanitätern am Unfallort sind. Und umso blutiger und spektakulärer das Bildmaterial ist, umso mehr bezahlen die TV-Sender, um das Material in den Nachrichten zu senden.
Angefixt von der Kohle und dem Adrenalinkick, besorgt Lou sich einen günstigen Camcorder und begibt sich in seiner Schrottkarte in die Nacht. Seine Methoden an gutes Material zu kommen, werden immer verrückter und dreister. Doch mit seinem fantastischen Material, macht er sich schnell einen Namen. So schnell, dass er sich bald schon eine schneller Karre und einen Praktikanten leisten kann.
In seinem ständigen ringen um Anerkennung, stößt er auf Nachrichtenchefin Nina, gespielt von Rene Russo (kennt ihr, „Thor’s“ Mutter Frigga). Angetan von seinem Willen die besten Schocker zu liefern, dealt sie ihm, immer ihr als erstes ein Angebot zu unterbreiten. Denn noch weiß sie nicht, wie weit Lou für das ultimative Material gehen würde!
Für Nina ein einfacher Deal, für Lou der Eintritt in die spektakuläre Nachrichtenwelt und noch zu anderen Dingen.
„Nightcrawler“ zeigt erschütternde Szenen, wie Schlagzeilen gemacht und Opfer missbraucht werden, nur um es in die Nachrichten zu schaffen. Jake Gyllenhall mimt einen wundervollen Soziopathen der wortwörtlich über Leichen geht, um an die beste Einstellung kommen. Lou ist ein unangenehmer und widerlicher Zeitgenosse, dem man an einem Unfallort nicht begegnen möchte und niemals seine Hilfe erwarten sollte.
Ein ein kleiner Vorgeschmack:
Wenn du blutend am Straßenrand liegst und Hilfe erwartest, stößt du hoffentlich nicht auf „Nightcrawler“ Lou. Denn ob das das überleben wirst, ist ungewiss.
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