Preisfrage: An welchem Ort möchtest du mit welchem Menschen sein, wenn ein globaler Feuersturm alles Leben auf der Erde vernichtet? „Auf dem Mond mit Scarlett Johansson“ zählt nicht. Was auf den ersten Blick irgendwie einfach klingt, entpuppt sich als hochkomplexe Frage, die alles andere als angenehm ist. Doch es lohnt sich, mal drüber nachzudenken. Auch deswegen ist das australische Apokalypse-Drama „These Final Hours“ absolut empfehlenswert.
Ein gigantischer Meteorit ist auf der Nordhälfte der Erde eingeschlagen und hat dort bereits alles ausgelöscht. In zwölf Stunden wird der dadurch ausgelöste Feuersturm auch Australien erreichen. Das Schicksal der Menschheit ist besiegelt. Mit diesem Wissen konfrontiert, reagieren die Erdlinge höchst unterschiedlich: Einige pusten sich gleich selbst die Rübe weg, andere lassen ihren unmenschlichen Perversionen freien Lauf, wieder andere feiern orgiastische Pornopartys.
James (Nathan Phillips, „Wolf Creek“ und „Snakes on a Plane“) hat sich für die Party-Version entschieden, wo er seine Freundin Vicki treffen will. Gerade als er sich von seiner Geliebten Zoe (Jessica De Gouw aus der neuen „Dracula„-Serie) verabschiedet, verkündet diese, dass sie von ihm schwanger ist. Keine besonders tollen Nachrichten am Vorabend des Weltuntergangs.
Trotzdem macht sich James auf zur letzten Party der Welt und setzt sich in seine Karre. Doch dann sieht er plötzlich, wie zwei widerliche Schweine ein schreiendes Mädchen in ein Haus zerren. Nach kurzem Zögern folgt er ihnen und rettet die Kleine vor den perversen Bestien. Verreckt, ihr dreckigen Kinderschänder!
Nun hat er allerdings die kleine Rose am Hals, die ihn anfleht, sie zurück zu ihrem Vater zu bringen. Und nun? Zur ultimativen Party fahren und ein letztes Mal mit der Perle pimpern? Oder ein kleines Mädchen zu seinem Papa zurückbringen? Entscheide weise, James.
Der Beginn eines apokalyptischen Endzeittrips, in dessen Verlauf James merkt, dass er einen großen Fehler gemacht hat. Kann er ihn noch korrigieren, bevor die Welt untergeht?
Im Gegensatz zum komödiantisch angehauchten „Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt“ mit Steve Carell und Keira Knightley ist „These Final Hours“ ein Endzeitfilm, der einem irgendwie die Luft abschnürt: Die Art und Weise, wie die meisten Menschen darin ihre letzten Stunden verbringen, zeigt im Prinzip, wie kaputt unsere hedonistische Gesellschaft doch ist.
Doch es gibt Hoffnung, wie man im Fall von James sieht. Man kann sich ändern, seinem Leben einen Sinn verleihen, ein Held werden. Muss ja auch gar kein Superheld sein, nur ein ganz kleiner.
Das ist eine Sache, die man aus dem originell inszenierten Untergangsdrama mitnehmen kann. Die andere ist die eingangs gestellte Frage: Mit wem möchte man zusammen sein, wenn das Ende kommt?
Denkt mal drüber nach.
Und guckt nebenbei schon mal den Trailer: