Kein Wacken für euch dieses Jahr? Alternativprogramm gefällig? Kein Problem: Wie wär’s mal wieder mit einem Kinobesuch? Heute läuft die Fortsetzung der erfolgreichen Action-Comedy „21 Jump Street“ aus 2012 an, die bekanntermaßen (grob) auf der gleichnamigen TV-Serie aus den 80ern basiert, durch die seinerzeit ein gewisser Johnny Depp zum Teenie-Idol wurde. Die erste Film-Umsetzung war wider Erwarten ein großer Spaß – kann der Nachfolger mithalten?
Kurios: Ich bin anscheinend der Einzige, der „22 Jump Street“ im Vergleich zum Vorgänger eher schwach fand. Aber gut, so ist es halt manchmal. Kein Grund zur Panik. Da so gut wie alle anderen, die ich kenne, den zweiten Teil besser fanden als den ersten, auch die Review-Instanz Rotten Tomatoes ziemlich eindeutige 85% positive Reviews vorweist und der Film schon jetzt das Einspielergebnis des ersten Teils übertroffen hat, könnt ihr vermutlich getrost ein Ticket ziehen.
Meine Hauptkritik an „22 Jump Street“ ist, dass er im Prinzip eine 1:1-Kopie des ersten Teils ist. Klar, der Film geht offensiv damit um und wird nicht müde zu betonen, dass man ja „noch mal genau das Gleiche wie letztes Mal“ machen würde. Irgendwann überholt sich aber auch dieser Gag und offenbart trotz aller intendierten Selbstironie vor allem eins: Einfallslosigkeit. Gut, vielleicht darf man von einer Hollywood-Komödie einfach nicht zu viel erwarten, und das „das Gleiche noch mal in Grün“-Prinzip hat ja auch bei den ersten Teilen der „Hangover“-Reihe bestens funktioniert. Für mich war die Selbstkopie hier aber einfach ein bisschen too much.
Die Handlung: Mussten die beiden milchbübischen Chaos-Cops Schmidt (Jonah Hill, „The Wolf Of Wall Street„) und Jenko (Channing Tatum, „G.I. Joe„) im ersten Teil beim Undercover-Einsatz an die Highschool, um einen Drogenring auszuhebeln, steht nun das Gleiche am College auf dem Programm. Doch schon bald erliegen sie den Reizen des College-Lebens: Jenko freundet sich mit einem Football-Crack an, während Schmidt eine hübsche Studentin klarmacht. Während ihre Freundschaft zu zerbrechen droht, will ihr Chef Captain Dickson (Ice Cube) endlich Ergebnisse sehen. Und schon bald stolpern sie dem Designer-Drogen-Kartell zufällig über den Weg.
Je länger der Film währt, desto mehr mutiert er zum zusammenhangslosen Action-Krawall mit immensem Slapstick-Faktor – das hatte das Regisseurduo Phil Lord und Christopher Miller (die auch den ersten Teil von „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ und das grandiose „Lego Movie“ gemacht haben) für mein Empfinden im ersten Teil besser im Griff. Aber wie gesagt: Ich will niemandem den Film madig machen. Persönlich war ich bei der Sichtung ziemlich enttäuscht und nach 30 Minuten extrem gelangweilt. Der Rest schien hingegen viel Spaß gehabt zu haben.
Hier der Trailer: