Moinmoin! Was ihr diese Woche vor allem anderen im Kino sehen müsst, ist (wie gesagt) klar: „The Revenant“! Wenn ihr damit fertig seid, warten aber noch ein paar andere Streifen, die wir euch heute ans Herz legen wollen: Der doppelte Gangster Tom Hardy in „Legend“, Eddie Redmayne als Transgender-Maler in „The Danish Girl“ und der Social-Media-Horrorschocker „Unfriend“. Wohl bekomm’s!
LEGEND
Im Londoner East End der 60er Jahre bauen sich die Zwillingsbrüder Reggie und Ronnie Kray (beide Tom Hardy, „Mad Max: Fury Road„, „Warrior„) mit Brutalität und Cleverness ein Gangsterimperium auf. Doch je höher sie in der Londoner Unterwelt aufsteigen, desto mehr gefährdet der durchgeknallte und unberechenbare Ronnie, der frisch aus der Anstalt entlassen ist, das Kray-Unternehmen. Als Reggie die labile Frances Shea (Emily Browning) kennenlernt, eruptiert der menschliche Vulkan. Der von „L.A. Confidential“-Drehbuchschreiber Brian Helgeland inszenierte und mitunter mächtig brutale Thriller basiert auf dem Buch „The Profession of Violence: The Rise and Fall of the Kray Twins“ von John Pearson und der realen Geschichte der legendären Kray-Zwillinge (und erinnert dabei ein wenig an das jüngst erschienene Gangster-Biopic „Black Mass“ mit Johnny Depp). Hardy, der ab heute kurioserweise auch noch in „The Revenant“ zu sehen ist, zeigt in der anspruchsvollen Doppelrolle einmal mehr, dass er derzeit zu den besten Mimen Hollywoods gehört. Man könnte dem Film vielleicht eine gewisse Gewalt-Glorifizierung unterstellen – man kann sich aber auch einfach an seiner Kompromisslosigkeit erfreuen. Ist einen Kinobesuch wert!
THE DANISH GIRL
Eddie Redmayne, der erst 2015 für seine Stepehen-Hawking-Performance in „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde, will es schon wieder wissen: In „The Danish Girl“ spielt er den glücklich verheirateten dänischen Maler Einar Wegener, der eines Tages bemerkt, dass er sich eigentlich wie eine Frau fühlt und auch eine sein möchte. Was 2016 niemanden mehr vom Hocker reißt, ist im Kopenhagen der 1920er Jahre natürlich ein gesellschaftlicher Skandal. Doch seine Frau Gerda (Alicia Vikander, „Codename U.N.C.L.E.„, „Seventh Son„) lernt langsam ihn zu verstehen und unterstützt ihn bei der geschlechtsangleichenden Operation – einer der ersten ihrer Art. Tom Hoopers („The King’s Speech“, „Les Misérables“) Drama basiert auf dem gleichnamigen Roman von David Ebershoff, der seinerseits von der realen Geschichte des dänischen Transgender-Malers Lili Elbe inspiriert ist. Einmal mehr stark gespielt von Eddie Redmayne, der kürzlich im Wachowski-Abenteuer „Jupiter Ascending“ … nun… nicht ganz so überragend war (ähem). Eine erneute Oscarnominierung dürfte selbstverständlich sein.
UNFRIEND
Zum Schluss noch ein wenig Horrorgemüse: der Social-Media-Schocker „Unfriend“! Die hübsche Studentin Laura (Alycia Debnam-Carey aus „Storm Hunters“) ist allseits beliebt und hat eine große Facebook-Freundesliste. Als sie eines Tages die Anfrage der unscheinbaren Kommilitonin Marina (Liesl Ahlers) erhält und diese prompt bestätigt, handelt sie sich jedoch einen grausamen Fluch ein: Peu à peu sterben Menschen aus ihrer Freundesliste – und bald ist sie selbst dran! Inhaltlich innovativ und stilistisch nach bewährten Horrormustern arbeitend, liefert der deutsche Regisseur Simon Verhoeven hier einen stimmigen Genre-Beitrag ab, der übrigens nicht mit dem diese Woche fürs Heimkino erscheinenden „Unknown User“ zu verwechseln ist.
Viel Spaß im Kino!
Ben