Moinmoin! Zuerst natürlich frohe Weihnachten, liebe Leute! Hoffentlich wurdet ihr reichlich beschoren und könnt das Weihnachtsfest in Ruhe und Frieden genießen. Der Kinostart-Donnerstag und somit auch die heutige EMP Popcornkiste findet natürlich auch am Heiligen Abend statt und hat tatsächlich ein paar erstklassige Filme zu bieten. Bei vielen von euch steht sicherlich immer noch (oder schon wieder) „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ auf dem Programm – als Alternative zum galaktischen Blockbuster können wir heute aber den fantastischen „Peanuts“-Film, ein anderes wunderschönes Animationsabenteuer, Gandalf als Sherlock Holmes und Kerkelings Romanverfilmung empfehlen.
DIE PEANUTS – DER FILM
Endlich: „Die Peanuts – Der Film“ startet auch bei uns im Kino! Ein halbes Jahrhundert lang begeisterten die Peanuts-Comics eine weltweite Fangemeinde, bis ihr Schöpfer Charles M. Schulz im Jahr 2000 verstarb. Nun wird das Peanuts-Erbe endlich wieder als Animationsfilm im Kino weitergeführt. Charlie Brown ist ganz aus dem Häuschen, als im Nachbarhaus ein neues Kind einzieht, das sich auch noch als hübschen Mädchen entpuppt. Endlich kann er noch mal ganz von vorne anfangen und einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Geht natürlich schief. Kann er sein Loser-Image trotzdem abstreifen? Beim lang erwarteten neuen Filmabenteuer von Charlie, Snoopy, Sally Brown, Linus, Schroeder, Peppermint Patty und Violet, ihrem ersten Filmauftritt seit 35 Jahren, wird unter Garantie jedem Peanuts-Fan das Herz aufgehen. Was für ein großartiges Weihnachtsgeschenk von den Blue Sky Studios, die u. a. für die „Ice Age“- und „Rio“-Filme verantwortlich zeichnet.
DIE MELODIE DES MEERES
Wenn man zur besinnlichen Weihnachtszeit das heimelige Wohnzimmer verlässt und für einen Kinosaal austauscht, dann am besten für einen Film wie „Die Melodie des Meeres“. Der fantastische Animationsfilm stammt von Regisseur Tomm Moore, der 2009 bereits mit seinem Debüt „Das Geheimnis von Kells“ für Furore gesorgt hatte und damit auch für den Oscar nominiert war, kommt nun endlich auch bei uns ins Kino. Sein neues Meisterwerk, das dieses Jahr ebenfalls für den besten Animationsfilm oscarnominiert war, erzählt die Geschichte des Jungen Ben und seiner stummen Schwester Saoirse, die nach dem Tod ihrer Mutter allein mit ihrem deprimierten Vater im Leuchtturm einer verlassenen Insel leben. Gegen den Willen der beiden beschließt deren Oma, sie mit zu sich in die weit entfernte Stadt zu nehmen. Doch kaum dort angekommen, büxen die Kids aus und machen sich allein auf den gefährlichen Weg nach Hause. Die Sehnsucht nach dem Meer kommt nicht von ungefähr – schließlich ist Saoirse eine sogenannte Selkie, die an Land wie ein Mensch aussieht, im Wasser jedoch die Gestalt einer Robbe annimmt. Moore ließ sich bei seinem wunderschönen Kinderabenteuer stark vom Werk der japanischen Anime-Legende Hayao Miyazaki inspirieren, der Genre-Klassiker wie „Prinzessin Mononoke„, „Das wandelnde Schloss„, „Mein Nachbar Totoro„, „Chihiros Reise ins Zauberland„, „Nausicaä – Aus dem Tal der Winde“ oder „Wie der Wind sich hebt“ geschaffen hat. Und natürlich „Ponyo – Das große Abenteuer am Meer„, an den „Die Melodie des Meeres“ wohl am deutlichsten angelehnt ist. Wenn ihr euren Kids (und euch selbst) ein magisches Kino-Abenteuer bescheren wollt – macht es mit „Die Melodie des Meeres“!
MR. HOLMES
Ebenfalls einen weihnachtlichen Kinoabstecher wert: „Mr. Holmes“, in dem „Gandalf“ Ian McKellen den legendären Meisterdetektiv mimt. Dieser hat sich nach seiner spektakulären Karriere auf ein Landhaus in Sussex zurückgezogen und widmet sich nun der Imkerei. Über die großspurig ausgeschmückten Geschichten, die sein alter Kompagnon Watson aufgeschrieben und veröffentlicht hat, kann er nur schmunzeln. Sein ungelöster letzter Fall, bei dem er junge Frau retten sollte, beschäftigt Mr. Holmes jedoch noch immer: Kann er den Fehler, den er seinerzeit begangen hat, eventuell doch noch wieder gutmachen? Doch wie soll das gehen? Der 93-Jährige leidet schließlich unter fortschreitender Demenz. „Twilight„-Regisseur Bill Condon inszenierte dieses feinfühlige Charakterporträt der Detektiv-Legende und kann sich voll und ganz auf den grandiosen McKellen verlassen. Eine völlig andere Holmes-Darstellung als beispielsweise die gefeierte „Sherlock„-Serie der BBC, aber nicht minder grandios!
ICH BIN DANN MAL WEG
Letzter Kinotipp zum Heiligen Abend: die Verfilmung von Hape Kerkelings Reiseroman „Ich bin dann mal weg“, der 2006 erschien und von seinen Erlebnissen auf dem fünf Jahre zuvor absolvierten Jakobsweg berichtete. Nachdem er auf der Bühne zusammengebrochen ist und von seinem Arzt den dringenden Rat bekommen hat, endlich mal ein wenig kürzer zu treten, kommt Entertainer Hape Kerkeling (Devid Striesow) auf eine relativ ungewöhnliche Idee: Er will den Jakobsweg vom französischen Saint-Jean-Pied-de-Port bis nach Santiago de Compostela in Spanien gehen! Regisseurin Julia von Heinz („Hannas Reise“) gelingt es, Komik und Ernsthaftigkeit von Kerkelings Reise perfekt auszutarieren und die Essenz seiner Reise auf die Leinwand zu bannen. Eine tolle Verfilmung des Bestsellers, die nicht nur den Lesern des Romans (und da reden wir von immerhin vier Millionen Deutschen) einen inspirierenden Kinotrip bietet.
Viel Spaß im Kino!
Ben