Hui, diese Woche läuft echt einiges an im Kino – Sommerloch adé! In der EMP Popcornkiste empfehlen wir Antoine Fuquas Boxerdrama „Southpaw“, Peter Bogdanovichs Screwball-Comedy „Broadway Therapy“ und Tarsems Sci-Fi-Thriller „Self/Less – Der Fremde in dir“ – ihr habt die Wahl!
SOUTHPAW
Geil: neuer Stoff von Regie-Ass Antoine Fuqua! Erst letztes Jahr hat er uns den famosen Action-Thriller „The Equalizer“ mit Denzel Washington beschert – und schon liefert er wieder einen neuen Kracher ab. In seinem Sportler-Drama „Southpaw“ spielt „Nightcrawler“ Jake Gyllenhaal den beinharter Boxer Billy Hope, der als amtierender Halbschwergewichts-Weltmeister auf dem Zenit seiner Karriere ist. Als er jedoch von einem Rivalen provoziert wird und im anschließenden Handgemenge seine Frau Maureen (Rachel McAdams) erschossen wird, geht sein Luxusleben urplötzlich den Bach runter. Von Schuldgefühlen und Zorn geplagt, gibt er sich Alkohol und Drogen hin und vernachlässigt seine kleine Tochter, die ihm schließlich vom Jugendamt weggenommen wird. Als er völlig am Boden angelangt ist, findet er in der kleinen Boxschule von Tick Wills (Forest Whitaker, „96 Hours – Taken 3„) Zuflucht und richtet sich wieder auf – wie es sich für einen echten Champion gehört. In den Staaten läuft Fuquas intensives Drama bereits erfolgreich im Kino und sollte auch hierzulande eine Menge Freunde finden. Der Mann hat schließlich mal „Training Day“ gemacht. Und ganz nebenbei liefert Jake Gyllenhaal einmal mehr eine grandiose Performance ab.
BROADWAY THERAPY
Wer nach dieser Regenkatastrophe namens Sommer keinen Bock auf ein düsteres Drama hat, sondern stattdessen lieber ein wenig lachen mag, zieht sich die starbesetzte Comedy „Broadway Therapy“ von Peter Bogdanovich rein. Peter wer doch gleich? Erinnert sich noch irgend jemand an die herrliche Screwball-Comedy „Is’ was, Doc?“ aus den frühen 70ern? Ryan O’Neal, Barbra „Die Nase“ Streisand? Ein Hotel, diverse rot karierte Taschen, Eruptivgesteine und epische Verfolgungsjagden durch San Francisco? Was hab ich diesen Streifen früher vergöttert! Jedenfalls war der von Bogdanovich, der danach viele kleinere (TV-)Filme gedreht und in den letzten zehn Jahren außer der Tom-Petty-Doku „Runnin‘ Down a Dream“ nichts mehr abgeliefert hat. Nun meldet sich der Maestro zurück: Der Broadway-Regisseur Arnold (Owen Wilson, „Nachts im Museum 3 – Das geheimnisvolle Grabmal„) verknallt sich in die Prostituierte Izzy (Imogen Poots, „Need For Speed„), die eigentlich Schauspielerin werden will. Als er ihr 30.000 Dollar anbietet, wenn sie ihren Job als Escort-Dame an den Nagel hängt, bricht ein heilloses Beziehungs-Chaos aus, in das auch Rhys Ifans, Jennifer Aniston, Will Forte, Kathryn Hahn und diverse andere Hochkaräter involviert sind. Eine klassische Bogdanovich-Screwball-Comedy mit jeder Menge Esprit, Witz und Stars.
SELF/LESS – DER FREMDE IN MIR
Die dritte Empfehlung des Tages ist Tarsem Singhs Identitäts-Thriller „Self/Less – Der Fremde in mir“ mit Ryan Reynolds („The Voices„) und Ben Kingsley („Schindlers Liste„, „Robot Overlords„). Als in Milliardär Damian Hale (Kingsley) die Erkenntnis reift, dass ihm sein Reichtum nichts nutzt, wenn er tot ist, will er sich eben ein neues Leben erkaufen. Der ominöse Professor Albright (Matthew Goode) bietet ihm an, seinen Geist in einen jüngeren Körper (Reynolds ihm seiner – man könnte schlechtere Optionen haben) zu verpflanzen. Die OP scheint zunächst erfolgreich verlaufen zu sein – doch schon bald plagen ihn grausige Albträume. Als er beschließt, diesen auf den Grund zu gehen, muss er sich mit der Vergangenheit seines neuen Körpers auseinandersetzen. Nach der Schneewittchen-Adaption „Spieglein Spieglein“ liefert Tarsem mal wieder einen Science-Fiction-Thriller ab, der in gewohnt starken Bildern inszeniert ist und ein bekanntes Filmthema variiert. Klingt doch spannend, oder nicht?
Viel Spaß im Kino!
Ben