Moinmoin, hier ist die EMP Popcornkiste! Heute müsst ihr natürlich auf jeden Fall „X-Men: Apocalypse“ anschauen, dessen Review gestern schon im Blog war. Horrorfans sollten aber dringendst auch „The Witch“ schauen, einen der besten Schockerfilme der vergangenen Jahre. Charmant-Amüsantes gibt’s mit „Monsieur Chocolat“ und „Nur Fliegen ist schöner“. Viel Spaß!
THE WITCH
Wer hätte gedacht, dass sich hinter dem simplen Filmtitel „The Witch“ einer der erschreckendsten und besten Horrorfilme der letzten Jahre verbirgt?! Robert Eggers hat mit seinem Regiedebüt, für das er gleich auch noch das Script angefertigt hat, voll ins Schwarze getroffen und unter anderem beim renommierten Sundance Festival Kritiker und Publikum begeistert. Im New England des 17. Jahrhunderts wird Familienvater William (Ralph Ineson) zusammen mit seiner schwangeren Ehefrau Katherine (Kate Dickie) und den fünf Kindern aus aus der Puritaner-Siedlung in die Wälder verbannt. Dort lässt sich die tiefgläubige Familie nieder und baut sich eine Farm auf. Schon bald müssen sie jedoch bemerken, dass sie in den düsteren Wäldern nicht allein sind: Als sich die merkwürdigen Vorkommnisse häufen und das Neugeborene urplötzlich verschwindet, bricht der blanke Terror in der Familie aus. Welch finstere Macht stellt ihnen hier nach? Die Handlung mag bekannt klingen, doch was Eggers daraus gemacht hat, ist überragend: Sein Schocker ist unglaublich verstörend und genial inszeniert – und hat dabei gerade mal eine Million Dollar gekostet, was ein wenig an andere Reibach-Filme wie „Insidious“ oder „Sinister“ erinnert. „The Witch“ ist ein wahrer Horror-Meilenstein, den man wohl noch in ein paar Jahren als Referenzwerk heranziehen wird. Das darf kein Horrorfilmfan verpassen!
MONSIEUR CHOCOLAT
Roschdy Zems Filmbiografie „Monsieur Chocolat“ handelt vom ehemaligen Sklaven Raphaël Padilla (Omar Sy aus „Ziemlich beste Freunde“), der im Jahr 1887 in einem Wanderzirkus als Kannibale auftritt und als „böser schwarzer Mann“ die Zuschauer erschrickt. Für eine neue Nummer kommt dem Clown George Footit (James Thierrée) jedoch eine Idee: Er studiert mit ihm eine Nummer als Clownsduo ein, in der er den herrischen weißen und Raphaël den unterwürfigen schwarzen Clown, den „Monsieur Chocolat“ spielt. Das Publikum ist begeistert und plötzlich spielen die beiden im größten Varieté von Paris. Doch irgendwann reicht es Raphaël nicht mehr, die zweite Geige zu spielen, wo er doch ohnehin der witzigere von beiden ist. Ein unterhaltsames Drama, das leider immer noch aktuelle Themen wie Ausgrenzung und Rassismus aufgreift.
NUR FLIEGEN IST SCHÖNER
Grafikdesigner Michel (Bruno Podalydès) ist 50, hat einen guten Job und eine Familie. Doch irgend etwas fehlt in seinem geregelten Leben. Als er eines Tages das Bild eines Kajaks sieht, ist er dermaßen fasziniert von diesem Gefährt, dass er sich unbedingt eins kaufen muss. Als seine Frau Rachelle (Sandrine Kiberlain) von den Freiheitsträumen ihres Mannes erfährt, ermutigt sie ihn, sich mit seinem geliebten Kajak auf den Fluss zu begeben. Also rudert Michel los… und trifft in der ländlichen Einöder auf ein paar komische Käuze, aber auch ein ausgelassen Leben mit Wein, Weib und Gesang, dem er alles andere als abgeneigt ist. Wird er sich darin verlieren? Als „Anti-Stress-Komödie“ wird der Film von Bruno Podalydès, der hier nicht nur die Hauptrolle spielt, sondern auch Regie führt, beworben. Es ist wohl eher eine verfilmte Midlife Crisis – die allerdings amüsant anzuschauen ist. Entschleunigung findet man bei diesem französischen Flusstrip allemal.
Viel Spaß im Kino!
Ben
Falls ihr die Kinoneuheiten letzte Woche verpasst habt, hier geht es zur Popcornkiste vom 12.05.2016!