Neues aus der Trickschmiede Laika, die für Indie-Meisterwerke wie „Coraline“ und „ParaNorman“ verantwortlich zeichnete. Obwohl, was heißt „Indie“ – auch so ein Film kostet schließlich stolze 60 Millionen Dollar. Indie meint in diesem Fall eher, dass Laika einfach andere CGI-Filme macht als die glattgebügelten Megablockbuster von Pixar, Dreamworks und Disney. Vorhang auf für den dritten Streich: „Die Boxtrolls„!
Der Film basiert auf der Romanvorlage „Here Be Monsters!“ von Alan Snow aus 2005 und erzählt die Geschichte des Menschenjungen Eggs, der bei Trollen aufwächst, die im Untergrund der Stadt Cheesebridge leben und unter deren Bewohnern Angst und Schrecken verbreiten. Gerüchte sagen, dass die Boxtrolls – so benannt, weil jeder von ihnen in einem Karton steckt – kleine Kinder rauben und unter der Erde entweiden und auffressen. In Wahrheit sind die Trolle jedoch liebevolle Wesen, die Eggs fürsorglich großziehen.
Doch in den Straßen der Stadt, in denen die Trolle nachts nach Metallresten suchen, regt sich Widerstand: Der gemeine Kammerjäger Archibald Snatcher fängt immer mehr Trolle ein, weil er vom Bürgermeister für die restlose Beseitigung der Plage einen weißen Hut in Aussicht gestellt bekommen hat, der ihm einige Privilegien in der Stadt ermöglichen würde.
Troll für Troll verschwindet, bis nur noch wenige übrig bleiben. Da trifft Eggs eine mutige Entscheidung und wagt sich in die Menschenwelt, wo er zu seiner Überraschung und durch die Hilfe der zickigen Bürgermeistertochter Winnie feststellt, dass er selbst einer ist.
Sicher habt ihr es mitbekommen: „Die Boxtrolls“ waren dieses Jahr für den Oscar nominiert, mussten sich aber (ebenso wie Kollege „Drachenzähmen leicht gemacht 2„) dem Gewinner „Baymax – Riesiges Robowabohu“ von, klar, Disney geschlagen geben. Doch auch wenn die Trolle nicht gewonnen haben, sind sie doch ein köstlicher Stop-Motion-Spaß für Groß und Klein, der eine sympathische Message transportiert: Die Angst vor dem Fremdem kann man nur dann überwinden, wenn man sich ohne Vorurteile damit auseinandersetzt. Gerade in Bezug auf unsere aktuellen gesellschaftlichen Brennpunkte ein wichtiger Gedanke. Nicht nur, aber auch für Kinder.
Ist definitiv mal was anderes als die bekannten Kandidaten wie „Ich – Einfach unverbesserlich 1 & 2„, „Die Pinguine aus Madagascar„, „Planes 2“ oder „Die Eiskönigin“ – aber nicht minder sehenswert.
Hier der Trailer: