So, weiter im Text – diese Woche ist schließlich einiges los im Kino. Kann man für Johnny Depp in „Lone Ranger“ aufgrund übertriebener Sitzfleischpenetration nur eine bedingte Empfehlung aussprechen, sieht das im Fall der Apokalypsencomedy „Das ist das Ende“ schon ganz anders aus: Wer gerne lacht, vorzugsweise über Penis- und Spermawitze (die hier aber mal eeeeecht witzig sind), der sollte diesen völlig durchgelatteten Endzeitulk auf keinen Fall verpassen.
Eigentlich wollten Seth Rogen (Seth Rogen) und Jay Baruchel (Jay Baruchel) nur ein paar (viel) Biere zischen, Joints rauchen und Videospiele zocken – schließlich hat man sich länger nicht gesehen, da Jay Los Angeles und vor allem Seths neue Freunde dort nicht besonders gut ausstehen kann. Entsprechend begeistert ist er auch, als Seth auf die Idee kommt, bei James Francos (James Franco – ihr erkennt das Prinzip…) Hausparty vorbeizuschauen, wo sich allerlei Hollywood-Prominenz die Ehre gibt. Als die beiden dort aufschlagen, ist die hedonistische Feierorgie in vollem Gange: Es wird gesoffen, -sungen und -vögelt, was das Zeug hält, und erste Gäste (vor allem Michael Cera) sind bereits jenseits von Gut und Böse.
Jay, der sich inmitten all der fremden Leute unwohl fühlt, überredet Seth, ihn zum Kippenholen zu begleiten. Plötzlich:
Los Angeles versinkt im Chaos, die Hollywood Hills stehen in Flammen, die Erde reißt auf. In letzter Sekunde retten sich die beiden zurück in Francos Luxuscasa, wo ebenfalls Panik ausbricht und ein Promi nach dem anderen (Rihanna, Jason Segel, Aziz Ansari, Christopher Mintz-Plasse und natürlich Cera) in den Höllenschlund in Francos Vorgarten fällt. Rogen, Baruchel, Franco, Jonah Hill und Craig Robinson überleben zunächst den Weltuntergang und verbarrikadieren sich im Haus – davon ausgehend, dass sicher bald ein Evakuierungsteam kommt, das zuerst die Prominente befreit, klar. Schade, dass man nur Alkohol, Drogen und Ekelessen am Start hat – und immerhin ein Milky Way. Während draußen weiter die Hölle ausbricht, kommt es drinnen mehr und mehr zu Lagerkoller. Was auch nicht besser wird, als plötzlich der fleisch(penis)gewordene Wahnsinn Danny McBride auftaucht. Und Emma Watson. Und die Bestien Satans.
Klar, wenn das Chaotenteam Rogen, Franco, Hill und McBride zusammenkommt (bzw. zusammen kommt bzw. zum Samen kommt), gibt es Peniswitze (hihi, er hat schon wieder „Penis“ geschrieben!) am Fließband und sind zumindest virtuell alle Wände mit Sperma zugekleistert. Wer darauf nicht klarkommt, sollte diesen Film nicht (und stattdessen besser „Die Schlümpfe 2“) schauen. Wer jedoch auf derbe Kultkomödien der Marke „Superbad“, „Ananas Express“ oder „Your Highness“ steht, bei denen viele der hier Anwesenden ebenfalls Hand angelegt haben (inklusive Evan Goldberg, der mit Rogen das Drehbuch verfasst und Regie geführt hat), der muss, ich wiederhole, MUSS diesen grandiosen Weltuntergangsspaß anschauen. Zumal das selbstreflexive Element hier einfach großartig integriert wurde und das Ensemble ohne Rücksicht auf Verluste (eigener Würde) die Sau raus lässt. Und weil auch Channing Tatum mitspielt. Und weil am Schluss eine himmlische Reunion ansteht. Und hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass Emma Watson mitspielt?
Durch einen ko(s)mischen Zufall steht „Das ist das Ende“ ja in ziemlich unmittelbarer Kino-Konkurrenz zum Cornetto-Trilogie-Finale „The World’s End“ von Simon Pegg, Nick Frost und Regisseur Edgar Wright, das dann am 12. September in den Lichtspielhäusern startet. Eigentlich hätte man ja erwartet, dass das britische „Shaun Of The Dead„- und „Hot Fuzz„-Team hier klar den besseren Film abliefert, doch die Apokalypse-Amis fackeln hier so einen furiosen Klamauk ab, dass man (nach Sichtung von „The World’s End“) sagen muss: Die beiden Komödien nehmen sich kaum etwas. Beide grandios!
Ach ja: Emma Watson spielt übrigens auch mit.
Kinostart DAS IST DAS ENDE: Jetzt.
Hier schon mal ein lässiger Vorgeschmack:
Auch super: