Voilà: Hier kommt der beste Animationsfilm des Jahres! Zumindest wenn man nach der letzten Oscarverleihung geht – da wurde „Baymax – Riesiges Robowabohu“ (den albernen deutschen Beititel hätte man sich vielleicht sparen sollen) schließlich zum besten Animationsfilm 2014 gekoren. Obwohl im Vorfeld zu Recht die Frage aufgetaucht war, warum denn bitte das „Lego Movie“ noch nicht mal nominiert war. Aber egal – „Baymax“ ist klasse!
Baymax: Disney meets Marvel!
Disneys 54. Animationsfilm ist in mehrerlei Hinsicht ein absolutes Novum in der Geschichte der legendären CGI-Schmiede, die für zeitlose Klassiker wie „Die Schöne und das Biest“ steht: Zum einen hat das Studio eigens eine neue Software-Technologie entwickelt, um die bombastischen CGI-Effekte umzusetzen. Zum anderen ist es das erste Mal, dass Disney den Figuren eines Marvel-Comics einen eigenen Film spendiert. 2009 hatte die Walt Disney Company die Mutterfirma Marvel Entertainment übernommen.
Aber das ist ja alles Kokolores. Ihr wollt wissen, warum „Baymax“ euer neuer Lieblings-CGI-Film sein soll! Also zum einen ist dieses Robo-Viech ja schon mal unglaublich knuddelig, oder etwa nicht?
Baymax: Die Handlung
Doch beginnen wir beim Anfang: Wer um alles in der Welt ist Baymax? Baymax ist das wissenschaftliche Projekt von Tadashi Hamada, der in der erfundenen Stadt San Fransokyo (Japan scheint ein guter Absatzmarkt für Disney zu sein) an der Universität im Labor des renommierten Professor Callaghan arbeitet: Der selbstaufblasende Roboter ist eine wandelnde Medcare-Anwendung, die das Wohlbefinden ihrer Zielpersonen analysiert und mit Rat und Tat jedweden Wehwehchen den Garaus macht.
Als Tadashis kleiner Bruder Hiro zum ersten Mal ins Labor mitkommen darf und dort Baymax und die restliche Studenten-Crew kennenlernt, ist ihm klar: Hier muss er auch hin! Gar nicht so einfach, aber das erfinderische Talent liegt in der Familie: Hiro, der sich sein Taschengeld bislang bei illegalen Botfights verdient hat, entwickelt einen Schwarm von Minirobotern, die über die Gedanken ihres Users gesteuert werden und jede erdenkliche Form annehmen können. Doch bevor er im Labor von Professor Callaghan anfangen kann, geschieht eine verheerende Katastrophe: In der Akademie bricht ein Feuer aus und Hiros Microbots-Projekt fällt den Flammen zum Opfer.
Doch war das Feuer tatsächlich nur ein Unfall? Mithilfe von Baymax findet Hiro heraus, dass ein Schurke seine Microbots geraubt hat, um damit seine teuflischen Pläne umzusetzen. Nun liegt es an ihm und der erfinderischen Labor-Crew, dem Bösewicht das Handwerk zu legen – die Superheldencrew Big Hero 6 ist geboren!
Aus „Big Hero 6“ wird „Baymax“
„Big Hero 6“ lautet übrigens, analog zur Comic-Vorlage, auch der englische Originaltitel des Films – die deutsche Version nach der niedlichen Hauptfigur zu benennen, finde ich aber ausnahmsweise mal vernünftig. Ist schön catchy und hat ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Apropos „niedlich“ und „knuddelig“: „Baymax“ ist zum Glück kein mit Zuckerguss überzogenes „Kids only“-Movie, sondern hat durchaus auch ein paar nachdenkliche und abgründige Züge, in denen die Erwachsenen etwas wiederfinden werden. Dass er natürlich trotzdem ein großer Spaß für Kinder ist, ist ja selbstverständlich.
165 Millionen Dollar soll das CGI-Spektakel gekostet haben – neue Technik ist teuer. Andererseits sind das im Vergleich zum 2010er „Rapunzel – Neu verföhnt“ fast schon Peanuts – der war noch mal 100 Millionen teurer. Wie so oft bei Disney (zumindest im Animationsgenre) hat sich die Investition aber auch bei „Baymax“ gelohnt: Das Abenteuer spielte allein im Kino über 650 Millionen ein. Dass da natürlich noch mindestens ein weiterer Teil folgen wird, ist so klar wie Kloßbrühe (ich habe diese Redewendung übrigens nie verstanden: Ist Brühe nicht eigentlich per se trübe?).
Der coolste Marshmallow ever
So oder so: Wenn ihr auf actionlastige Animationsmovies wie „Drachenzähmen leicht gemacht“ oder „Ich – Einfach unverbesserlich“ steht, werdet ihr „Baymax“ lieben – dieser herrlich verpeilte Marshmallow-Robo ist einfach zum Schießen!
Der Trailer